27.11.2017
Challenge League (16. Spieltag)
Stadion Niedermatten, Wohlen AG (SUI)
Zuschauer: 1.119

Nach dem Aus­wärts­spiel in Freiburg ging es für Fabi und mich mit dem Flixbus weiter in die Schweiz. Als wir um kurz vor 1 Uhr in Luzern ankamen, wartete unser Gast­geber und Wahl­schweizer Benjamin bereits am Bus­bahn­hof auf uns. Nach einer kurzen, aber umso herz­li­che­ren Be­grü­ßung ging es gleich weiter in sein Do­mi­zil um dort unser Nacht­lager auf­zu­schla­gen.
Am nächsten Morgen standen wir wieder aus­ge­schla­fen auf der Matte. Bevor es allerdings zum Haupt­grund unseres Besuches ging, stand noch etwas Kultur auf der Ta­ges­ord­nung. So fuhren wir nochmal zurück nach Luzern um den his­to­ri­schen Stadt­kern mitsamt Kapell­brücke und dem Vierwaldstättersee zu besichtigen. Nachdem wir alles ausgiebig begutachtet hatten, wurde sich noch schnell gestärkt und schon ging es weiter ins 50 Kilometer entfernte Städtchen Wohlen. Dort sollte am Abend das Aargauer Derby zwischen dem kleinen Pro­vinz­club aus Wohlen und dem großen Nach­barn aus Aarau statt­finden. Der orts­an­säs­sige FC Wohlen spielt seit 2002 durch­gängig in der Challenge League und hat bis auf den Titel des Schweizer Ama­teur­meis­ters wenige bis gar keine nen­nens­wer­ten Erfolge auf nationaler Ebene vorzuweisen. Der FC Aarau gewann hingegen dreimal die Schweizer Meis­ter­schaft und konnte zwischen 1985 und 1996 sogar sechsmal im Euro­pa­pokal auf sich aufmerksam machen. Seit einigen Jahren läuft es für den FC Aarau jedoch nicht mehr so rosig, wodurch man mitt­ler­weile nur noch zweit­klas­sig spielt und weit hinter den Erwartungen der Fans und den Ansprüchen des Vereins zurück­bleibt.
Gut zwei Stunden vor Anpfiff erreichten wir das Stadion Niedermatten. Dies war ausreichend Zeit um uns bei eisiger Kälte mit dem Sta­dion­um­feld vertraut zu machen und uns für jeweils 5 Franken ein Bier der Marke Feldschlösschen und einen leckeren Cervelat zu gönnen. Das Stadion Niedermatten bietet Platz für 3.734 Zuschauer und hat eine große über­dachte Sitz­platz­tri­büne vor­zu­wei­sen. Bis auf eine kleine von Fans ge­zim­mer­te Holz­tri­büne, dem Gate Süd, ist das Stadion sonst nicht weiter ausgebaut. Die kleine Tribüne hinter dem Tor ist zugleich auch der Stand­ort der aktiven Wohlener Fanszene. In Wohle­manier sammelte sich dort ein ca. 15-köpfiger, vom Gegner unbeeindruckter Trupp, der sein Team über die vollen 90 Minuten lei­den­schaft­lich anfeuerte. Vom Auftreten der Szene Aarau war man heute allerdings ein wenig enttäuscht. Aus vergangenen Spielen des FC Aarau hatte man einen deutlich schlag­fer­ti­ge­ren Mob in Erinnerung. Lediglich 80 Aarauer fanden den kurzen Weg in den Gäs­te­block, was wahrscheinlich an der momentanen Er­folg­lo­sig­keit des Vereins fest­zu­machen ist. Auch wenn ein mo­ti­vier­ter Auftritt anders aussieht, bemühten sich die Gäste dauerhaft um Stimmung und auch der ein oder andere große Schwen­ker kam des Öfteren zum Einsatz.
Auf dem Platz sah man in der ersten Halb­zeit ein relativ aus­ge­gli­che­nes Spiel, in dem der FC Aarau zur Pause knapp die Nase vorn hatte. In der zweiten Hälfte kam der FCW dann besser in Fahrt und war nun spiel­an­ge­bend. Trotzdem reichte es am Ende nur noch zum 1:1-Aus­gleichs­tref­fer, wodurch sich die beiden Teams mit einem leis­tungs­ge­rech­ten Remis von­ei­nan­der trennen mussten.