varzim_sc cova_da_piedade
10.12.2016
Segunda Liga (18. Spieltag)
Estádio do Varzim SC, Póvoa de Varzim (POR)
Zuschauer: 837

Gegen 5 Uhr am Freitagmorgen traf die Koblenzer Reisegruppe am Flughafen Frankfurt-Hahn ein. Mit Ryanair sollte es nach Portugal, genauer nach Porto gehen. Nach einem ca. dreistündigen Flug erreichte man die zweitgrößte Stadt Portugals. Mit der Metro fuhren wir in Richtung Innenstadt und machten uns auf die Suche nach unserem Hotel, welches direkt am Rio Douro in der Nähe der Bogenbrücke „Ponte Dom Luís I“ liegt. Die schon etwas ältere Frau an der Rezeption sprach natürlich kein einziges Wort deutsch oder englisch. Dennoch konnte man sich halbwegs verständigen und obwohl man kein Bisschen des Gegenüber verstand, wurde ordentlich gescherzt und gelacht. Das Hotel an sich war die allergrößte Ranzbude, aber für 10 € die Nacht darf man nicht zu viel erwarten und für die paar Stunden Schlaf reichte es allemal.
Da für den Freitagabend weder Spiele im Fußball, im Futsal, noch im Rollhockey ausfindig gemacht wurden, galt der Tag ausschließlich der Erkundung der Stadt und des Nachtlebens. So sollte es gegen Mittag erstmal in Richtung Innenstadt gehen um den leeren Magen zu füllen. Bei bestem Wetter zog man im T-Shirt los, doch bei der Richtungswahl konnte man sich nicht wirklich einig werden. So war es kein Wunder, dass wir zunächst die falsche Richtung einschlugen und dadurch einen Umweg von 3 km im Bogen um die Innenstadt liefen. Andy, der bereits nach einigen hundert Metern am jammern war, war sichtlich erleichtert als wir endlich ankamen. Da wir jetzt alle ziemlich hungrig waren, steuerten wir am Rathausplatz den Dönerladen an. Da der Dönerverkäufer unerwartet deutsch verstand, trat Andy erstmal ins Fettnäpfchen und befürchtete dadurch, dass mit unserem Essen etwas angestellt würde. Trotzdem bestellte sich jeder einen Döner bzw. eine Pizza und dazu ein großes Super Bock.
Nach der Stadterkundung ging es wieder zurück ans Hotel, wo wir uns mit einigen Litern diverser portugiesischer Biere am Douro niederließen und die Sonne genossen. Nachdem die letzten Sonnenstrahlen verschwanden ging es für uns wieder in die Stadt. Erste Anlaufstelle war der Irish Pub, in dem wir uns eine Runde Cocktails (bzw. Kamillentee für Andy) gönnten. Leider verließ uns die halbe Gruppe danach, sodass nur noch Sebi, Fabi und ich einen weiteren Cocktail nahmen bevor wir die Location wechseln wollten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Locationsuche wurden wir auf einen kleineren Laden in einer Seitenstraße aufmerksam. Die Kneipe war zwar ziemlich schlicht gehalten, jedoch gab es Bier für 50 Cent und der Laden war gut mit einheimischen Studenten gefüllt. Dort zelebrierten wir den Rest des Abends, bis wir um 5 Uhr angeschlagen ins Bett fielen.
Da am nächsten Tag erst um 16 Uhr das erste Spiel anstand, nutzten der kränkelnde Andy und Sektion Suff die Zeit um etwas Schlaf nachzuholen. Riedel und Angelo erkundeten stattdessen erneut die Stadt und kamen dabei auf eine kuriose Idee. Demnach kletterten sie auf das Dach eines Kaufhauses um die Aussicht auf Porto zu genießen. Dies blieb auch vom Security-Dienst nicht unbemerkt, wodurch Angelo in Gewahrsam genommen wurde, während Riedel die Laufschuhe anzog. Für ca. 2 Stunden leistete Angelo den Sicherheitsleuten Gesellschaft, bis die Cops eintrafen und er zum Glück nur mit einem Hausverbot verwarnt wurde. Kurz danach durfte er auch gehen. Damit gerade noch rechtzeitig um das erste Spiel der Tour nicht zu verpassen.

Mit der Metro ging es von Porto in die 30 km entfernte Stadt Póvoa de Varzim. Am Zielbahnhof angekommen musste noch ein rund 20-minütiger Fußmarsch zum Stadion vollbracht werden. Trotz erneuter Nörgelei wurde dieser zielstrebig erledigt und man erreichte den Strand Varzims. Direkt am Strand befindet sich auch das Stadion des noch zur Jahrtausendwende für zwei Jahre erstklassig spielenden Varzim SC, in dem heute die Zweitliga­partie gegen Cova da Piedade stattfinden sollte. Für günstige 5 € erhielten wir Zutritt zur Gegengerade.
Im Stadion wurde erstmal das kulinarische Angebot getestet. Auf unserer Speisekarte standen Cola und undefinierbares Fleisch im Brötchen für insgesamt 3 €. Trotz erster Skepsis mundete uns das Fleischbrötchen und für manch einen war es das perfekte Katerfrühstück. Bier kam bei unserem Hangover heute nicht in Frage und so war es auch nicht schlimm, dass hier nur Alkoholfreies angeboten wurde.
Das Stadion an sich ist auf allen Seiten ausgebaut und mit jeweils zwei überdachten und zwei unüberdachten Tribünen für einen portugiesischen Zweitligisten völlig ausreichend. Auch wir waren vollkommen zufrieden, denn das Stadion konnte mehr, als wir uns zunächst für den Länderpunkt erhofft hatten.
Obwohl auch heute einige Szeneleute gesichtet wurden, gab es keinen organisierten Support der „Ultras Varzim 08“. Vollkommen still blieb es im Stadion trotzdem nicht, da sich das gesamte Publikum des Öfteren zum Pöbeln hinreißen ließ.
Während in der ersten Halbzeit die favorisierten Gäste klar die Oberhand behielten, drehte sich der Spieß zur zweiten Halbzeit um und das Spiel Varzims überwiegte. Am Ende wäre ein Unentschieden für beide Teams in Ordnung gegangen, doch der Schiri ließ aus unerklärlichen Gründen über 10 Minuten nachspielen. Die übermäßig lange Nachspielzeit brachte nochmal ordentlich Pfeffer in die Partie und zu guter Letzt gab es Elfmeter für die Heimelf. Mit dem Siegtreffer Varzims pfiff der Schiri das Spiel ab und für uns ging es schleunigst zurück zur Metro-Station um das zweite Spiel des Abends zu erreichen.