21.08.2021
Testspiel
Fußballplatz Nordostgelände, Helgoland
Zuschauer: 617

Am nächs­ten Mor­gen klin­gelte bereits früh der Wecker. Trotz des dicken Kopfes sowie Schlaf­mangel­er­schei­nun­gen hieß es zeitig aus den Federn zu kommen, denn unser Termin­plan für den heu­ti­gen Tag er­mög­lichte nicht gerade viel Spiel­raum für aus­schwei­fende Be­quem­lich­keit. So ging es auf dem schnellst­mög­li­chen Weg nach Cux­haven, von wo uns der Dampfer auf die einzige Hoch­see­insel Deutsch­lands bringen sollte. Der geneigte Leser wird ver­mut­lich schon er­ah­nen, wie das Ziel der Reise heißen sollte. Die „Macher von Halbe­mond“ hatten mit dem Fuß­ball­platz Nord­ost­ge­lände auf Helgo­land auch dieses Jahr wieder eine be­son­dere Loca­tion für ein Freund­schafts­spiel ge­fun­den. Da die Chance auf ein Spiel auf Helgo­land außer­halb eines sol­chen Events eher gering ist, sam­melte sich bereits auf dem Schiffs­an­le­ger eine hohe Anzahl an Fuß­ball­klientel. Neben unserer aus­ge­buch­ten Fähre sollte auf­grund des enormen In­te­res­ses sogar extra ein weiteres Schiff von Cux­haven aus in See stechen. Gut, dass auf den Dieler-Clan Ver­lass ist und uns somit ein adä­qua­tes Plätz­chen in Fens­ter­nähe frei­ge­hal­ten wurde.
Knapp drei Stunden später stran­dete die Reise­gruppe Koblenz schließ­lich etwas ver­spä­tet auf dieser merk­wür­di­gen Nord­see­insel, auf der bis auf wenige Aus­nah­men weder das Auto- noch das Rad­fah­ren ge­stat­tet ist. Da die Zeit bis zum An­pfiff nun lang­sam aber sicher schwand, wurde die geplante Sight­seeing-Runde kur­zer­hand auf später ver­scho­ben und man begab sich ohne Um­wege zum Ground. Am Ein­lass zum Sport­platz hieß es schnell eine der 617 in zwei Vor­ver­kaufs­pha­sen ab­ge­setz­ten Ein­tritts­kar­ten ab­zu­ho­len und schließ­lich den Fuß­ball­platz Nord­ost­ge­lände zu entern. Die­ser liegt ab­so­lut ma­le­risch zwi­schen Klip­pen, Dünen und Meer und weiß daher schon durch seine Lage zu ge­fal­len. Der etwas in die Jahre ge­kom­mene Kunst­rasen­platz ver­fügt außer­dem ein­sei­tig über einen recht net­ten Stu­fen­aus­bau. Darüber hinaus herrschte unter den über 600 an­we­sen­den Zu­schau­ern eine aus­ge­las­sene Stim­mung und das Wie­der­se­hen mit der ein oder an­de­ren ver­trau­ten Nase lud oben­drein zum Plau­dern ein. Die Kom­bi­na­tion aus bestem Wetter, be­zau­bern­der Land­schaft, Fuß­ball sowie ein wenig Fes­ti­val-Atmo­sphäre machte einfach Lust auf mehr. Da geriet das sport­li­che Ge­sche­hen fast zur Neben­sache. Am Ende gewann die SG Seng­warden/Fedder­warden recht deut­lich mit 6:0 gegen die Braun­schweiger Staats­macht. Haupt­nutzer der Sport­anlage ist übrigens der 1893 ge­grün­dete und auf Helgo­land be­hei­ma­tete VfL Fosite. Auf­grund der Ent­fer­nung zum Fest­land nimmt der Verein jedoch nicht am Spiel­be­trieb teil und tritt haupt­säch­lich durch Trai­nings­be­trieb in Er­schei­nung.
Nach Spiel­ende sollten in den ver­blie­be­nen zwei Stun­den die Sehens­wür­dig­kei­ten der Insel ab­ge­klap­pert werden. So ging es samt Kin­der­wa­gen den 260-stu­fi­gen Jäger­stieg hinauf aufs Ober­land. Dort schlen­der­ten wir den Klip­pen­rand­weg ent­lang, bis wir wieder im süd­lich ge­le­ge­nen Unter­land an­ge­kom­men waren. Auf dem Weg konnten unter ande­rem der Bran­dungs­pfei­ler „Lange Anna“, der Lummen­felsen, der Pinne­berg sowie die bunt an­ge­mal­ten Hummer­buden be­staunt werden. Kurz darauf sollte unsere Fähre je­doch schon mit Kurs auf Cux­haven aus dem Helgo­länder Hafen aus­lau­fen. Zurück auf dem Fest­land wurde sich vom Dieler-Clan ver­ab­schie­det, welcher sich auf der Wei­ter­reise in die Hanse­stadt Ham­burg be­fand. Fabi und mich zog es hin­ge­gen nach Bremer­haven.