Groundhopping

SG Rhens/​​Spay/​​Waldesch III – FC Bassenheim 6:1


18.10.2020
Kreisliga D Koblenz, Staffel II (7. Spieltag)
Sportplatz an der Hunsrückhöhenstraße, Waldesch
Zuschauer: 70

So lang­sam war ab­zu­se­hen, dass es gegen Ende des Jah­res er­neut auf einen Lock­down und so­mit auch zu einer Un­ter­bre­chung der lau­fen­den Sai­son hin­aus­lau­fen würde. Also sollte am heu­ti­gen Sonn­tag aber­mals ein Dopp­ler ab­ge­spult werden. Dazu zog es mich zu­nächst zur Kreis­liga-Par­tie zwi­schen der SG Rhens/Spay/Waldesch III und dem FC Bassen­heim. Der Waldescher Sport­platz an der Huns­rück­höhen­straße besteht aus einem Natur­rasen­spiel­feld ohne nen­nens­wer­ten Aus­bau. Den­noch han­delte es sich für mich hier­bei um einen klei­nen Mei­len­stein, denn der Sport­platz fehlte als Letz­ter, um die Staf­fel II der Kreis­liga D kom­plett zu machen und brachte mich so der Ver­voll­stän­di­gung des Fuß­ball­krei­ses Koblenz wieder ein Stück näher. Auf dem Spiel­feld zeigte sich eine recht ein­sei­tige Par­tie, wel­che die Heim­elf am Ende ver­dient mit 6:1 ge­wann.

FC Syrien Koblenz – SF Höhr-Grenzhausen II 2:3


13.10.2020
Kreispokal Koblenz (2. Runde)
Sportplatz Schartwiesenweg, Koblenz
Zuschauer: 30

In der zwei­ten Runde des Kreis­pokals bot sich mir end­lich eine pas­sende Ge­le­gen­heit dem in dieser Sai­son neu ge­grün­de­ten FC Syrien Koblenz einen Besuch ab­zu­stat­ten. Da­bei soll es sich nach mei­nen In­for­ma­ti­o­nen um die ehe­ma­lige Flücht­lings­mann­schaft bzw. dritte Mann­schaft der TuS Koblenz han­deln. Da diese aller­dings nie am Spiel­be­trieb teil­nahm und nur durch ge­mein­same Trai­nings­ein­hei­ten am Leben ge­hal­ten wurde, ist es mehr als ver­ständ­lich, dass nun der Schritt in die Selbst­stän­dig­keit ge­gan­gen wurde. Die ge­gen­wär­tige Heim­spiel­stätte des FC Syrien ist der zu­letzt un­be­spiel­te Sport­platz Schart­wiesen­weg in Lützel. Ur­sprüng­lich war der Sport­platz die Hei­mat des VfB Lützel, wel­cher 1951 Grün­dungs­mit­glied der zweit­klas­si­gen II. Di­vi­si­on Süd­west war. Zu­letzt spielte der Ver­ein je­doch nur noch auf Kreis­ebene, be­vor man 2017 schließ­lich gar keine Mann­schaft mehr stel­len konnte. Seit­dem wurde der aus­bau­lose Asche­platz nur noch bei ein paar we­ni­gen Gast­spie­len des TuS Nieder­berg be­spielt. Wäh­rend es heute neben dem Platz aus zu­schau­er­tech­ni­scher so­wie ku­li­na­ri­scher Sicht eher mau aus­sah, ent­wi­ckel­te sich auf dem Spiel­feld eine recht an­sehn­li­che Partie. In die­ser spielte die Heim­elf ge­gen die klas­sen­hö­he­ren Kicker aus Höhr-Grenz­hausen über­ra­schend gut auf und ging dem­nach ver­dient mit 2:0 in Füh­rung. Im Laufe der zwei­ten Halb­zeit ließ die Kon­di­tion des FC Syrien dann aller­dings kon­ti­nu­ier­lich nach, so­dass die Gäste aus der Kannen­bäcker­stadt zu­nächst zum An­schluss­tref­fer ein­netz­ten, be­vor das Er­geb­nis mit zwei Tref­fern in­ner­halb der letz­ten Spiel­mi­nute schließ­lich zum 2:3-End­stand ge­dreht werden konnte.

FSV Rot-Weiß Lahnstein – FV Rheingold Rübenach II 3:2


04.10.2020
Kreisliga B Koblenz (5. Spieltag)
Rhein-Lahn-Stadion Nebenplatz, Lahnstein
Zuschauer: 50

Vom Aus­wärts­spiel der TuS-Zwo­ten in Ben­dorf ging es für mich gleich wei­ter zum Kreis­liga­kick nach Lahn­stein. Das dor­tige Rhein-Lahn-Sta­dion konnte ich be­reits 2010 kreu­zen, der Ne­ben­platz der An­lage fehlte aller­dings noch in meiner Samm­lung. Die­ser be­steht aus einem her­kömm­li­chen Kunst­rasen­spiel­feld, wel­ches teil­weise mit drei fla­chen Stu­fen aus­ge­baut ist. Er­wäh­nens­wert ist zu­dem der Blick auf die im Hin­ter­grund be­find­li­che Burg Lahn­eck. Vom be­nach­bar­ten Haupt­platz aus be­kommt man hin­ge­gen eine aus­ge­zeich­nete Sicht auf das auf der an­de­ren Rhein­seite ge­le­gene Schloss Stolzen­fels ge­bo­ten. Der hei­mi­sche FSV Lahn­stein an sich ist der in­of­fi­zi­el­le Nach­folge­ver­ein der vor eini­ger Zeit in­sol­vent ge­gan­ge­nen SG Ein­tracht Lahn­stein, welche zu­letzt in der Rhein­land­liga an den Start ge­gan­gen ist. Deren Vor­gän­ger­ver­eine SC Ober­lahn­stein sowie SV Nie­der­lahn­stein konn­ten wie­de­rum mit der Teil­nahme an der da­mals dritt­klas­si­gen Ama­teur­liga Rhein­land bzw. der erst­klas­si­gen Ober­liga Süd­west so­gar über­re­gi­o­nal für Fu­ro­re sor­gen. Nach der Neu­grün­dung unter neuem Namen ist der Ver­ein in­zwi­schen in der Kreis­liga B an­zu­tref­fen und ge­hört in die­ser der ent­spre­chen­den Spit­zen­gruppe an. Dem­nach wurden die Haus­her­ren ihrer Fa­vo­ri­ten­rolle auch im heu­ti­gen Heim­spiel ge­gen die Zweit­ver­tre­tung des FV Rübenach ge­recht und konn­ten so einen knap­pen 3:2-Heim­sieg ein­fah­ren.

SG Rot-Weiß Olympia Alzey – VfR Grünstadt 2:1


02.10.2020
Landesliga Südwest Ost, Staffel Nord (5. Spieltag)
Wartbergstadion, Alzey
Zuschauer: 153

Da mich die Spiel­paa­run­gen in un­mit­tel­ba­rer Nähe nicht ge­rade vom Ho­cker ris­sen, schielte ich kurz­fris­tig auf die Frei­tags-An­set­zun­gen der Nach­bar­ver­bände und wurde schließ­lich mit einer Par­tie der Lan­des­liga Süd­west fün­dig. Da­bei han­delte es sich um das Heim­spiel der SG RWO Alzey gegen den VfR Grün­stadt. Die knapp 130 Kilo­meter bis Alzey konnten schnell hin­ter sich ge­bracht und mit Kuwe auf hal­ber Strecke sogar noch ein Mit­fah­rer ein­ge­sam­melt werden. Am Ein­gang wech­sel­ten 5 € den Be­sit­zer und schon stand man im Alzeyer Wart­berg­stadion. Das Sta­dion ver­fügt über ein von einer Asche­bahn um­zo­ge­nes Natur­rasen­spiel­feld mit ein­sei­ti­gem Stu­fen­aus­bau. Die­ser Aus­bau be­steht im un­te­ren Bereich aus drei als Sitz­mög­lich­keit die­nen­den Stu­fen und im obe­ren Bereich aus sechs fla­chen Stu­fen. Der 1910 ge­grün­dete RWO Alzey war An­fang der 50er Jahre Grün­dungs­mit­glied der 2. Ama­teur­liga Rhein­hes­sen und durch­lebte an­schlie­ßend ein stän­di­ges Auf und Ab, wel­ches von der B-Klasse bis zur Ober­liga reichte. In­zwi­schen geht der Verein in der siebt­klas­si­gen Lan­des­liga an den Start. Ähn­lich wie in der Ober­liga wurden durch den vor­zei­ti­gen Sai­son­ab­bruch und dem da­mit ver­bun­de­nen Über­schuss an spiel­be­rech­tig­ten Mann­schaf­ten die Staf­feln der Lan­des­liga zu Be­ginn der ak­tu­el­len Sai­son auf­ge­stockt. So wird in die­ser Spiel­zeit in vier statt der üb­li­chen zwei Grup­pen gegen den Ball ge­tre­ten. In der Nor­dost-Staf­fel stan­den die bei­den Kon­tra­hen­ten zum heu­ti­gen 5. Spiel­tag mit einem Punkt Dif­fe­renz im Mit­tel­feld der Ta­bel­le, aller­dings mit Am­bi­ti­o­nen auf die Auf­stiegs­plätze. Auf dem Spiel­feld ließ sich dem­ent­spre­chend eine hart um­kämpfte Par­tie ver­fol­gen. Wäh­rend die Gäste aus Grün­stadt in der ers­ten Halb­zeit den Ton an­ga­ben und mit einer ver­dien­ten 1:0-Füh­rung in die Pause gin­gen, be­stimmte im wei­te­ren Ver­lauf die Heim­elf das Ge­sche­hen. Diese schaffte es kurz vor Schluss das Er­geb­nis zu dre­hen und schließ­lich knapp mit 2:1 zu ge­win­nen.

VfR Waldorf – SV Blau-Weiß Leimersdorf 3:1


25.09.2020
Kreisliga C Ahr (4. Spieltag)
Sportplatz „Auf der Heide“, Waldorf
Zuschauer: 65

Nach­dem die letz­ten Spiel­be­suche alle­samt im be­nach­bar­ten Aus­land über die Bühne gingen, sollte sich nun wieder dem un­ter­klas­si­gen Fuß­ball in der Hei­mat ge­wid­met werden. Des­halb zögerte ich nicht lange als sich mir der Besuch der Kreis­liga-Par­tie zwischen dem VfR Wal­dorf und dem SC Leimers­dorf quasi auf­zwang. Der Asche­platz des VfR ver­fügt über kei­nen nen­nens­wer­ten Aus­bau und konnte auch schon des Öf­te­ren von mir be­sucht werden. Dies sollte heute je­doch aus­nahms­weise neben­säch­lich sein. An­läss­lich des Ab­schieds­spiels eines sehr guten Freun­des, soll­ten sich etliche be­kannte Ge­sich­ter am Spiel­feld­rand ein­fin­den und so­mit auch reich­lich küh­les Blon­des aus dem Hause Vul­kan­bräu über den Tre­sen gehen. Der Heim­ver­ein, wel­cher in die­sem Jahr sein 100-jähri­ges Ju­bi­lä­um fei­ert, hatte das Spiel un­ter­des­sen fest in der Hand und sollte am Ende ver­dient mit 3:1 ge­win­nen.

FC Mutschellen – FC Wohlen II 4:3


19.09.2020
2. Liga AFV (7. Spieltag)
Sportzentrum Burkertsmatt, Widen (SUI)
Zuschauer: 250

Im An­schluss an die Par­tie in Baden ging es rasch weiter ins knapp 10 Kilo­meter ent­fernte Widen. Im dor­ti­gen Sport­zen­t­rum Burkertsmatt sollte nun die Zweit­ver­tre­tung des FC Wohlen auf den hei­mi­schen FC Mutschellen tref­fen. Auch hier­bei han­delte es sich um ein Derby, wenn auch nicht mit der enor­men Bri­sanz des zu­vor ge­se­he­nen Spiels. Das Haupt­spiel­feld der Sport­an­lage ist von einer Lauf­bahn um­zo­gen und ein­sei­tig aus­ge­baut. Im Ein­zel­nen be­steht die­ser Aus­bau aus sie­ben klei­nen, frei­ste­hen­den Stu­fen­bau­ten sowie einer da­rü­ber­lie­gen­den Ter­ras­se. Über­ra­schen­der­weise sollte das so­ge­nannte Frei­ämter Derby mit 250 Zu­schaue­rn wieder recht gut be­sucht sein. Diese sollten nun ein er­eig­nis­rei­ches Spiel zu Ge­sicht be­kom­men. So spiel­ten die Gäste aus Wohlen eine an­sehn­li­che erste Halb­zeit und gingen mit einer sou­ve­rä­nen 3:1-Füh­rung in die Pause. An­schlie­ßend konnte die Füh­rung des FCW bis kurz vor Spiel­ende ge­hal­ten werden. In den letz­ten 10 Spiel­mi­nu­ten ge­lang es der Heim­elf je­doch das Spiel mit drei er­ziel­ten Toren zu dre­hen und schließ­lich mit einem 4:3-Heim­spiel­er­folg vom Platz zu gehen. Nach der ent­täu­schen­den Nie­der­lage der ers­ten Mann­schaft beim FC Baden, gab es für den FC Wohlen also auch dies­mal nichts zu holen.

FC Baden – FC Wohlen 2:1


19.09.2020
1. Liga, Gruppe 2 (6. Spieltag)
Stadion Esp, Baden-Dättwil (SUI)
Zuschauer: 810

Am Sams­tag stand nun end­lich der Besuch des Kan­tons­derbys zwi­schen dem FC Ba­den und dem FC Wohlen auf dem Pro­gramm. Nach meinem letz­ten Spiel­be­such des FCW in Liech­ten­stein sollte es also ziem­lich genau 2 ½ Jahre dau­ern, bis man wieder bei einer Par­tie der Frei­ämter auf­schlug. Da­mals spiel­ten die Blau-Wei­ßen noch in der Chal­lenge League. Nach dem frei­wil­li­gen Ab­stieg in die Pro­mo­tion League, musste der FCW aller­dings einen so­for­ti­gen, dies­mal sport­lich be­ding­ten Ab­stieg hin­neh­men, so­dass die­ser mitt­ler­weile in der viert­klas­si­gen 1. Liga an den Start geht. Auch der FC Baden spielte einst hö­her­klas­sig und konnte für ein Jahr sogar in der Na­ti­o­nal­liga A, dem Vor­läu­fer der heu­ti­gen Super League, an­tre­ten. An­fang des neuen Jahr­tau­sends rutschte aber auch der FC Baden zu­nächst in die Dritt- und we­ni­ge Jahre spä­ter in die Viert­klas­sig­keit ab. Beide Ver­eine haben daher die Am­bi­ti­o­nen um den Auf­stieg mit­zu­spie­len und letzt­lich den er­neu­ten Sprung in die Pro­mo­tion League zu schaf­fen.
Da im Vor­feld nicht ein­deu­tig ge­klärt werden konnte, ob es eine Tages­kasse geben bzw. wie viele Zu­schau­er über­haupt zu­ge­las­sen sein würden, wur­den die Tickets für das heu­tige Spiel si­cher­heits­hal­ber über den Gast­ver­ein ge­or­dert. Der Ticket­preis be­lief sich da­bei auf 10 Schwei­zer Fran­ken. Nach Ent­ge­gen­nahme der Ein­tritts­kar­ten wurde schnellst­mög­lich der Ground ge­en­tert. Das Sta­dion Esp bie­tet Platz für 7.000 Zu­schau­er und ver­fügt ein­sei­tig über eine über­dachte Haupt­tri­büne. Die Ge­gen­ge­rade so­wie die bei­den Hin­ter­tor­sei­ten sind hin­ge­gen mit einem Stu­fen­aus­bau aus­ge­stat­tet. Ins­ge­samt sollten sich letz­ten Endes etwas mehr als 800 Zu­schau­er im Sta­dion Esp ein­fin­den. Da­run­ter auch die mit­ei­n­an­der nicht gerade wohl­gesonn­ten Fan­sze­nen des FC Wohlen und des FC Baden. Ganz so bri­sant wie beim letz­ten Auf­ei­n­an­der­tref­fen sollte es heute zwar nicht werden, den­noch be­kam man auch dies­mal eini­ges zu sehen. Im or­dent­lich be­flagg­ten Heim­block zeig­ten die knapp 50 an­we­sen­den Ultras bei­spiels­weise zwei Spruch­bän­der. Wäh­rend das erste Trans­pa­rent an die eige­nen Sta­di­on­ver­bot­ler ad­res­siert war, rich­tete sich die zweite Bot­schaft an die Gäste­fans, mit der Bitte gut auf die mit­ge­brachte Fahne auf­zu­pas­sen. Auch der ein oder andere Schmäh­ge­sang in Rich­tung Gäste­sek­tor sollte na­tür­lich nicht lange auf sich war­ten las­sen. Der FC Wohlen sollte hin­ge­gen von ca. 40 Fans be­glei­tet werden, wo­von min­des­tens 11 Mit­ge­reiste dem ak­ti­ven Fan­lager zu­zu­rech­nen waren. An­ders als sonst po­si­ti­o­nier­ten sich diese heute ge­schlos­sen hinter der „Forza Bianco Blu“-Fahne und wussten sich spo­ra­disch durch Schlacht­rufe Gehör zu ver­schaf­fen. Auf dem Spiel­feld ge­stal­tete sich zu­nächst ein recht ein­sei­ti­ges Bild. Die Heim­elf war hier klar ton­an­ge­bend und ging dem­nach ver­dient mit 2:0 in Füh­rung. Erst in der letz­ten hal­ben Stunde kamen die Gäste aus Wohlen lang­sam ins Spiel und wurden nun auch etwas ge­fähr­li­cher vor dem geg­ne­ri­schen Tor. Schließ­lich reichte es aber nur noch zum An­schluss­tref­fer, wes­halb sich der FCW am Ende mit 1:2 ge­schla­gen geben musste.

FC Mendrisio – AS Novazzano 1:1


18.09.2020
2. Liga interregional, Gruppe 4 (5. Spieltag)
Stadio comunale di Mendrisio, Mendrisio (SUI)
Zuschauer: 450

Nach­dem im Laufe des Frei­tags auch die beiden Nach­züg­ler aus Ham­burg bei uns ein­tra­fen, hieß es ge­gen Nach­mit­tag ins Tessin auf­zu­bre­chen. Spä­tes­tens nach Durch­fahrt des 17 Kilo­meter langen Gott­hard-Tun­nels durfte man sich des­halb ein wenig wie im Ita­lien-Urlaub fühlen. Nicht um­sonst wird das Tessin auch als ita­li­e­ni­sche Schweiz be­zeich­net, denn neben dem Ge­brauch der ita­li­e­ni­schen Sprache, sind auch das all­ge­meine Flair und das kul­tu­relle Leben in der Re­gi­on eher ita­li­e­nisch ge­prägt. So können am Stra­ßen­rand bei­spiels­weise erste Pal­men sowie Gebäude im Italianate-Stil ent­deckt werden und auch das Klima ist etwas milder als auf der Nord­seite des Berg­mas­sivs. Das Ziel unseres heu­ti­gen Ta­ges­aus­flu­ges sollte die 15.000-Ein­woh­ner-Stadt Mendrisio sein, wel­che wahr­haf­tig im süd­lichs­ten Zip­fel des Tessins ge­le­gen ist. Den größ­ten Fuß­ball­ver­ein der Stadt stellt der 1912 ge­grün­dete FC Mendrisio dar, wel­cher bis 1985 re­gel­mä­ßig in der zwei­ten Spiel­klasse an­trat und ein­mal so­gar bis ins Halb­finale des Schwei­zer Cups vor­drin­gen konnte. Zu­letzt spielte der Verein in der Sai­son 2011/12 dritt­klas­sig, be­vor die­ser lang­sam bis in die fünft­klas­sige 2. Liga in­ter­re­gi­o­nal durch­ge­reicht wurde. Seine Heim­spiele trägt der FC Mendrisio im ca. 5.000 Zu­schau­er fas­sen­den Stadio comunale aus. Die­ses ver­fügt über eine kleine, über­dachte Haupt­tri­büne sowie einen neun­stu­fi­gen Aus­bau auf der Ge­gen­seite. Ab­ge­run­det wird das Sta­di­on­bild von der da­hin­ter­lie­gen­den Berg­land­schaft. Um in dieses schmucke Teil zu ge­lan­gen, wurde heute eine Zah­lung von 10 Fran­ken fäl­lig. Eine Ein­tritts­karte wech­selte hin­ge­gen nicht den Be­sit­zer. Ins­ge­samt sollten sich am Ende knapp 450 Zu­schau­er zum heu­ti­gen Derby gegen den AS Novazzano auf dem Sport­ge­lände ein­fin­den. Der FC Mendrisio ist übri­gens einer der weni­gen un­ter­klas­si­gen Ver­eine in der Schweiz, der eine Fan­szene hinter sich ver­eint. Die Ultras um die „Fattanza“ lassen sich mitt­ler­weile je­doch nur noch selten im Sta­dion bli­cken, wo­durch es heute auf den Rän­gen ver­gleichs­weise ruhig blieb. Das Spiel­ge­sche­hen ge­stal­tete sich indes typisch ita­li­e­nisch und war da­her eher tak­tisch be­stimmt. Erst in der letzten Vier­tel­stunde gingen die beiden Kon­tra­hen­ten in die Offen­sive über und schaff­ten es je­weils noch ein Tor zu er­zie­len, so­dass man sich letz­ten Endes mit einem leis­tungs­ge­rech­ten Remis zu­frie­den­ge­ben musste.

FC Steffisburg – FC Länggasse Bern 4:2


17.09.2020
2. Liga FVBJ, Gruppe 1 (3. Spieltag)
Sportplatz Eichfeld, Steffisburg (SUI)
Zuschauer: 125

Gerade mal zwei Tage nach meiner An­kunft aus Öster­reich sollte es mich auch schon wieder in die Ferne ziehen. Dies­mal war das west­lich ge­le­gene Alpen­land an der Reihe. So ging es für mich auf dem Schie­nen­weg nach Luzern, wo ich von meinem Gast­ge­ber Beni sowie Anya nach sechs­stün­di­ger Fahrt in Emp­fang ge­nom­men wurde. Als nächstes stand ein kurzer Zwi­schen­stopp in der vor­ü­ber­ge­hen­den Bleibe an, bevor auch schon der erste Ground fallen sollte. Über das UNESCO-Bio­sphä­ren­re­ser­vat Entle­buch ging es weiter nach Steffis­burg, einer an Thun an­gren­zen­den Ge­mein­de. Hier stieß nun auch Meo zu uns, wel­cher unsere heu­tige Runde kom­plett machte. Ab­ge­se­hen von ein paar Sitz­bän­ken hat der Sport­platz in Steffis­burg zwar keinen nen­nens­wer­ten Aus­bau vor­zu­wei­sen, da­für weiß dieser durch seine idyl­li­sche Lage zu ge­fal­len. Zudem sollte es sich beim heu­ti­gen Auf­ei­n­an­der­tref­fen zwi­schen dem FC Steffis­burg und dem FC Läng­gasse um eine Par­tie der sechst­klas­si­gen 2. Liga Bern/Jura han­deln. Für einen Don­ners­tag hätte es also auch we­sent­lich schlim­mer kommen können. Wir waren wohl nicht die Ein­zi­gen, die so dach­ten, denn am Ende sollten sich knapp 125 Zu­schau­er am Spiel­feld­rand ein­fin­den. Da­rü­ber hi­naus gaben sich auf bei­den Sei­ten sogar Fan­la­ger zu er­ken­nen. Wäh­rend die Gäste­fans aus Bern le­dig­lich mit einer klei­nen Zaun­fahne auf sich auf­merk­sam mach­ten, sorg­ten die hei­mi­schen Dorf­ultras um die „Vampos Locos“ mit dem ein oder an­de­ren ge­sun­ge­nen Lied für Er­hei­te­rung. Den­noch wusste auch das Ge­sche­hen auf dem Platz Freude zu be­rei­ten. Dort traf der FC Läng­gasse früh zur 1:0-Füh­rung, wel­che zu­gleich den Halb­zeit­stand dar­stellte. In der an­schlie­ßen­den zwei­ten Hälfte sollte es hin­ge­gen etwas hei­ßer her­ge­hen. Dem­nach fiel zu­nächst der An­schluss­tref­fer für den FC Steffis­burg, wel­cher prompt durch die er­neute Füh­rung der Gäste ge­kon­tert wurde. Gegen Ende des Spiels wen­dete sich das Blatt aller­dings. Der Heim­elf ge­lang es in der letz­ten Vier­tel­stunde schließ­lich drei­mal ein­zu­net­zen und so­mit doch noch als Sie­ger her­vor­zu­ge­hen. Dies ge­fiel auch den Jungs von Vampos Locos, wel­che nun völ­lig über die Stränge schlu­gen und den un­er­war­tet hohen Heim­sieg letzt­end­lich mit einer klei­nen Pyro­show ze­le­b­rier­ten.

Irreal St. Leopold – SG 77 Neulandschule 4:1


14.09.2020
DSG Oberliga (1. Spieltag)
Polizeisportanlage, Wien (AUT)
Zuschauer: 16

Nach dem am Vor­tag bereits das Schloss Schön­brunn be­sich­tigt wurde, sollte der Montag nun voll­stän­dig dem Sight­see­ing ge­wid­met werden. So wurden nach und nach die wich­tigs­ten Se­hens­wür­dig­kei­ten der Stadt ab­ge­klap­pert. Größ­ten­teils zu Fuß be­gab ich mich vom Schloss Belvedere über die Zwi­schen­sta­ti­o­nen Karls­kirche, Wie­ner Staats­oper, Stephans­dom, Hof­burg, Maria-Theresien-Platz mit Kunst­his­to­ri­schem so­wie Natur­his­to­ri­schem Museum und Wie­ner Rathaus bis zur Votiv­kirche. Das erst­mal sehr stramm klin­gende Pro­gramm, war dann aller­dings be­reits nach circa vier Stun­den ab­ge­ar­bei­tet. So­gar der für Allein­rei­sende eher lang­wei­lig er­schei­nende Wiener Prater wurde noch mit­ge­nom­men. Was sollte also mit dem an­ge­bro­che­nen Tag an­ge­stellt werden? Die Ant­wort die­ser rhe­to­ri­schen Frage lag selbst­ver­ständ­lich auf der Hand. Aber­mals wurden die Spiel­pläne ge­wälzt und schließ­lich ein Spiel für den Abend ge­fun­den.
Dazu ging es auf die Donau­insel Kaiser­mühlen, auf wel­cher sich die Polizei­sport­an­lage be­fin­det. Bis zur Fu­si­on mit dem Florids­dorfer AC im Jahre 2007 wurde diese vom PSV Team für Wien ge­nutzt. Die Sport­an­lage ver­fügt über ein Kunst­rasen­spiel­feld mit einem ein­sei­ti­gen Aus­bau von zwei Stufen. Ne­ben­bei be­kommt man vom Sport­ge­lände aus einen her­vor­ra­gen­den Aus­blick auf die Wiener Sky­line ge­bo­ten. Le­dig­lich von der Wahl des heu­ti­gen Spiels war man noch nicht ganz über­zeugt. So han­delte es sich um eine Par­tie der DSG Ober­liga, also der zweit­höchs­ten Liga unter der Schirm­herr­schaft der ka­tho­li­schen Diö­zesan­sport­ge­mein­schaft. Die DSG Wien führt seit 1951 Fuß­ball­spiele durch und ist dem Wiener Fuß­ball-Ver­band seit 1998 mit eige­nen Spiel­klas­sen un­ter­ge­ord­net. Man wusste also nicht wirk­lich, was einen er­war­ten würde und rech­nete dem­nach mit dem Schlimms­ten. Am Ende war das Spiel­niveau je­doch er­staun­lich hoch und man konnte einen sou­ve­rä­nen 4:1-Sieg der Heim­elf be­stau­nen.
Dem­zu­folge konnte also auch der letzte Abend in der öster­rei­chi­schen Haupt­stadt sinn­voll ge­nutzt werden. Am fol­gen­den Diens­tag zog es mich noch­mal in die Wie­ner In­nen­stadt an den Donau­kanal, be­vor es gegen Abend zu­rück in die Hei­mat ging.

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