Groundhopping

CfR Buschbell – TuS Blau-Weiß Königsdorf U19 1:3


01.02.2017
Testspiel
Kurt-Bornhoff-Sportpark Nebenplatz, Frechen
Zuschauer: 17

In Kerpen musste für mich privat etwas abgeholt werden und damit sich die Fahrt auch wirklich lohnt, sollte noch ein Spiel in der Region mitgenommen werden. So entschied ich mich dazu das Testspiel des in Frechen ansässigen Bezirksligisten CfR Buschbell zu besuchen. Stattfinden sollte das Spiel im Kurt-Bornhoff-Sportpark, doch leider nur auf dem Kunstrasen nebenan, welcher als Ausbau nur ein paar Stufen vorzuweisen hat. Der Hauptplatz des Terrains wird aber auch auf jeden Fall noch in Angriff genommen. Während des Spiels war es saukalt, wodurch ich mich die zweite Halbzeit größtenteils im Vereinsheim aufhielt und von dort das Geschehen verfolgte.

SBV Vitesse Arnhem – Feyenoord Rotterdam 2:0


26.01.2017
KNVB Beker (Viertelfinale)
GelreDome, Arnhem (NED)
Zuschauer: 15.673

Nachdem es uns gestern noch nach Belgien verschlug, war unser heutiges Ziel der holländische Pokalkracher zwischen Arnheim und Feyenoord. Wie den Tag zuvor war neben Fusseck auch wieder Andreas von Ciabatta infantile mit dabei und mit meinem Bruder als Fahrer wurde die Gruppe komplettiert.
Am Stadion angekommen wurden erstmal die für uns hinterlegten Tickets abgeholt bevor wir den Ground enterten. Im Inneren sollte dann als erstes das kulinarische Angebot getestet werden. Dafür benötigte man allerdings eine Bezahlkarte, die man aber recht einfach am Automaten erhält. Für mich gab es schließlich eine Fleischkrokette im Brot für 3,75 € und ein großes Bier für 4,25 €. Geschmacklich war das ganz okay, aber für den Preis kann man auch gerne mehr erwarten.
Beim GelreDome handelt es sich um eine Multifunktionsarena, in der neben Fußballspielen auch andere große Veranstaltungen stattfinden. Deswegen kann ähnlich wie auf Schalke das Dach der Arena vollständig geschlossen und der Rasen aus dem Stadion gefahren werden. Der GelreDome fasst insgesamt knapp 21.000 Zuschauer und war damit mit den heute 15.673 anwesenden Zuschauern gut gefüllt.
Zu Beginn des Spiels zeigten die mitgereisten Fans von Feyenoord eine Choreo aus roten und grünen Fahnen, die mit einer netten Pyroshow endete. Das restliche Spiel konnten die Gästefans leider nicht mehr allzu oft akustisch auf sich aufmerksam machen. Der Heimblock war dagegen gut aufgelegt und machte des Öfteren ordentlich Stimmung. Im Laufe des Spiels wurde auch dort vereinzelt der ein oder andere Rauchtopf bzw. Bengalo gezündet. Zudem gab es während der zweiten Halbzeit zwischen beiden Fanlagern regelmäßigen Schlagabtausch auf den Tribünen.

Sint-Truidense VV – KV Mechelen 2:1


25.01.2017
Division 1A (23. Spieltag)
Stayen, Sint-Truiden (BEL)
Zuschauer: 4.500

Der uns allen bekannte Fusseck war mal wieder für ein paar Tage zu Besuch im Rheinland und somit war klar, dass auch wieder einige Grounds weggescheppert werden. Unser Fokus lag diesmal auf den Benelux-Staaten und mit Andreas von Ciabatta infantile wurde auch ein geeigneter Mitfahrer gefunden. So traf man sich am Mitfahrerparkplatz in Niederzissen und machte sich mit einem üppigen Zeitfenster auf nach Sint-Truiden. Die Fahrt verlief recht ereignislos, bis uns kurz vor Sint-Truiden kilometerweit halbnackte Ladys vom Straßenrand aus Schaufenstern zuwunken. Hier mitten im Nichts hatten wir nun absolut nicht mit sowas gerechnet. Aufgrund des großen Zeitpolsters konnten wir nun etwas gemächlicher unterwegs sein, um die neu gewonnene Aussicht zu begutachten. Trotzdem erreichten wir noch mehr als rechtzeitig das Stadion und wir kehrten erstmal in der nahegelegenen Frituur ein. Für mich gab es ein Cheeseburger-Menü mit Pommes und Andalouse-Sauce und dazu ein Jupiler. Geschmacklich war das wirklich sehr lecker.
Nach dem Essen ging es dann direkt ins Stadioninnere. Das Stadion ist auf allen Seiten überdacht und bietet Platz für 12.500 Zuschauer. Aus meiner Sicht sonst nichts Besonderes, eher belgische Alltagskost. Auch stimmungstechnisch war das heute von beiden Fanlagern eher überschaubar.
Das Spiel war dafür umso turbulenter. Nach 11 Minuten ging die Heimelf in Führung und bereits eine Minute später waren die Gäste nur noch zu zehnt. Gelbrot in der 12. Minute, das muss man auch erstmal schaffen. Mechelen gelang zwar noch der zwischenzeitliche Ausgleich, doch alles in allem ein verdienter Sieg für den STVV.
Nach dem Spiel ging es wieder vorbei an altbekannten Etablissements und gegen halb 1 erreichte man heimische Gefilde.

TSG 1899 Hoffenheim – SV Werder Bremen 1:1


21.12.2016
Bundesliga (16. Spieltag)
Wirsol Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim
Zuschauer: 29.076

Ein Spiel musste vor Jahresende noch her und durch die englische Woche bot sich ein Spiel der Bundesliga an. Unser Interesse galt zunächst dem Derby zwischen Köln und Leverkusen, doch da wir keine Lust hatten über 35 € für Tickets auszugeben, schielten wir in Richtung Hoffenheim. Als sich dann durch einen meiner Kommilitonen noch eine Mitfahrgelegenheit ergab, war die Sache beschlossen. So ging es für mich nach langer Zeit nochmal zu einem Bundesligaspiel und dann auch noch nach Hoffenheim. Lange hatte man sich davor gedrückt, aber auch der Ground muss irgendwann mal gemacht werden.
An preiswerte, zusammenhängende Tickets zu kommen, war zunächst schwieriger als gedacht, sodass wir uns getrennt voneinander liegende Plätze auf der Heimseite nahmen. Da das Stadion nicht vollständig ausverkauft war, fanden wir letztendlich aber doch noch ein Plätzchen, an dem wir uns gemeinsam ausbreiten konnten. Obwohl es heute nicht ausverkauft war, fanden sich dennoch 29.000 Zuschauer im Stadion ein. Der Heimblock war auch relativ gut gefüllt, aber obwohl wir quasi direkt danebensaßen, kam supportmäßig nicht wirklich viel bei uns an. Noch erwähnenswert war höchstens, als der Heimblock zu Beginn der zweiten Halbzeit geschlossen Wunderkerzen entzündete. Da hat uns der Gästeblock wesentlich besser gefallen. Trotz einer Anreise von fast 600 km unter der Woche, war der Gästeblock ziemlich voll und auch dauerhaft in Bewegung. Mit dem gewonnenen Punkt hatten die Bremer heute auch was zu feiern. Eigentlich waren sie nämlich das ganze Spiel über chancenlos.
Für uns war es das letzte Spiel vor der Winterpause und damit unser Jahresabschluss. Fabi erreichte noch seine angepeilten 100 Spiele, während ich mich mit 132 gesehenen Spielen ins neue Jahr verabschiede. Auf ein erfolgreiches Hopping-Jahr 2017!

KVSK United Overpelt-Lommel – Royal Antwerp FC 2:4


16.12.2016
Division 1B (2. Periode, 6. Spieltag)
Soevereinstadion, Lommel (BEL)
Zuschauer: 2.426

Da Fabi auf keinen Fall in die Winterpause wollte, bevor er 100 Spiele im Jahr 2016 gesehen hat, mussten vor Jahresende mindestens noch 2 Spiele her. In Belgien fand zum Glück noch Fußball statt, so fiel unsere Wahl auf das Zweitligaspiel in Lommel.
Anfang dieser Saison gab es in Belgien eine umfangreiche Ligenreform, durch die nur noch 8 Mannschaften in der 2. Liga spielen. Gespielt wird in zwei Perioden mit jeweils Hin- und Rückspiel. Die Gewinner der beiden Perioden spielen am Ende der Saison untereinander den Meister der zweiten Liga aus.
Während Lommel United erst 2003 durch eine Fusion zwischen Overpelt und Lommel entstand, ist die Gastmannschaft aus Antwerpen das genaue Gegenteil. Der 1880 gegründete Royal Antwerp FC ist der älteste Fußball­verein Belgiens und hat mit dem mehrmaligen Gewinn der belgischen Meisterschaft und des Pokals einige Titel vorzuweisen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass der RAFC eine relativ große Fange­meinde hat. Auch heute wurde der Verein wieder von einigen Hundert Fans begleitet.
Das Stadion in Lommel bietet Platz für 13.000 Zuschauer und ist mit zwei überdachten Sitzplatztribünen und Stehplätzen hinter den Toren auf allen Seiten ausgebaut.

Sporting Clube de Braga – FC Paços de Ferreira 3:0


11.12.2016
Primeira Liga (13. Spieltag)
Estádio Municipal de Braga, Braga (POR)
Zuschauer: 7.543

Mit der Bahn ging es zurück zum Flughafen, von wo man für 7 € mit dem Shuttlebus nach Braga fahren kann.
In Braga angekommen überfielen wir zunächst den Supermarkt um uns mit Fressalien, Bier und Cider einzudecken. Mit unserem Einkauf machten wir uns anschließend in der Innenstadt auf einer Bank breit um uns etwas zu stärken. Danach schlenderte man noch etwas durch die Stadt. Auf den ersten Blick ist die Innenstadt Bragas recht hübsch und wäre vielleicht auch bei Tageslicht einen Besuch wert gewesen.
Um das Stadion zu erreichen mussten wir als nächstes den Berg Monte Castro überqueren, in den das Estádio Municipal de Braga hineingebaut wurde. Von oben führt ein schmaler Gehweg entlang der bekannten Felswand bis unten zum Eingangsbereich. Auf dem Weg nach unten hat man einen phänomenalen Blick auf das Stadion. Die zwei übermäßig hohen und steilen Tribünen fallen dabei direkt ins Auge.
Für preiswerte 10 € machten wir es uns im Unterrang bequem. Leider waren die beiden Fanszenen auch auf unserer Tribüne, sodass wir hier nicht den besten Einblick in die Szenen bekamen. In der Hinsicht hatten Andy, Angelo und Riedel wohl mehr Glück, da sie mit Max so ziemlich genau gegenüber von uns saßen.
Die Gästefans, die sich im Oberrang direkt über uns befanden, machten zu Beginn gut Lärm, doch nach einer viertel Stunde bekamen wir plötzlich nicht mehr viel aus dem Gästesektor zu hören. Die Fanszene von Braga stand links von uns auf der anderen Seite der Tribüne und wurde im Laufe des Spiels zunehmend besser. Ausschlaggebend dafür war mit Sicherheit auch der Spielverlauf, denn Braga war klar die bessere Mannschaft und ging schnell mit 2:0 in Führung. Letztendlich gewannen die Hausherren hochverdient mit drei Toren Vorsprung.
Das Stadion jedenfalls ist von innen genauso sehenswert wie von außen. Die Felswand im Hintergrund gibt zu den beiden großen Tribünen ein gelungenes Bild ab.
Nach dem Spiel schleiften wir uns wieder mühsam den Berg hinauf um am Busbahnhof das Vehikel zurück nach Porto zu bekommen. Als wir gegen 1 Uhr unser Hotel erreichten, fielen wir sofort in die Federn um wenigstens noch ein bisschen Schlaf zu bekommen. Am nächsten Morgen sollte es nämlich schon früh zurück gen Heimat gehen.

FC Pedras Rubras – Aliança FC de Gandra 1:2


11.12.2016
Campeonato de Portugal, Série B (13. Spieltag)
Estádio Municipal de Pedras Rubras, Moreira (POR)
Zuschauer: 150

Während die Kameradenschweine Andy, Angelo und Riedel mit dem zuvor bei Leixões kennengelernten Münchner Groundhopper Max im Mietwagen nach Santa Maria da Feira fuhren, um das Auswärtsspiel des FC Porto zu sehen, blieben Fabi, Sebi und ich unserem ursprünglichen Plan treu und begnügten uns mit Drittligafußball. So ging es mit der Metro in die Nähe des Flughafens und anschließend ca. 20 Minuten zu Fuß in die Einöde. Vorbei an Hühnern, Gänsen und Ziegen erreichte man das Stadion von Pedras Rubras. Das Stadion liegt zwar völlig abgelegen von der Stadt, aber befindet sich dafür direkt neben der Start- und Landebahn des Flughafen Portos, wodurch im Minutentakt Flugzeuge hinter der Tribüne auf- und absteigen.
Für unverschämte 6 € erhielten wir Zutritt zum Stadion. Wir machten es uns auf der Haupttribüne in der Sonne bequem und zu unserem Erfreuen gab es für 1 € sogar Bier mit Alkoholgehalt. Die Voraussetzungen für einen optimalen Stadionbesuch waren somit gegeben und wir ließen das Spiel an uns vorbeiziehen.
Kurz vor Ende des Spiels verließen wir den Ground, um auch von der anderen Seite noch ein paar Bilder von der Tribüne zu machen. Als wir auf der anderen Seite ankamen, erschien unverzüglich ein Vereinsoffizieller, der versuchte uns wieder wegzuschicken. Obwohl wir unser Ticket vorzeigten, ließ er solange nicht locker bis wir verschwunden waren. Ein paar Fotos machten wir trotzdem noch und pünktlich mit dem Schlusspfiff verließen wir das Sportgelände.

Leixões SC – Portimonense SC 0:0


11.12.2016
Segunda Liga (18. Spieltag)
Estádio do Mar, Matosinhos (POR)
Zuschauer: 742

Da das erste Spiel heute bereits um kurz nach 11 beginnen sollte, hieß es für uns früher als am Tag zuvor aus dem Bett zu kommen. Also erstmal ab in die Dusche um richtig wach zu werden. Das klappte an diesem Tag nicht ganz so gut, wodurch ich mit einem lauten Knall aus der Dusche flog, dabei auf meinen Allerwertesten krachte und mit meiner Schulter die Klobrille abriss. Innerhalb kürzester Zeit stand Fabi neben mir im Badezimmer um zu überprüfen ob ich noch leben würde. Bis auf einen blauen Fleck, der mir einige Tage erhalten blieb, habe ich zum Glück keine weiteren Schäden davongetragen und nachdem der erste Schreck vergangen war, amüsierten wir uns köstlich über das gerade Geschehene.
Wenigstens das mit dem Wachwerden hat auf diese Art gut funktioniert und wir machten uns bald mit der Metro auf den Weg nach Matosinhos. Dort sollte das Zweitligaspiel zwischen dem in Matosinhos ansässigen Leixões SC und Portimonense stattfinden.
Als wir an der Haltestelle am Stadion ankamen, wurde Gonçalo, ein Supporter von Leixões SC, auf uns aufmerksam und sprach uns an. Er erzählte uns, dass er uns schon am Vorabend bemerkt hatte, als auch er das Spiel von Boavista besuchte. Des Weiteren war er daran interessiert von wo wir kommen und er lud uns ein das Spiel mit ihm zusammen zu verfolgen. So kamen wir in den Genuss, die von den Ultras zum Verkauf angebotenen und vergünstigten Eintrittskarten zu erhalten. Aus 8 € wurden damit lediglich 3 € für den Eintritt. Doch bevor es ins Stadion ging, bat uns Gonçalo ihn noch in die nahegelegene Kneipe zu begleiten, um ein Bier mit ihm zu trinken. Aus einem Bier wurden zwei, sodass man mit leichter Verspätung den Ground enterte.
Wie schon am Vortag das Estádio do Varzim, kommt auch das Estádio do Mar solide daher und ist für Zweitligaverhältnisse völlig ausreichend. Mit seinen zwei großen überdachten Sitzplatztribünen und den Stufen hinter dem Tor ist das Estádio do Mar meiner Meinung nach sogar noch etwas schicker als das Stadion in Varzim.
Der größte Erfolg in der Geschichte von Leixões war der Gewinn des portugiesischen Pokals 1961, zudem spielte der Leixões SC von 2007 an für 3 Jahre in der ersten Liga Portugals. 2002 erreichte man als Drittligist erneut das Finale des Pokals, wodurch man am UEFA Cup teilnehmen durfte und dort in der ersten Runde gegen PAOK ausschied.
Trotz der beeindruckenden Vergangenheit seines Vereins, ist Gonçalo der Auffassung, dass Leixões spielerisch nicht wirklich das Wahre im portugiesischen Fußball ist. Die Ultras sind seiner Meinung nach aber absolute Spitzenklasse. Und tatsächlich wussten die „Ultras Máfia Vermelha“ zu gefallen. Die rund 200 Ultras waren während des Spiels durchgängig am Singen und sowohl Tifo, als auch Melodien der Lieder konnten überzeugen.
Der Gastmannschaft folgten gut 20 Fans aus der 550 km entfernten, ganz im Süden gelegenen Stadt Portimão. Bis auf eine Zaunfahne konnten sie aber weder optisch, noch akustisch auf sich aufmerksam machen.
Das Spiel endete torlos und nachdem wir im Anschluss an die Partie noch ein Foto mit Gonçalo schossen, machten wir uns auf den Weg zum zweiten Spiel des Tages. Ziemlich unerwartet trennten sich an diesem Punkt auch die Wege der Reisegruppe Koblenz.

Boavista FC Porto – Vitória SC Guimarães 1:2


10.12.2016
Primeira Liga (13. Spieltag)
Estádio do Bessa Século XXI, Porto (POR)
Zuschauer: 4.699

Nach einer gut 45-minütigen Fahrt mit der Metro erreichten wir den Stadtteil Boavista. Wie der Name schon sagt, ist das der Stadtteil Portos, in dem der traditionsreiche Fußballclub Boavista Porto beheimatet ist. Die Glanzzeit des Vereins war Anfang des Jahrtausends, als man den Gewinn der portugiesischen Meisterschaft feiern konnte und die Jahre darauf an der Champions League und dem UEFA Cup teilnehmen konnte. Im Jahr 2008 musste Boavista allerdings wegen Spielmanipulation in die zweite Liga zwangsabsteigen. Dort konnte man die Klasse nicht halten und landete schließlich in den Niederungen des portugiesischen Fußballs. Erst zur Saison 2014/15 wurde der Club nach erfolgreicher Klage wieder in die Primeira Liga eingegliedert.
Boavista Porto trägt seine Heimspiele im fast 30.000 Zuschauer fassenden Estádio do Bessa aus. Von außen gleicht der riesige Klotz eher einem Parkhaus als einem Fußballstadion. Das Innere des Stadions weiß mit seinen doppelstöckigen Tribünen aber durchaus zu gefallen.
Die heutige Begegnung gegen Guimarães ist in Porto so etwas wie das kleine Derby oder zumindest ist Vitória eine Art Hassverein für Boavista. Das spiegelte sich auch im ständigen Gepöbel der Zuschauer wieder. Aus dem Gästeblock konnte man des Öfteren ein lautes „Filhos da puta“ vernehmen und auch die Heimfans waren dem Pöbeln nicht abgeneigt. Ob kleines Kind, Frau oder Opi, einfach jeder pöbelte der Gastmannschaft entgegen. Auch dutzende Feuerzeuge und massig Rotze fanden den Weg von der Gegengerade zu einem verletzten Vitória-Spieler. Von den Heimfans insgesamt hatte man sich etwas mehr erhofft. Wirklich überzeugen konnten uns die „Panteras Negras“ heute nicht und spätestens als sich Anfang der zweiten Halbzeit eine Schlägerei zwischen den heimischen Ultras entwickelte, war die Stimmung am Nullpunkt angekommen. Von den knapp 500 mitgereisten Fans aus Guimarães waren wir dagegen positiv überrascht. Mit einem herausragenden Support und einer kleinen Pyro-Aktion zu Beginn des Spiels war Vitória Guimarães auf den Rängen, wie auch auf dem Feld der verdiente Sieger des Abends.
Nach dem Spiel ging es wieder in die City um vor dem Schlafen noch etwas zwischen die Kiemen zu kriegen. Da man nicht wirklich fündig wurde, landeten wir in der bereits von gestern bekannten Dönerbude und ließen uns erneut einen Döner schmecken.

Varzim SC – CD Cova da Piedade 2:1

varzim_sc cova_da_piedade
10.12.2016
Segunda Liga (18. Spieltag)
Estádio do Varzim SC, Póvoa de Varzim (POR)
Zuschauer: 837

Gegen 5 Uhr am Freitagmorgen traf die Koblenzer Reisegruppe am Flughafen Frankfurt-Hahn ein. Mit Ryanair sollte es nach Portugal, genauer nach Porto gehen. Nach einem ca. dreistündigen Flug erreichte man die zweitgrößte Stadt Portugals. Mit der Metro fuhren wir in Richtung Innenstadt und machten uns auf die Suche nach unserem Hotel, welches direkt am Rio Douro in der Nähe der Bogenbrücke „Ponte Dom Luís I“ liegt. Die schon etwas ältere Frau an der Rezeption sprach natürlich kein einziges Wort deutsch oder englisch. Dennoch konnte man sich halbwegs verständigen und obwohl man kein Bisschen des Gegenüber verstand, wurde ordentlich gescherzt und gelacht. Das Hotel an sich war die allergrößte Ranzbude, aber für 10 € die Nacht darf man nicht zu viel erwarten und für die paar Stunden Schlaf reichte es allemal.
Da für den Freitagabend weder Spiele im Fußball, im Futsal, noch im Rollhockey ausfindig gemacht wurden, galt der Tag ausschließlich der Erkundung der Stadt und des Nachtlebens. So sollte es gegen Mittag erstmal in Richtung Innenstadt gehen um den leeren Magen zu füllen. Bei bestem Wetter zog man im T-Shirt los, doch bei der Richtungswahl konnte man sich nicht wirklich einig werden. So war es kein Wunder, dass wir zunächst die falsche Richtung einschlugen und dadurch einen Umweg von 3 km im Bogen um die Innenstadt liefen. Andy, der bereits nach einigen hundert Metern am jammern war, war sichtlich erleichtert als wir endlich ankamen. Da wir jetzt alle ziemlich hungrig waren, steuerten wir am Rathausplatz den Dönerladen an. Da der Dönerverkäufer unerwartet deutsch verstand, trat Andy erstmal ins Fettnäpfchen und befürchtete dadurch, dass mit unserem Essen etwas angestellt würde. Trotzdem bestellte sich jeder einen Döner bzw. eine Pizza und dazu ein großes Super Bock.
Nach der Stadterkundung ging es wieder zurück ans Hotel, wo wir uns mit einigen Litern diverser portugiesischer Biere am Douro niederließen und die Sonne genossen. Nachdem die letzten Sonnenstrahlen verschwanden ging es für uns wieder in die Stadt. Erste Anlaufstelle war der Irish Pub, in dem wir uns eine Runde Cocktails (bzw. Kamillentee für Andy) gönnten. Leider verließ uns die halbe Gruppe danach, sodass nur noch Sebi, Fabi und ich einen weiteren Cocktail nahmen bevor wir die Location wechseln wollten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Locationsuche wurden wir auf einen kleineren Laden in einer Seitenstraße aufmerksam. Die Kneipe war zwar ziemlich schlicht gehalten, jedoch gab es Bier für 50 Cent und der Laden war gut mit einheimischen Studenten gefüllt. Dort zelebrierten wir den Rest des Abends, bis wir um 5 Uhr angeschlagen ins Bett fielen.
Da am nächsten Tag erst um 16 Uhr das erste Spiel anstand, nutzten der kränkelnde Andy und Sektion Suff die Zeit um etwas Schlaf nachzuholen. Riedel und Angelo erkundeten stattdessen erneut die Stadt und kamen dabei auf eine kuriose Idee. Demnach kletterten sie auf das Dach eines Kaufhauses um die Aussicht auf Porto zu genießen. Dies blieb auch vom Security-Dienst nicht unbemerkt, wodurch Angelo in Gewahrsam genommen wurde, während Riedel die Laufschuhe anzog. Für ca. 2 Stunden leistete Angelo den Sicherheitsleuten Gesellschaft, bis die Cops eintrafen und er zum Glück nur mit einem Hausverbot verwarnt wurde. Kurz danach durfte er auch gehen. Damit gerade noch rechtzeitig um das erste Spiel der Tour nicht zu verpassen.

Mit der Metro ging es von Porto in die 30 km entfernte Stadt Póvoa de Varzim. Am Zielbahnhof angekommen musste noch ein rund 20-minütiger Fußmarsch zum Stadion vollbracht werden. Trotz erneuter Nörgelei wurde dieser zielstrebig erledigt und man erreichte den Strand Varzims. Direkt am Strand befindet sich auch das Stadion des noch zur Jahrtausendwende für zwei Jahre erstklassig spielenden Varzim SC, in dem heute die Zweitliga­partie gegen Cova da Piedade stattfinden sollte. Für günstige 5 € erhielten wir Zutritt zur Gegengerade.
Im Stadion wurde erstmal das kulinarische Angebot getestet. Auf unserer Speisekarte standen Cola und undefinierbares Fleisch im Brötchen für insgesamt 3 €. Trotz erster Skepsis mundete uns das Fleischbrötchen und für manch einen war es das perfekte Katerfrühstück. Bier kam bei unserem Hangover heute nicht in Frage und so war es auch nicht schlimm, dass hier nur Alkoholfreies angeboten wurde.
Das Stadion an sich ist auf allen Seiten ausgebaut und mit jeweils zwei überdachten und zwei unüberdachten Tribünen für einen portugiesischen Zweitligisten völlig ausreichend. Auch wir waren vollkommen zufrieden, denn das Stadion konnte mehr, als wir uns zunächst für den Länderpunkt erhofft hatten.
Obwohl auch heute einige Szeneleute gesichtet wurden, gab es keinen organisierten Support der „Ultras Varzim 08“. Vollkommen still blieb es im Stadion trotzdem nicht, da sich das gesamte Publikum des Öfteren zum Pöbeln hinreißen ließ.
Während in der ersten Halbzeit die favorisierten Gäste klar die Oberhand behielten, drehte sich der Spieß zur zweiten Halbzeit um und das Spiel Varzims überwiegte. Am Ende wäre ein Unentschieden für beide Teams in Ordnung gegangen, doch der Schiri ließ aus unerklärlichen Gründen über 10 Minuten nachspielen. Die übermäßig lange Nachspielzeit brachte nochmal ordentlich Pfeffer in die Partie und zu guter Letzt gab es Elfmeter für die Heimelf. Mit dem Siegtreffer Varzims pfiff der Schiri das Spiel ab und für uns ging es schleunigst zurück zur Metro-Station um das zweite Spiel des Abends zu erreichen.

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