20.03.2021
Dames Ligue 1 (14. Spieltag)
Stade Alphonse Theis Terrain 2, Hesperange (LUX)
Zuschauer: 25 (offiziell 0)
20.03.2021
Dames Ligue 1 (14. Spieltag)
Stade Alphonse Theis Terrain 2, Hesperange (LUX)
Zuschauer: 25 (offiziell 0)
20.03.2021
Dames Ligue 1 (14. Spieltag)
Zone d’Activité Lankhelz, Esch-sur-Alzette (LUX)
Zuschauer: 20 (offiziell 0)
Ich spielte schon einige Tage mit dem Gedanken einen Tagesausflug nach Luxemburg zu bestreiten als mir Andreas eine Mitfahrgelegenheit für selbiges Reiseziel anbot. So kam es schließlich, dass der Franke bereits am Freitag anreiste und bei mir nächtigte. Da die obligatorische Bierprobe wie erwartet ausartete, machten wir uns am nächsten Morgen – zumindest für meinen Geschmack – viel zu früh auf den Weg nach Luxemburg. Es nützte jedoch nichts, denn vor dem ersten Fußballspiel sollte noch Sightseeing betrieben werden. So ging es zunächst in die Hauptstadt des Großherzogtums, deren Altstadtviertel und Festungsanlagen Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. Nachdem alles ausgiebig besichtigt wurde, konnte anschließend das sportliche Programm abgearbeitet werden. Eigentlich hätte es nun zum Heimspiel des FC Wiltz gehen sollen. Da dieses jedoch Corona-bedingt abgesagt wurde, musste kurzfristig ein Alternativprogramm her. So fuhren wir von Luxemburg nach Esch an der Alzette, wo die Auswahl mit zwei möglichen Spielen am erfolgversprechendsten schien. Die erste Anlaufstelle beim Erstligisten Jeunesse stellte sich als nicht zufriedenstellend heraus, sodass es uns schließlich in den Escher Stadtteil Lallange führte.
Das dortige Sportzentrum „Zone d’Activité Lankhelz“ besteht unter anderem aus zwei Kunstrasenplätzen. Während der vom Zweitligisten US Esch genutzte Platz mit einer Sitzplatztribüne ausgestattet ist, verfügt der von Fola Esch genutzte Platz über keinen nennenswerten Ausbau. So war schnell klar, auf welchem der beiden Kunstrasenplätze die Partie der ersten Frauenliga zwischen dem CS Fola Esch und den Young Boys Diekirch über die Bühne gehen sollte. Was soll’s, Hauptsache der Ball rollt. Zudem konnten auch erste Erfolge errungen werden. Dank frühzeitigem Aufschlagen am Ground und geschickter Überzeugungsarbeit bekamen wir offiziell die Erlaubnis, uns frei auf dem Sportgelände bewegen zu dürfen. Alle Nachzügler mussten das Spiel hingegen ausnahmslos als Zaungäste verfolgen. Auf dem Spielfeld entwickelte sich indes eine recht einseitige Partie. Die Gäste aus Diekirch wussten die Partie durchgehend zu dominieren und konnten am Ende hochverdient mit 7:0 gewinnen.
07.03.2021
Testspiel Frauen
Stadion am Bassenheimer Weg Nebenplatz, Andernach
Zuschauer: 33 (offiziell 0)
Exakt 140 Tage nach dem letzten Spielbesuch wurde die Gelegenheit, mal wieder einem Fußballspiel beizuwohnen, beim Schopf gepackt. Da störte es auch nicht wirklich, dass man das Spielgeschehen nur als Zaungast verfolgen konnte und dabei nicht mal ein neuer Ground heraussprang. Die in der 2. Frauen-Bundesliga spielende Damenmannschaft der SG 99 Andernach traf in der Vorbereitung auf das wichtige DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt auf die Frauen von Arminia Bielefeld. Auch wenn der Testkick offiziell als Geisterspiel angekündigt wurde, sollten neben mir schließlich mindestens 20 weitere Fußballinteressierte das Spiel vom Zaun aus beobachten. Dazu kamen noch einige wenige Privilegierte innerhalb des Sportgeländes. Auf dem Spielfeld wusste die heimische SG 99 Andernach zwar durchgehend das Spiel zu dominieren, jedoch konnte diese ihre Chancen nicht in Tore umwandeln. Am Ende sah man somit ein recht unspektakuläres 0:0-Unentschieden.
18.10.2020
Kreisliga C Hunsrück/Mosel Süd (7. Spieltag)
Buchholzer Sportzentrum, Boppard-Buchholz
Zuschauer: 85
Von Waldesch ging es schnell weiter ins 10 Kilometer entfernte Buchholz, einem Ortsbezirk der 15.000-Einwohner-Stadt Boppard. Der hier ansässige SSV Buchholz war mir für lange Zeit völlig unbekannt. Auffällig wurde mir der Verein erst durch ein geplantes, schließlich aber doch abgesetztes Vorbereitungsspiel gegen die TuS-Zwote. Da ich mir dank Google Maps jedoch ziemlich sicher war, dass der Ground in Buchholz über einen recht ansehnlichen Ausbau verfügt, stand dieser seitdem auf meiner imaginären Liste. Und tatsächlich besitzt der SSV eine ausgesprochen charmante Sportanlage mit acht- bzw. neunstufiger Stehtraverse, welche mittig durch ein Vereinsheim mit Überdachung unterbrochen wird. Bei der heutigen Partie gegen die Zweitvertretung des SC Weiler sollte es sich zudem um ein kleines Stadtderby handeln, denn Weiler stellt ebenfalls einen Ortsbezirk von Boppard dar. Insgesamt sollten sich am Ende dennoch nur 85 Zuschauer am Spielfeldrand einfinden. Mit lautstarken Fangesängen konnte hier also nicht gerechnet werden, jedoch wurden auf Heimseite überraschenderweise drei Zaunfahnen gesichtet. Definitiv mehr als erwartet. Auf dem Spielfeld kam die Heimelf indes gut ins Spiel und konnte früh mit 2:0 in Führung gehen. In der zweiten Hälfte schafften die Gäste jedoch ebenfalls zweimal einzunetzen, sodass sich beide Teams letztendlich mit einer Punkteteilung zufriedengeben mussten.
Was am Morgen noch reine Spekulation war, sollte bereits wenige Tage später Gewissheit werden. So sollte es sich bei der heutigen Partie zwar nicht um das letzte Spiel, ganz sicher aber um den letzten gekreuzten Ground des eher mäßigen, von Corona gebeutelten Jahres 2020 handeln. Daher bleibt nur zu hoffen, dass sich die Lage im folgenden Jahr durchweg verbessert und auch im Fußball-Kontext wieder mehr Freiheiten eingeräumt werden können.
18.10.2020
Kreisliga D Koblenz, Staffel II (7. Spieltag)
Sportplatz an der Hunsrückhöhenstraße, Waldesch
Zuschauer: 70
So langsam war abzusehen, dass es gegen Ende des Jahres erneut auf einen Lockdown und somit auch zu einer Unterbrechung der laufenden Saison hinauslaufen würde. Also sollte am heutigen Sonntag abermals ein Doppler abgespult werden. Dazu zog es mich zunächst zur Kreisliga-Partie zwischen der SG Rhens/Spay/Waldesch III und dem FC Bassenheim. Der Waldescher Sportplatz an der Hunsrückhöhenstraße besteht aus einem Naturrasenspielfeld ohne nennenswerten Ausbau. Dennoch handelte es sich für mich hierbei um einen kleinen Meilenstein, denn der Sportplatz fehlte als Letzter, um die Staffel II der Kreisliga D komplett zu machen und brachte mich so der Vervollständigung des Fußballkreises Koblenz wieder ein Stück näher. Auf dem Spielfeld zeigte sich eine recht einseitige Partie, welche die Heimelf am Ende verdient mit 6:1 gewann.
13.10.2020
Kreispokal Koblenz (2. Runde)
Sportplatz Schartwiesenweg, Koblenz
Zuschauer: 30
In der zweiten Runde des Kreispokals bot sich mir endlich eine passende Gelegenheit dem in dieser Saison neu gegründeten FC Syrien Koblenz einen Besuch abzustatten. Dabei soll es sich nach meinen Informationen um die ehemalige Flüchtlingsmannschaft bzw. dritte Mannschaft der TuS Koblenz handeln. Da diese allerdings nie am Spielbetrieb teilnahm und nur durch gemeinsame Trainingseinheiten am Leben gehalten wurde, ist es mehr als verständlich, dass nun der Schritt in die Selbstständigkeit gegangen wurde. Die gegenwärtige Heimspielstätte des FC Syrien ist der zuletzt unbespielte Sportplatz Schartwiesenweg in Lützel. Ursprünglich war der Sportplatz die Heimat des VfB Lützel, welcher 1951 Gründungsmitglied der zweitklassigen II. Division Südwest war. Zuletzt spielte der Verein jedoch nur noch auf Kreisebene, bevor man 2017 schließlich gar keine Mannschaft mehr stellen konnte. Seitdem wurde der ausbaulose Ascheplatz nur noch bei ein paar wenigen Gastspielen des TuS Niederberg bespielt. Während es heute neben dem Platz aus zuschauertechnischer sowie kulinarischer Sicht eher mau aussah, entwickelte sich auf dem Spielfeld eine recht ansehnliche Partie. In dieser spielte die Heimelf gegen die klassenhöheren Kicker aus Höhr-Grenzhausen überraschend gut auf und ging demnach verdient mit 2:0 in Führung. Im Laufe der zweiten Halbzeit ließ die Kondition des FC Syrien dann allerdings kontinuierlich nach, sodass die Gäste aus der Kannenbäckerstadt zunächst zum Anschlusstreffer einnetzten, bevor das Ergebnis mit zwei Treffern innerhalb der letzten Spielminute schließlich zum 2:3-Endstand gedreht werden konnte.
04.10.2020
Kreisliga B Koblenz (5. Spieltag)
Rhein-Lahn-Stadion Nebenplatz, Lahnstein
Zuschauer: 50
Vom Auswärtsspiel der TuS-Zwoten in Bendorf ging es für mich gleich weiter zum Kreisligakick nach Lahnstein. Das dortige Rhein-Lahn-Stadion konnte ich bereits 2010 kreuzen, der Nebenplatz der Anlage fehlte allerdings noch in meiner Sammlung. Dieser besteht aus einem herkömmlichen Kunstrasenspielfeld, welches teilweise mit drei flachen Stufen ausgebaut ist. Erwähnenswert ist zudem der Blick auf die im Hintergrund befindliche Burg Lahneck. Vom benachbarten Hauptplatz aus bekommt man hingegen eine ausgezeichnete Sicht auf das auf der anderen Rheinseite gelegene Schloss Stolzenfels geboten. Der heimische FSV Lahnstein an sich ist der inoffizielle Nachfolgeverein der vor einiger Zeit insolvent gegangenen SG Eintracht Lahnstein, welche zuletzt in der Rheinlandliga an den Start gegangen ist. Deren Vorgängervereine SC Oberlahnstein sowie SV Niederlahnstein konnten wiederum mit der Teilnahme an der damals drittklassigen Amateurliga Rheinland bzw. der erstklassigen Oberliga Südwest sogar überregional für Furore sorgen. Nach der Neugründung unter neuem Namen ist der Verein inzwischen in der Kreisliga B anzutreffen und gehört in dieser der entsprechenden Spitzengruppe an. Demnach wurden die Hausherren ihrer Favoritenrolle auch im heutigen Heimspiel gegen die Zweitvertretung des FV Rübenach gerecht und konnten so einen knappen 3:2-Heimsieg einfahren.
02.10.2020
Landesliga Südwest Ost, Staffel Nord (5. Spieltag)
Wartbergstadion, Alzey
Zuschauer: 153
Da mich die Spielpaarungen in unmittelbarer Nähe nicht gerade vom Hocker rissen, schielte ich kurzfristig auf die Freitags-Ansetzungen der Nachbarverbände und wurde schließlich mit einer Partie der Landesliga Südwest fündig. Dabei handelte es sich um das Heimspiel der SG RWO Alzey gegen den VfR Grünstadt. Die knapp 130 Kilometer bis Alzey konnten schnell hinter sich gebracht und mit Kuwe auf halber Strecke sogar noch ein Mitfahrer eingesammelt werden. Am Eingang wechselten 5 € den Besitzer und schon stand man im Alzeyer Wartbergstadion. Das Stadion verfügt über ein von einer Aschebahn umzogenes Naturrasenspielfeld mit einseitigem Stufenausbau. Dieser Ausbau besteht im unteren Bereich aus drei als Sitzmöglichkeit dienenden Stufen und im oberen Bereich aus sechs flachen Stufen. Der 1910 gegründete RWO Alzey war Anfang der 50er Jahre Gründungsmitglied der 2. Amateurliga Rheinhessen und durchlebte anschließend ein ständiges Auf und Ab, welches von der B-Klasse bis zur Oberliga reichte. Inzwischen geht der Verein in der siebtklassigen Landesliga an den Start. Ähnlich wie in der Oberliga wurden durch den vorzeitigen Saisonabbruch und dem damit verbundenen Überschuss an spielberechtigten Mannschaften die Staffeln der Landesliga zu Beginn der aktuellen Saison aufgestockt. So wird in dieser Spielzeit in vier statt der üblichen zwei Gruppen gegen den Ball getreten. In der Nordost-Staffel standen die beiden Kontrahenten zum heutigen 5. Spieltag mit einem Punkt Differenz im Mittelfeld der Tabelle, allerdings mit Ambitionen auf die Aufstiegsplätze. Auf dem Spielfeld ließ sich dementsprechend eine hart umkämpfte Partie verfolgen. Während die Gäste aus Grünstadt in der ersten Halbzeit den Ton angaben und mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause gingen, bestimmte im weiteren Verlauf die Heimelf das Geschehen. Diese schaffte es kurz vor Schluss das Ergebnis zu drehen und schließlich knapp mit 2:1 zu gewinnen.
25.09.2020
Kreisliga C Ahr (4. Spieltag)
Sportplatz “Auf der Heide”, Waldorf
Zuschauer: 65
Nachdem die letzten Spielbesuche allesamt im benachbarten Ausland über die Bühne gingen, sollte sich nun wieder dem unterklassigen Fußball in der Heimat gewidmet werden. Deshalb zögerte ich nicht lange als sich mir der Besuch der Kreisliga-Partie zwischen dem VfR Waldorf und dem SC Leimersdorf quasi aufzwang. Der Ascheplatz des VfR verfügt über keinen nennenswerten Ausbau und konnte auch schon des Öfteren von mir besucht werden. Dies sollte heute jedoch ausnahmsweise nebensächlich sein. Anlässlich des Abschiedsspiels eines sehr guten Freundes, sollten sich etliche bekannte Gesichter am Spielfeldrand einfinden und somit auch reichlich kühles Blondes aus dem Hause Vulkanbräu über den Tresen gehen. Der Heimverein, welcher in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert, hatte das Spiel unterdessen fest in der Hand und sollte am Ende verdient mit 3:1 gewinnen.
19.09.2020
2. Liga AFV (7. Spieltag)
Sportzentrum Burkertsmatt, Widen (SUI)
Zuschauer: 250
Im Anschluss an die Partie in Baden ging es rasch weiter ins knapp 10 Kilometer entfernte Widen. Im dortigen Sportzentrum Burkertsmatt sollte nun die Zweitvertretung des FC Wohlen auf den heimischen FC Mutschellen treffen. Auch hierbei handelte es sich um ein Derby, wenn auch nicht mit der enormen Brisanz des zuvor gesehenen Spiels. Das Hauptspielfeld der Sportanlage ist von einer Laufbahn umzogen und einseitig ausgebaut. Im Einzelnen besteht dieser Ausbau aus sieben kleinen, freistehenden Stufenbauten sowie einer darüberliegenden Terrasse. Überraschenderweise sollte das sogenannte Freiämter Derby mit 250 Zuschauern wieder recht gut besucht sein. Diese sollten nun ein ereignisreiches Spiel zu Gesicht bekommen. So spielten die Gäste aus Wohlen eine ansehnliche erste Halbzeit und gingen mit einer souveränen 3:1-Führung in die Pause. Anschließend konnte die Führung des FCW bis kurz vor Spielende gehalten werden. In den letzten 10 Spielminuten gelang es der Heimelf jedoch das Spiel mit drei erzielten Toren zu drehen und schließlich mit einem 4:3-Heimspielerfolg vom Platz zu gehen. Nach der enttäuschenden Niederlage der ersten Mannschaft beim FC Baden, gab es für den FC Wohlen also auch diesmal nichts zu holen.
19.09.2020
1. Liga, Gruppe 2 (6. Spieltag)
Stadion Esp, Baden-Dättwil (SUI)
Zuschauer: 810
Am Samstag stand nun endlich der Besuch des Kantonsderbys zwischen dem FC Baden und dem FC Wohlen auf dem Programm. Nach meinem letzten Spielbesuch des FCW in Liechtenstein sollte es also ziemlich genau 2 ½ Jahre dauern, bis man wieder bei einer Partie der Freiämter aufschlug. Damals spielten die Blau-Weißen noch in der Challenge League. Nach dem freiwilligen Abstieg in die Promotion League, musste der FCW allerdings einen sofortigen, diesmal sportlich bedingten Abstieg hinnehmen, sodass dieser mittlerweile in der viertklassigen 1. Liga an den Start geht. Auch der FC Baden spielte einst höherklassig und konnte für ein Jahr sogar in der Nationalliga A, dem Vorläufer der heutigen Super League, antreten. Anfang des neuen Jahrtausends rutschte aber auch der FC Baden zunächst in die Dritt- und wenige Jahre später in die Viertklassigkeit ab. Beide Vereine haben daher die Ambitionen um den Aufstieg mitzuspielen und letztlich den erneuten Sprung in die Promotion League zu schaffen.
Da im Vorfeld nicht eindeutig geklärt werden konnte, ob es eine Tageskasse geben bzw. wie viele Zuschauer überhaupt zugelassen sein würden, wurden die Tickets für das heutige Spiel sicherheitshalber über den Gastverein geordert. Der Ticketpreis belief sich dabei auf 10 Schweizer Franken. Nach Entgegennahme der Eintrittskarten wurde schnellstmöglich der Ground geentert. Das Stadion Esp bietet Platz für 7.000 Zuschauer und verfügt einseitig über eine überdachte Haupttribüne. Die Gegengerade sowie die beiden Hintertorseiten sind hingegen mit einem Stufenausbau ausgestattet. Insgesamt sollten sich letzten Endes etwas mehr als 800 Zuschauer im Stadion Esp einfinden. Darunter auch die miteinander nicht gerade wohlgesonnten Fanszenen des FC Wohlen und des FC Baden. Ganz so brisant wie beim letzten Aufeinandertreffen sollte es heute zwar nicht werden, dennoch bekam man auch diesmal einiges zu sehen. Im ordentlich beflaggten Heimblock zeigten die knapp 50 anwesenden Ultras beispielsweise zwei Spruchbänder. Während das erste Transparent an die eigenen Stadionverbotler adressiert war, richtete sich die zweite Botschaft an die Gästefans, mit der Bitte gut auf die mitgebrachte Fahne aufzupassen. Auch der ein oder andere Schmähgesang in Richtung Gästesektor sollte natürlich nicht lange auf sich warten lassen. Der FC Wohlen sollte hingegen von ca. 40 Fans begleitet werden, wovon mindestens 11 Mitgereiste dem aktiven Fanlager zuzurechnen waren. Anders als sonst positionierten sich diese heute geschlossen hinter der „Forza Bianco Blu“-Fahne und wussten sich sporadisch durch Schlachtrufe Gehör zu verschaffen. Auf dem Spielfeld gestaltete sich zunächst ein recht einseitiges Bild. Die Heimelf war hier klar tonangebend und ging demnach verdient mit 2:0 in Führung. Erst in der letzten halben Stunde kamen die Gäste aus Wohlen langsam ins Spiel und wurden nun auch etwas gefährlicher vor dem gegnerischen Tor. Schließlich reichte es aber nur noch zum Anschlusstreffer, weshalb sich der FCW am Ende mit 1:2 geschlagen geben musste.
18.09.2020
2. Liga interregional, Gruppe 4 (5. Spieltag)
Stadio comunale di Mendrisio, Mendrisio (SUI)
Zuschauer: 450
Nachdem im Laufe des Freitags auch die beiden Nachzügler aus Hamburg bei uns eintrafen, hieß es gegen Nachmittag ins Tessin aufzubrechen. Spätestens nach Durchfahrt des 17 Kilometer langen Gotthard-Tunnels durfte man sich deshalb ein wenig wie im Italien-Urlaub fühlen. Nicht umsonst wird das Tessin auch als italienische Schweiz bezeichnet, denn neben dem Gebrauch der italienischen Sprache, sind auch das allgemeine Flair und das kulturelle Leben in der Region eher italienisch geprägt. So können am Straßenrand beispielsweise erste Palmen sowie Gebäude im Italianate-Stil entdeckt werden und auch das Klima ist etwas milder als auf der Nordseite des Bergmassivs. Das Ziel unseres heutigen Tagesausfluges sollte die 15.000-Einwohner-Stadt Mendrisio sein, welche wahrhaftig im südlichsten Zipfel des Tessins gelegen ist. Den größten Fußballverein der Stadt stellt der 1912 gegründete FC Mendrisio dar, welcher bis 1985 regelmäßig in der zweiten Spielklasse antrat und einmal sogar bis ins Halbfinale des Schweizer Cups vordringen konnte. Zuletzt spielte der Verein in der Saison 2011/12 drittklassig, bevor dieser langsam bis in die fünftklassige 2. Liga interregional durchgereicht wurde. Seine Heimspiele trägt der FC Mendrisio im ca. 5.000 Zuschauer fassenden Stadio comunale aus. Dieses verfügt über eine kleine, überdachte Haupttribüne sowie einen neunstufigen Ausbau auf der Gegenseite. Abgerundet wird das Stadionbild von der dahinterliegenden Berglandschaft. Um in dieses schmucke Teil zu gelangen, wurde heute eine Zahlung von 10 Franken fällig. Eine Eintrittskarte wechselte hingegen nicht den Besitzer. Insgesamt sollten sich am Ende knapp 450 Zuschauer zum heutigen Derby gegen den AS Novazzano auf dem Sportgelände einfinden. Der FC Mendrisio ist übrigens einer der wenigen unterklassigen Vereine in der Schweiz, der eine Fanszene hinter sich vereint. Die Ultras um die „Fattanza“ lassen sich mittlerweile jedoch nur noch selten im Stadion blicken, wodurch es heute auf den Rängen vergleichsweise ruhig blieb. Das Spielgeschehen gestaltete sich indes typisch italienisch und war daher eher taktisch bestimmt. Erst in der letzten Viertelstunde gingen die beiden Kontrahenten in die Offensive über und schafften es jeweils noch ein Tor zu erzielen, sodass man sich letzten Endes mit einem leistungsgerechten Remis zufriedengeben musste.
17.09.2020
2. Liga FVBJ, Gruppe 1 (3. Spieltag)
Sportplatz Eichfeld, Steffisburg (SUI)
Zuschauer: 125
Gerade mal zwei Tage nach meiner Ankunft aus Österreich sollte es mich auch schon wieder in die Ferne ziehen. Diesmal war das westlich gelegene Alpenland an der Reihe. So ging es für mich auf dem Schienenweg nach Luzern, wo ich von meinem Gastgeber Beni sowie Anya nach sechsstündiger Fahrt in Empfang genommen wurde. Als nächstes stand ein kurzer Zwischenstopp in der vorübergehenden Bleibe an, bevor auch schon der erste Ground fallen sollte. Über das UNESCO-Biosphärenreservat Entlebuch ging es weiter nach Steffisburg, einer an Thun angrenzenden Gemeinde. Hier stieß nun auch Meo zu uns, welcher unsere heutige Runde komplett machte. Abgesehen von ein paar Sitzbänken hat der Sportplatz in Steffisburg zwar keinen nennenswerten Ausbau vorzuweisen, dafür weiß dieser durch seine idyllische Lage zu gefallen. Zudem sollte es sich beim heutigen Aufeinandertreffen zwischen dem FC Steffisburg und dem FC Länggasse um eine Partie der sechstklassigen 2. Liga Bern/Jura handeln. Für einen Donnerstag hätte es also auch wesentlich schlimmer kommen können. Wir waren wohl nicht die Einzigen, die so dachten, denn am Ende sollten sich knapp 125 Zuschauer am Spielfeldrand einfinden. Darüber hinaus gaben sich auf beiden Seiten sogar Fanlager zu erkennen. Während die Gästefans aus Bern lediglich mit einer kleinen Zaunfahne auf sich aufmerksam machten, sorgten die heimischen Dorfultras um die „Vampos Locos“ mit dem ein oder anderen gesungenen Lied für Erheiterung. Dennoch wusste auch das Geschehen auf dem Platz Freude zu bereiten. Dort traf der FC Länggasse früh zur 1:0-Führung, welche zugleich den Halbzeitstand darstellte. In der anschließenden zweiten Hälfte sollte es hingegen etwas heißer hergehen. Demnach fiel zunächst der Anschlusstreffer für den FC Steffisburg, welcher prompt durch die erneute Führung der Gäste gekontert wurde. Gegen Ende des Spiels wendete sich das Blatt allerdings. Der Heimelf gelang es in der letzten Viertelstunde schließlich dreimal einzunetzen und somit doch noch als Sieger hervorzugehen. Dies gefiel auch den Jungs von Vampos Locos, welche nun völlig über die Stränge schlugen und den unerwartet hohen Heimsieg letztendlich mit einer kleinen Pyroshow zelebrierten.
14.09.2020
DSG Oberliga (1. Spieltag)
Polizeisportanlage, Wien (AUT)
Zuschauer: 16
Nach dem am Vortag bereits das Schloss Schönbrunn besichtigt wurde, sollte der Montag nun vollständig dem Sightseeing gewidmet werden. So wurden nach und nach die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeklappert. Größtenteils zu Fuß begab ich mich vom Schloss Belvedere über die Zwischenstationen Karlskirche, Wiener Staatsoper, Stephansdom, Hofburg, Maria-Theresien-Platz mit Kunsthistorischem sowie Naturhistorischem Museum und Wiener Rathaus bis zur Votivkirche. Das erstmal sehr stramm klingende Programm, war dann allerdings bereits nach circa vier Stunden abgearbeitet. Sogar der für Alleinreisende eher langweilig erscheinende Wiener Prater wurde noch mitgenommen. Was sollte also mit dem angebrochenen Tag angestellt werden? Die Antwort dieser rhetorischen Frage lag selbstverständlich auf der Hand. Abermals wurden die Spielpläne gewälzt und schließlich ein Spiel für den Abend gefunden.
Dazu ging es auf die Donauinsel Kaisermühlen, auf welcher sich die Polizeisportanlage befindet. Bis zur Fusion mit dem Floridsdorfer AC im Jahre 2007 wurde diese vom PSV Team für Wien genutzt. Die Sportanlage verfügt über ein Kunstrasenspielfeld mit einem einseitigen Ausbau von zwei Stufen. Nebenbei bekommt man vom Sportgelände aus einen hervorragenden Ausblick auf die Wiener Skyline geboten. Lediglich von der Wahl des heutigen Spiels war man noch nicht ganz überzeugt. So handelte es sich um eine Partie der DSG Oberliga, also der zweithöchsten Liga unter der Schirmherrschaft der katholischen Diözesansportgemeinschaft. Die DSG Wien führt seit 1951 Fußballspiele durch und ist dem Wiener Fußball-Verband seit 1998 mit eigenen Spielklassen untergeordnet. Man wusste also nicht wirklich, was einen erwarten würde und rechnete demnach mit dem Schlimmsten. Am Ende war das Spielniveau jedoch erstaunlich hoch und man konnte einen souveränen 4:1-Sieg der Heimelf bestaunen.
Demzufolge konnte also auch der letzte Abend in der österreichischen Hauptstadt sinnvoll genutzt werden. Am folgenden Dienstag zog es mich nochmal in die Wiener Innenstadt an den Donaukanal, bevor es gegen Abend zurück in die Heimat ging.
13.09.2020
Oberliga A Wien (2. Spieltag)
Sportplatz Red Star Auto Platz 2, Wien (AUT)
Zuschauer: 90
Als nächstes hatte ich mir ein Spiel im Sportzentrum ASKÖ Brigittenau herausgesucht. Als ich am Sportgelände ankam, wurde auf dem Hauptplatz allerdings schon ein dem Ende zugeneigtes Spiel ausgetragen, weshalb die angepeilte Partie auf dem benachbarten Kunstrasenplatz stattfinden sollte. Da der Kunstrasen-Nebenplatz wenig bis gar nichts kann, entschloss ich mich dazu den ursprünglichen Plan ein wenig umzuwerfen. Also wurde der für Montag angesetzte Besuch einer der vielen Sehenswürdigkeiten vorgezogen und somit das UNESCO-Weltkulturerbe Schloss Schönbrunn besichtigt. Da vor Ort weder Kaiserin Sissi noch ihr Ehegatte Franz angetroffen wurden, ging es nach ausgiebiger Begehung des Areals schnell wieder ins sportliche Programm über.
Dazu ging es in den Wiener Stadtteil Breitensee, in welchem der Oberligist Wien United 05 seine Heimspiele auf der Sportanlage des SC Red Star Penzing austrägt. Das Hauptspielfeld der Anlage verfügt über einen Naturrasen, welcher auf einer Längsseite fünfreihig mit durchgehenden Holzbänken ausgestattet ist. Bei meinem Pech wurde allerdings erneut der Nebenplatz mit Kunstrasenbelag vorgezogen. Dieser ist nur von einer Seite aus zugänglich, hat mit zweireihig angeordneten Holzbänken sowie einem Wall jedoch wenigstens eine Art Ausbau vorzuweisen. Zudem gibt der Blick auf die angrenzenden Häuserreihen sowie die Breitenseer St. Laurentius-Kirche ein recht nettes Bild ab. Heutiger Gegner am zweiten Spieltag der sechstklassigen Oberliga sollte die Reserve des traditionsreichen Wiener SC sein. Vielleicht sollte das Interesse an dem Kick gerade deshalb nicht ganz so gering sein, sodass sich am Ende etwas weniger als 100 Zuschauer am Spielfeldrand einfanden. Das Geschehen auf dem Spielfeld gestaltete sich indes recht ausgeglichen. Nach anfänglicher Führung der Gäste gewannen die Grasshoppers allmählich die Oberhand und fuhren schließlich einen knappen 2:1-Sieg ein.
13.09.2020
Wiener Stadtliga (4. Spieltag)
FavAC-Platz, Wien (AUT)
Zuschauer: 150
Am Sonntag sollte es etwas früher aus den Federn gehen, denn bereits um 10:15 Uhr stand das erste Spiel des Tages auf der Agenda. Somit begab ich mich in den Wiener Gemeindebezirk Favoriten, in welchem der gleichnamige Favoritner AC beheimatet ist. Auch hier sollten wieder 8 € gegen eine Eintrittskarte eingetauscht werden, bevor das nach dem Verein benannte Stadion schließlich betreten werden konnte. Dieses erwies sich als ein kleines fußballerisches Highlight der Tour. So liegt das Stadion inmitten eines Wohnblocks, was definitiv einen gewissen Charme versprüht. Das Herzstück der Anlage stellt dabei die überdachte Haupttribüne dar, welche unmittelbar in den angrenzenden Plattenbau integriert wurde. Auf der Gegenseite befindet sich zudem eine unüberdachte, aus Holzbänken bestehende Sitzplatztribüne. Der Favoritner AC wurde 1910 gegründet und hat eine relativ erfolgreiche Geschichte vorzuweisen. So spielte der Traditionsklub in den 30er und 80er Jahren für mehrere Spielzeiten in der ersten Liga und konnte zweimal das Halbfinale des ÖFB-Pokals erreichen. Zuletzt trat der FavAC Anfang der 90er Jahre zweitklassig an, bevor dieser bis in die viertklassige Wiener Stadtliga durchgereicht wurde. Dort spielt der Verein bis heute. Kein Wunder also, dass der Kult-Klub auch von einer kleinen Fanszene profitieren kann. Diese positioniert sich in der Regel auf einem Wall hinter einem der beiden Tore und wusste heute durch Schlachtrufe sowie das Aufhängen einiger Zaunfahnen auf sich aufmerksam zu machen. Insgesamt zeigten allerdings nur knapp 150 Zuschauer Interesse an der heutigen Partie, was ich persönlich ein wenig enttäuschend fand. Auf dem Spielfeld entwickelte sich indes ein recht turbulentes Spiel. Dort ging der SC Mannswörth relativ früh mit 2:0 in Führung. Der heimische FavAC schaffte es jedoch kurz vor der Halbzeitpause zum Anschlusstreffer einzunetzen und nach Wiederanpfiff zum 2:2 auszugleichen. Am Ende waren es aber erneut die Gäste aus Mannswörth, die zwei Tore erzielen konnten und somit als verdienter Sieger vom Platz gingen.
12.09.2020
1. Klasse A Wien (2. Spieltag)
Nachwuchszentrum Vienna Platz 2, Wien (AUT)
Zuschauer: 85
Um 20 Uhr stand für mich der dritte und letzte Kick auf der Tagesordnung. Dazu ging es zum Nachwuchszentrum des First Vienna FC, welches im Wiener Gemeindebezirk Brigittenau unweit der Hohen Warte gelegen ist. Neben den Juniorenteams der Vienna richtet dort unter anderem auch der SV Rojava seine Heimspiele aus. Der offensichtlich kurdisch geprägte Verein geht in der siebten Liga an den Start und sollte am heutigen zweiten Spieltag auf den FC Yellow Star aus Simmering treffen. Da ich das Nachwuchszentrum bereits eine gute Dreiviertelstunde vor Anpfiff erreichte, verfolgte ich zunächst die letzten Minuten des Aufeinandertreffens der beiden Reserve-Mannschaften auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage. Da jedoch lediglich dieser Platz über eine Flutlichtanlage verfügt, war schnell klar, dass auch die nachfolgende Partie der ersten Mannschaft auf Plastik ausgetragen werden würde. Während der eigentlich von mir angepeilte Hauptplatz mit einem Naturrasen sowie einem einseitigen Ausbau in Form von ein paar Sitzreihen ausgestattet ist, hat der Kunstrasenplatz keinerlei Ausbau vorzuweisen. Auch aus kulinarischer Sicht sah es eher mau aus, weshalb ich froh war, dass ich mir im Vorfeld zumindest ein Getränk besorgt hatte. Dennoch war das Interesse an der Partie am Ende größer als zunächst erwartet. So fanden sich letztendlich handgezählte 85 Zuschauer am Spielfeldrand ein. Diese sahen ein hart umkämpftes Match, welches der FC Yellow Star schließlich mit 3:1 gewann.
12.09.2020
Wiener Stadtliga (4. Spieltag)
Sportplatz Donaufeld, Wien (AUT)
Zuschauer: 200
Mit der Straßenbahn ging es von Stadlau weiter in den Wiener Stadtteil Donaufeld. Da die Heimspielstätte des dort ansässigen SR Donaufeld lediglich 3 Kilometer Luftlinie entfernt liegt, wurde die Fahrt schnell hinter sich gebracht. An den Eingangstoren wechselten 8 € sowie eine Eintrittskarte fix den Besitzer und schon stand man im Inneren der Sportanlage. Der heimische SR Donaufeld wurde 1912 gegründet und zählt somit zu den ältesten Fußballvereinen Wiens. Nachdem der SR Donaufeld in den 90er Jahren zwei Spielzeiten in der zweiten Liga antreten konnte, pendelt der Verein seitdem zwischen der drittklassigen Regionalliga und der viertklassigen Wiener Stadtliga hin und her. Wie in Österreich üblich trägt der SR Donaufeld inzwischen seinen Hauptsponsor im Vereinsnamen. So ist der Verein, nachdem dieser zuletzt noch als Fach-Donaufeld bekannt war, momentan nach dem Unternehmen „Wiener Gebäude & Flächen Management“ benannt. Das 4.000 Zuschauer fassende Stadion der Donaufelder verfügt über eine große, überdachte Haupttribüne und ist sonst nicht weiter ausgebaut. Zumindest am heutigen Tag waren auch lediglich die Sitzplatztribüne sowie ein kleines Stück der Hintertorseite für Zuschauer zugänglich. Dafür konnte die Biergarten-Atmosphäre im Eingangsbereich bei mir punkten. Von dort aus beobachtete ich das Spielgeschehen und ließ mir währenddessen einige Wieselburger Helle für 4 € sowie eine Käsekrainer für 4,50 € schmecken. Auf dem Spielfeld zeigte sich zunächst eine recht einseitige Partie. So waren die Gäste aus Schwechat klar dominierend und schafften es mühelos mit 3:0 in Führung zu gehen. In der zweiten Halbzeit kam die Heimelf schließlich etwas besser ins Spiel und konnte innerhalb von 10 Minuten auf 2:3 verkürzen. Letztendlich reichte es aber nicht mehr für den Ausgleich, weshalb der SV Schwechat am Ende als verdienter Sieger hervorgehen konnte.
12.09.2020
Wiener Stadtliga U23 (4. Spieltag)
OMV-Sportanlage Stadlau Platz 3, Wien (AUT)
Zuschauer: 60
Nachdem am Morgen erstmal ausgeschlafen wurde, ging es gegen Mittag mit der S-Bahn in den Osten von Wien. Im dortigen Stadtteil Stadlau sollte um 13:30 eine Partie der Wiener U23-Stadtliga ausgetragen werden. Bei meiner Ankunft wurde allerdings schnell klar, dass das eigentlich im Stadion angesetzte Aufeinandertreffen zwischen dem FC Stadlau und dem Post SV auf einem der beiden Nebenplätze stattfinden sollte. Da sich mir auf die Schnelle jedoch keine vielversprechende Alternative bot und sich das Juniorenspiel des FC Stadlau dennoch am besten mit dem anschließenden Plan verbinden ließ, blieb ich letzten Endes dabei. Während das Hauptspielfeld der Sportanlage eine nette, überdachte Haupttribüne vorzuweisen hat, verfügen die beiden Kunstrasenplätze über keinen nennenswerten Ausbau. Trotzdem bekam man ein spannendes und torreiches Spiel zu sehen. Nach mehrmaligem Führungswechsel konnten die Gäste die Partie schließlich mit einem knappen 4:3-Sieg für sich entscheiden. In direktem Anschluss hätte mit dem Heimspiel der ersten Mannschaft zwar auch gleich das sehenswerte Stadion gekreuzt werden können, allerdings blieb ich meiner ursprünglichen Planung treu und zog somit einen Locationwechsel vor.
11.09.2020
Wiener Stadtliga (4. Spieltag)
Naturarena Hohe Warte, Wien (AUT)
Zuschauer: 950
Eigentlich hätte an dieser Stelle nun über eine Tour durchs Baltikum mit vier neuen Länderpunkten berichtet werden sollen. Unser guter Freund Corona wusste jedoch wieder gekonnt einen Strich durch die Rechnung zu machen. So wurden wenige Tage vor Tourstart die Einreisebestimmungen für einen Großteil der zu bereisenden Länder geändert, wodurch eine quarantänefreie Einreise schließlich unmöglich wurde. Der bereits gebuchte Rückflug über Wien schien allerdings nach Plan durchgeführt zu werden, weshalb sich bei mir erste Gedankenspiele über ein verlängertes Wochenende im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn einschlichen. Da allerdings auch Ungarn für Ausländer die Grenzen dichtmachte und der Trend in der Slowakei in dieselbe Richtung deutete, blieb am Ende lediglich die Alternative Österreich.
Dennoch wurde kurzerhand ein recht erschwinglicher Flug in die Bundeshauptstadt Wien gebucht. Dort sollte über die nächsten Tage ein wahres Fest für jeden Amateurfußball-Liebhaber abgeliefert werden. Kaum war man am Flughafen in Schwechat gelandet und hatte das Gepäck im Hotelzimmer verstaut, sollte es nämlich schon zum ersten Spiel des Wochenendes gehen. Zur Auswahl standen das Heimspiel des First Vienna FC sowie die Zweitliga-Partie zwischen dem Floridsdorfer AC und dem SV Lafnitz. Da musste ich wirklich nicht lange überlegen, denn ein Besuch bei der Vienna stand doch schon seit Längerem auf meiner Wunschliste. Der 1864 gegründete First Vienna FC ist der älteste Fußballverein des Landes und einfach ein absoluter Kultklub. So konnte die Vienna bis in 50er Jahre sechsmal österreichischer Meister werden und neben dem dreifachen österreichischen Cupsieg sogar einmal den DFB-Pokal gewinnen. Inzwischen geht der Verein nur noch in der viertklassigen Wiener Stadtliga an den Start, doch auch hier genießen die Blau-Gelben noch höchstes Ansehen. Am Döblinger Stadion Hohe Warte angekommen, erwartete mich gleich der erste Dämpfer der Tour. Gegen meine Erwartungen sollten heute keine Tickets an der Tageskasse verkauft werden. Nach dem ersten Schreck zeichnete sich allerdings schnell ab, dass ein digitales Ticket per Online-Kauf erworben werden konnte. Zwar kann ich nun keine schmucke Eintrittskarte mein Eigen nennen, aber man kann ja nicht alles haben. Der Eintrittspreis der heutigen Partie lag übrigens bei 8 €. Das Stadion Hohe Warte konnte einst ein Fassungsvermögen von 85.000 Zuschauern aufweisen, welches jedoch mittlerweile auf eine Zuschauerkapazität von lediglich 6.000 beschränkt wurde. Das Herzstück des Stadions ist natürlich die überdachte, mit dem Schriftzug „First Vienna Football Club 1894 – Hohe Warte – Kein Platz für Diskriminierung“ verzierte Haupttribüne. Des Weiteren verfügt die Hohe Warte auf der Gegenseite über eine moderne Stahlrohrtribüne sowie einen beachtlichen, vollständig mit Gras überwachsenen Stufenausbau. Wie sich anhand des Schriftzuges erahnen lässt, kann die Vienna zudem von einer recht großen, eher linksgerichteten Fanbasis profitieren. So zeigte der ultraorientierte Kern der Fanszene auch heute eine fürs Auge nett anzuschauende Choreographie zu Beginn des Spiels. In dieser sollte ihre Liebe zur Vienna sowie die simultane Abneigung gegenüber Sexismus thematisiert werden. Dazu wurde die Darstellung zweier händchenhaltender Mädchen mit blauem und gelbem Rauch unterlegt. Auch im weiteren Verlauf wusste der Stimmungskern ein gutes Bild abzugeben und die Mannschaft durchgehend in britisch geprägtem Stil zu unterstützen. Das Spielgeschehen auf dem Platz gestaltete sich indes nicht ganz so spannend, allerdings bekam man auch dort einiges zu sehen. Der First Vienna FC ließ den Gästen aus Hütteldorf nicht den Hauch einer Chance und fertigte diese absolut souverän mit 10:0 ab. Historisch gesehen sollte dies für die Vienna sogar der erste zweistellige Sieg in einem Punktspiel seit 1996 sein. Nach Spielende nahm ich gleich die erstbeste Bahn in Richtung City, um den Abend gemütlich im Hotel ausklingen zu lassen.
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