Groundhopping

Bayer 04 Leverkusen – SV Werder Bremen 1:0

Bayer 04 Leverkusen
13.12.2017
Bundesliga (16. Spieltag)
BayArena, Leverkusen
Zuschauer: 26.620

Fortuna Düsseldorf – 1. FC Nürnberg 0:2


11.12.2017
2. Bundesliga (17. Spieltag)
ESPRIT arena, Düsseldorf
Zuschauer: 22.248

In einem packenden Duell im Topspiel der 2. Bundesliga zog der der damalige dritt­plat­zierte 1. FC Nürnberg am Ta­bel­len­zwei­ten Düsseldorf vorbei, wodurch sich die Fortuna im Kampf um den Auf­stieg vorerst mit dem Re­le­ga­tions­platz zu­frie­den­ge­ben musste.
In beiden Fan­blö­cken gab es zu Beginn der Partie eine Cho­reo­gra­fie zu bewundern. Während im Fortuna-Block eine große Block­fahne zu Ehren des 10. Ge­burts­tags von Division West gezeigt wurde, gratulierte man im Gäs­te­block durch halten zahl­rei­cher bunter Luft­bal­lons der schwer­kranken Lina nach­träg­lich zum Ge­burts­tag.

Helmond Sport – FC Eindhoven 0:0 Abbr.


08.12.2017
Eerste Divisie (17. Spieltag)
Lavans Stadion, Helmond (NED)
Zuschauer: 1.300

Nach fast 2 Wochen ohne neuen Ground sollte es für uns mal wieder nach Holland gehen. So zog es uns zum Zweitliga-Derby zwischen Helmond Sport und dem FC Eindhoven. Am Stadion sollten zunächst die im Vorfeld hinterlegten Tickets am Schalter abgeholt werden. Obwohl fatalerweise keine Tickets für uns hinterlegt wurden, kamen wir dennoch für erschwingliche 11 € hinein. Im Stadion genehmigte ich mir erstmal ein kühles Bier, bevor wir unsere Plätze auf der Tribüne einnahmen. Die Mannschaften liefen ein und pünktlich zum Anpfiff begann es ordentlich zu schneien. Der Schnee peitschte einem dermaßen ins Gesicht, dass man innerhalb weniger Minuten klitschnass und völlig zugeschneit war. Wenigstens auf den Rängen bekam man einiges geboten. Sowohl die Eindhover Fanszene um die „Ultras Eindhovia“ als auch die heimische Fanszene um die „Hellmond Fanatics“ waren zahlreich vertreten und ließen immer mal wieder ein Feuerwerk abbrennen. Damit hatten wir bei dem Spiel nicht unbedingt gerechnet, aber man lässt sich ja gerne überraschen. Auch auf dem Platz ging es heiß her. In den ersten 20 Minuten hatten bereits beide Clubs einen Elfmeter verschossenen und alles deutete auf ein hart umkämpftes Derby hin. Der Schiedsrichter machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung und pfiff die Partie in der 24. Minute wegen zu starkem Schneefall ab. Spielabbruch wegen Schnee, dass man sowas mal in Holland erleben darf! Frustriert begaben wir uns zurück zu unserer Karre und machten uns auf die 2-stündige Fahrt ins wunderschöne Rheinland.

FC Wohlen – FC Aarau 1:1


27.11.2017
Challenge League (16. Spieltag)
Stadion Niedermatten, Wohlen AG (SUI)
Zuschauer: 1.119

Nach dem Aus­wärts­spiel in Freiburg ging es für Fabi und mich mit dem Flixbus weiter in die Schweiz. Als wir um kurz vor 1 Uhr in Luzern ankamen, wartete unser Gast­geber und Wahl­schweizer Benjamin bereits am Bus­bahn­hof auf uns. Nach einer kurzen, aber umso herz­li­che­ren Be­grü­ßung ging es gleich weiter in sein Do­mi­zil um dort unser Nacht­lager auf­zu­schla­gen.
Am nächsten Morgen standen wir wieder aus­ge­schla­fen auf der Matte. Bevor es allerdings zum Haupt­grund unseres Besuches ging, stand noch etwas Kultur auf der Ta­ges­ord­nung. So fuhren wir nochmal zurück nach Luzern um den his­to­ri­schen Stadt­kern mitsamt Kapell­brücke und dem Vierwaldstättersee zu besichtigen. Nachdem wir alles ausgiebig begutachtet hatten, wurde sich noch schnell gestärkt und schon ging es weiter ins 50 Kilometer entfernte Städtchen Wohlen. Dort sollte am Abend das Aargauer Derby zwischen dem kleinen Pro­vinz­club aus Wohlen und dem großen Nach­barn aus Aarau statt­finden. Der orts­an­säs­sige FC Wohlen spielt seit 2002 durch­gängig in der Challenge League und hat bis auf den Titel des Schweizer Ama­teur­meis­ters wenige bis gar keine nen­nens­wer­ten Erfolge auf nationaler Ebene vorzuweisen. Der FC Aarau gewann hingegen dreimal die Schweizer Meis­ter­schaft und konnte zwischen 1985 und 1996 sogar sechsmal im Euro­pa­pokal auf sich aufmerksam machen. Seit einigen Jahren läuft es für den FC Aarau jedoch nicht mehr so rosig, wodurch man mitt­ler­weile nur noch zweit­klas­sig spielt und weit hinter den Erwartungen der Fans und den Ansprüchen des Vereins zurück­bleibt.
Gut zwei Stunden vor Anpfiff erreichten wir das Stadion Niedermatten. Dies war ausreichend Zeit um uns bei eisiger Kälte mit dem Sta­dion­um­feld vertraut zu machen und uns für jeweils 5 Franken ein Bier der Marke Feldschlösschen und einen leckeren Cervelat zu gönnen. Das Stadion Niedermatten bietet Platz für 3.734 Zuschauer und hat eine große über­dachte Sitz­platz­tri­büne vor­zu­wei­sen. Bis auf eine kleine von Fans ge­zim­mer­te Holz­tri­büne, dem Gate Süd, ist das Stadion sonst nicht weiter ausgebaut. Die kleine Tribüne hinter dem Tor ist zugleich auch der Stand­ort der aktiven Wohlener Fanszene. In Wohle­manier sammelte sich dort ein ca. 15-köpfiger, vom Gegner unbeeindruckter Trupp, der sein Team über die vollen 90 Minuten lei­den­schaft­lich anfeuerte. Vom Auftreten der Szene Aarau war man heute allerdings ein wenig enttäuscht. Aus vergangenen Spielen des FC Aarau hatte man einen deutlich schlag­fer­ti­ge­ren Mob in Erinnerung. Lediglich 80 Aarauer fanden den kurzen Weg in den Gäs­te­block, was wahrscheinlich an der momentanen Er­folg­lo­sig­keit des Vereins fest­zu­machen ist. Auch wenn ein mo­ti­vier­ter Auftritt anders aussieht, bemühten sich die Gäste dauerhaft um Stimmung und auch der ein oder andere große Schwen­ker kam des Öfteren zum Einsatz.
Auf dem Platz sah man in der ersten Halb­zeit ein relativ aus­ge­gli­che­nes Spiel, in dem der FC Aarau zur Pause knapp die Nase vorn hatte. In der zweiten Hälfte kam der FCW dann besser in Fahrt und war nun spiel­an­ge­bend. Trotzdem reichte es am Ende nur noch zum 1:1-Aus­gleichs­tref­fer, wodurch sich die beiden Teams mit einem leis­tungs­ge­rech­ten Remis von­ei­nan­der trennen mussten.

VfR Merzhausen – SC March 5:0


26.11.2017
Bezirksliga Freiburg (16. Spieltag)
Hexentalstadion, Merzhausen
Zuschauer: 50

Gleich nach dem TuS-Spiel beim SC Freiburg ging es für Fabi und mich weiter zum nächsten Spiel. Per Stra­ßen­bahn ging es vom Möslestadion zum Paula-Modersohn-Platz in Vauban und von dort in einem 25-minü­ti­gen Fuß­marsch weiter nach Merzhausen. In Merzhausen traf der orts­an­säs­sige Be­zirks­li­gist im Sport­zent­rum Hexental auf den SC March. Die Sport­an­lage besteht aus einem ge­wöhn­li­chen Kunst­ra­sen­platz mit einem ein­sei­ti­gen Aus­bau von 4 Stufen. Aus ku­li­na­ri­scher Sicht wurde auf­grund der Kälte neben dem üb­li­chen Freiburger Pilsner auch Glüh­wein angeboten. Diesen ge­neh­mig­ten wir uns, um uns bei Hagel und Schnee­re­gen wenigstens etwas auf­wär­men zu können. Auf dem Platz ging es hin­ge­gen heiß her. Der Gast­ge­ber do­mi­nier­te größ­ten­teils das Spiel und fertigte den SC March mit 5:0 ab. Nach dem Spiel ging es mit Bus und Bahn zurück nach Freiburg. Dort gönnten wir uns noch schnell was im Asia-Imbiss, bevor um halb 10 der Flixbus auf uns wartete um uns in die Schweiz zu bringen.

MTK Budapest FC II – Gyöngyösi AK 0:0


19.11.2017
NB III. Keleti csoport (15. Spieltag)
Béke téri Stadion, Budapest (HUN)
Zuschauer: 50

Nach­dem wir an den ersten beiden Tagen die nörd­lichen Teile Budapests ab­ge­klap­pert hatten, kon­zen­trier­ten wir uns am Sonntag auf den Süden der Stadt. Dazu ging es mit der Vor­stadt­bahn auf die Donau­insel Csepel. Vom Bahnhof in Csepel ist das Béke téri Stadion, die Heim­spiel­stätte des Csepel FC, innerhalb kürzester Zeit fuß­läu­fig zu erreichen. Der Csepel FC spielt momentan in der dritten un­ga­ri­schen Liga und kann mit insgesamt vier Meis­ter­ti­teln auf eine lange und er­folg­rei­che Tradition im un­ga­ri­schen Fußball zu­rück­blicken. Heute sahen wir jedoch kein Spiel des Csepel FC, sondern das Heim­spiel der zweiten Mann­schaft von MTK Budapest. Der MTK wurde 1888 gegründet und gilt mit 23 gewonnen Meis­ter­schaf­ten und 12 Po­kal­sie­gen als zweit­er­folg­reichs­ter Verein Ungarns. Dessen zweite Mannschaft geht in der dritten Liga an den Start und nutzt ebenfalls das Csepel Stadion als Heim­spiel­stätte. Das 12.000 Zuschauer fassende Stadion ist auf jeden Fall mal eine richtige Augen­weide. Im Innern trifft man auf eine geile, alte Ost­block­schüssel mit genialen Flut­licht­mas­ten, ver­ranz­ten Steh­tra­ver­sen und einer mit Gam­mel über­zo­ge­nen Haupt­tri­büne. Dies war Grund genug den Ground etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, wodurch auch unsere Foto­runde deutlich länger ausfiel als normal. Während sich Fabi und 4 Promille in der Halb­zeit­pause zum Dritt­liga­spiel von Honvéd II ver­ab­schie­de­ten, wid­mete ich mich ganz nach Hopper-Vor­schrift wiederhin dem Grot­ten­kick in Csepel. Das Spiel­niveau war dabei fast noch schlechter als am Vortag und absolute Grütze. Kein Wunder, dass die Tore aus­blie­ben und am Ende ein 0:0 auf der An­zei­ge­ta­fel stand.
Nach dem Spiel ging es für mich mit der HÉV schleu­nigst zurück in die Innen­stadt. Am Nach­mittag erwartete ich nämlich weiblichen Besuch aus Debrecen. Zusammen trank man den ein oder anderen Kaffee und nachdem die Dame am Abend wieder im Haupt­bahn­hof abgesetzt wurde, traf ich mich erneut mit Fabi und 4 Promille. Zum Abschluss der Tour ging es für uns in einen Laden namens Szimpla Kert, was auf Deutsch so viel wie „einfacher Garten“ heißt. Einfach ist der Laden aber definitiv nicht, eher ziemlich freaky. Im Szimpla Kert press­ten wir uns etliche Cider in den Hals, bevor wir spät in der Nacht zurück in unser Hostel kamen und am frühen Morgen die Heim­reise antraten.

 

Fővárosi Vízművek SK – 43. Sz. Építők SK 1:2


18.11.2017
BLSZ I. osztály (14. Spieltag)
Fővárosi Vízművek Sporttelep, Budapest (HUN)
Zuschauer: 50

Nach dem Jugend­kick ging es direkt weiter zum nächsten Spiel. Keine 500 Meter vom Szusza Ferenc Stadion ent­fernt befindet sich das Sport­ge­lände von Fővárosi Vízművek. Der Fővárosi Vízművek SK ist die Werks­mann­schaft des städ­tischen Was­ser­werks von Budapest und geht in der vier­ten Liga an den Start. Einige Minuten vor An­pfiff erreichten wir den Ground, wo wir bemerkten, dass es kein Ca­te­ring im Stadion geben wird. So ging es nochmal an die Haupt­straße, um uns in der Tanke mit ein paar Büch­sen Arany Ászok und Snacks einzudecken. Das Spiel lief zwar schon als wir zurück­kamen, Pri­o­ri­tä­ten müssen aber nun mal gesetzt werden! Der Sport­platz bietet einen kleinen Aus­bau in Form einer un­über­dach­ten Sitz­platz­tri­büne, auf der wir uns nie­der­ließen. Sich ver­gnü­gen sieht jedoch anders aus. Die zwei Mann­schaften zeigten mal wieder Ge­bolze vom Aller­feinsten, aber dank Arany Ászok war auch das halb­wegs zu ertragen.
Nach dem Spiel ging es mit dem Schie­nen­er­satz­ver­kehr zurück in die Alt­stadt. Die Däm­me­rung war schon in vollem Gange, wodurch es sich anbot einen erneuten Blick auf das be­leuch­tete Par­la­ments­ge­bäude zu werfen. Dafür begaben wir uns auf die andere Ufer­seite um fron­tal vor dem Ge­bäude zu stehen. Leider waren wir nicht die Ein­zi­gen mit dieser Idee, wodurch dort mas­sen­weise sel­fie­geile Touris auf­ei­nan­der­tra­fen. Der Aus­blick aufs Par­la­ment ist al­ler­dings phä­no­me­nal und de­fi­ni­tiv wei­ter­zu­emp­feh­len. Am Abend ging es ins jü­di­sche Vier­tel um ein paar Drinks zu uns zu nehmen. Nachdem wir uns in Budapests Par­ty­meile Gozsdu Udvar zu­nächst auf keinen Laden einigen konnten, ori­en­tier­ten wir uns an den Preisen und wurden doch fündig. Die Ent­schei­dung fiel zu­guns­ten eines Pubs mit Rum-Cola für le­dig­lich 500 Ft. Dort ver­weil­ten wir einige Zeit, bis wir uns ein paar Stunden und et­liche Getränke später in unser Hostel ver­ab­schie­de­ten.

Újpest TE – Újpest FC 2:0


18.11.2017
U17 II. osztály (13. Spieltag)
Szusza Ferenc Stadion Műfüves Pálya, Budapest (HUN)
Zuschauer: 100

Am zweiten Tag sollte mit dem Budapester Derby zwischen Újpest und Honvéd das High­light der Tour anstehen. Aufgrund ras­sis­ti­scher Vor­fälle beim Aus­wärts­spiel in Székesfehérvár wurde Újpest aller­dings eine Ver­bands­strafe von zwei Heim­spielen unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit auf­ge­brummt und bei unserem Glück war das Derby gegen Honvéd eines davon. So mussten wir uns auch heute wieder mit unter­klas­sigem Fuß­ball zu­frie­den­geben. Um wenigstens das Szusza Ferenc Stadion kreuzen zu können, ging es am Morgen wieder in den Budapester Norden. Das Heim­spiel der Újpester U17 war nämlich of­fi­zi­ell im Stadion an­ge­setzt. Wir hatten da zwar unsere Zwei­fel, aber man weiß ja nie. In Újpest kon­kre­ti­sier­te sich unser Ver­dacht, denn das Stadion war ge­schlos­sen und die beiden Mann­schaf­ten machten sich auf dem un­spek­ta­ku­lären Neben­platz warm. Auch unsere Freunde vom Vor­tag lun­ger­ten bereits am Sport­ge­lände rum um den Jugend­kick zu sehen. Auf dem Platz kam es dabei zu einer nicht ganz so gewöhn­lichen Partie, in der die aus­ge­glie­derte Profi­fuß­ball­ab­tei­lung auf ihren Stamm­verein, den Újpest TE traf. Sowohl die U17 des aus­ge­glie­der­ten Újpest FC als auch die U17 des Újpest TE starten in der zweiten un­ga­ri­schen Liga und spielen deshalb regel­mäßig ge­gen­ei­nan­der. Un­er­war­tet bekamen wir ein ra­san­tes und tech­nisch starkes Spiel geboten, bei dem sich der Turn­verein gegen die Fuß­ball­ab­tei­lung durch­setzte.

Rákospalotai EAC – Új-Budai FC-Voyage 3:0


17.11.2017
BLSZ I. osztály (14. Spieltag)
Budai II. László Stadion, Budapest (HUN)
Zuschauer: 150

Gegen Ende des Jahres stand mal wieder eine mehr­tägige Tour im Aus­land an. Mit Fabian und 4 Promille wurden zwei geeignete Mit­fahrer gefunden und mit Ungarn wurde sich auf ein passendes Reise­ziel geeinigt. So standen die beiden am frühen Frei­tag­mor­gen vor meiner Tür, von wo es weiter zum Flug­hafen Köln/Bonn ging. Dort sollte unser Flie­ger um kurz nach 8 an den Start gehen. Dies­mal ent­schie­den wir uns für Flüge von Eurowings mit einem ein­stün­di­gen Zwischen­stopp in Hamburg. Dies war aus­rei­chend Zeit um am Hamburger Airport noch zwei Bier zu trinken, bevor die zweite Maschine in den Himmel stieg. In Ungarns Haupt­stadt angekommen kauften wir uns zunächst für 4.150 Forint, umgerechnet ca. 13,50 €, ein 72-Stunden-Ticket, welches für alle öf­fent­lichen Ver­kehrs­mit­tel in und um Budapest gilt. Mit dem Bus ging es dann vom Flug­hafen nach Kőbánya-Kispest und von dort mit der Metró nach Nyugati pályaudvar, dem Haupt­bahn­hof von Budapest. Per pedes erreichten wir bereits wenige hundert Meter später unser gebuchtes Hostel. Das Yolo Hostel ist auf den ersten Blick nichts Be­son­de­res, liegt aber ziemlich zentral und ist vom Preis für 10 € die Nacht durchaus ak­zep­ta­bel. Da unser Zimmer bei An­kunft noch nicht be­zugs­fer­tig war, einigten wir uns mit dem Hostel-Heini darauf erstmal was zu essen und nach einer Stunde wieder zurück im Hostel zu sein. Aus einer wurden drei Stunden, denn anstatt in ein Res­tau­rant begaben wir uns auf eine kleine Sight­seeing-Runde durch Budapest. So ging es an die St.-Stephans-Basilika und an die Donau, wo wir die ersten Blicke auf den Burg­palast und das un­ga­rische Par­la­ment warfen. Danach gab es endlich was zu beißen. Für mich gab es eine leckere Gulasch­suppe mit an­schlie­ßendem Pálinka, wodurch gleich die ersten un­ga­rischen Spe­zi­ali­täten abgehakt werden konnten. Nachdem wir im Hostel doch noch die Mög­lich­keit bekamen unsere Unter­kunft zu beziehen, hieß es gegen 17 Uhr zum ersten Spiel der Tour auf­zu­bre­chen.

Dafür ging es mit der Stra­ßen­bahn nach Rákospalota, einem Stadt­teil ganz im Norden der Stadt. Auf halber Strecke stol­per­te plötzlich ein stark al­ko­ho­li­sier­ter Kerl in den Zug und verlor das Gleich­gewicht. Fabi konnte sich das Lachen natürlich nicht ver­knei­fen und bekam prompt ein Match angeboten. Glück­licher­weise war auch die Gattin des Be­sof­fenen anwesend, sodass Schlim­meres ver­hin­dert werden konnte. Eine Station später stol­per­te der Typ wieder aus dem Zug und ver­ab­schie­dete sich mit einem festen Faust­schlag gegen die Fen­ster­scheibe der ab­fahrenden Stra­ßen­bahn. Wir waren froh als wir die End­station erreicht hatten.
Von der Halte­stelle sah man bereits die Flut­lichter des 10.000 Zu­schauer fassenden Budai II. László Stadion, in dem der Rákospalotai EAC seine Heim­spiele austrägt. Der REAC wurde 1912 gegründet, musste aller­dings nach dem zweiten Welt­krieg auf­ge­löst werden. Erst 1991 wurde der Verein neu­ge­grün­det, über­nahm das Start­recht von Volán FC und star­tete in der zweiten un­ga­ri­schen Liga. Seitdem war Rákospalota immer mindestens dritt­klassig und spielte von 2005 bis 2009 sogar 5 Jahre in der ersten Liga. Letzte Saison belegte der REAC nur den 15. Platz in der NB III und spielt deshalb erst­mals nur viert­klassig. In der vierten Liga ist man aller­dings Spitzen­reiter und vieles sieht nach dem direkten Wie­der­auf­stieg in die dritte Liga aus. Heute traf der REAC auf den Új-Budai FC-Voyage, welcher aus dem Voyage SE und der zweiten Mann­schaft von Újbuda TC ent­stand und auch erst seit diesem Jahr in der Form in Er­schei­nung tritt. Der Ein­tritt war kos­ten­los und wir begaben uns ins Vereins­heim um noch ein paar Bier zu köpfen. Zur Auswahl gab‘s frisch ge­zapf­tes Tuborg oder Löwenbräu aus der Dose. Obwohl wir sicher­lich lieber ein re­gio­nales Bier pro­biert hätten, ent­schie­den wir uns für das frisch Gezapfte. Pünkt­lich zum An­pfiff en­ter­ten wir schließ­lich den Ground. Dieser ist ganz nett und auf allen Seiten aus­ge­baut. Die Haupt- und Gegen­ge­rade des Stadions verfügen über einen un­über­dach­ten Sitz­platz­bereich, während die Kurven aus reinen Steh­blöcken bestehen. Das uns heute ge­zeig­te Fuß­ball­spiel war aller­dings nicht so berauschend und aller­höchs­tens Bezirks­liga-Niveau. Wir vertrieben uns die Zeit mit Bier­trinken und stie­ßen dabei auf den neuen Län­der­punkt von Fabi und 4 Promille an. Trotz schlech­tem Niveau war der Ta­bel­len­füh­rer noch einen Tick besser als die Gäste und gewann letzten Endes verdient mit 3:0.
Nach dem Spiel begaben wir uns wieder zurück in die Stadt, in der Hoff­nung dieses Mal nicht an­ge­sprochen zu werden. Es kam na­tür­lich anders. In Újpest stiegen 5 jüngere Kerle zu, bei denen es sich um Szene­leute von Újpest FC handelte. Im End­ef­fekt bekamen wir diesmal zwar kein Match angeboten, trotz­dem er­füll­ten die Kerle sämt­liche schlech­ten Kli­schees. Stolz erzählten sie von ihrer ras­sis­ti­schen Fan­szene und zeigten uns den Hitler­gruß. Am Ziel ver­ab­schie­dete man sich freund­lich und suchte schnell das Weite. In den Kneipen der Király-Straße ließen wir den Abend aus­klingen. Obwohl 4 Promille heute un­er­war­tet schwä­chel­te, gingen noch einige Kalt­ge­tränke über den Tresen. Da wir noch etwas Schlaf nach­zu­holen hatten, hieß es um kurz nach Mitter­nacht auf­zu­bre­chen und uns in unser Quar­tier zurück­zu­ziehen.

SpVg. Porz 1919 – TuS Lindlar 1925 0:0


05.11.2017
Bezirksliga Mittelrhein, Staffel 1 (11. Spieltag)
Autohaus-Schmitz-Sportpark, Köln
Zuschauer: 50

Da die Bezirks­liga-Partie zwischen der Sport­ver­ei­ni­gung Porz und dem TuS Lindlar im Brucknerstadion ange­setzt war, machte ich mich auf den Weg ins 60 Kilo­meter ent­fernte Köln-Porz. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichte ich das Stadion. Für ein Spiel auf dem Haupt­platz gab es inzwi­schen aller­dings keine An­zei­chen mehr. Es sollte zwar ge­spielt werden, aber nur auf dem unspek­ta­ku­lären Neben­platz der Sport­an­lage. Hier­bei han­delt es sich um einen Kunst­rasen­platz ohne Aus­bau mit dem klang­vollen Namen „Auto­haus-Schmitz-Sport­park“. Nachdem am Eingang 3 € den Besitzer wechselten, erhielt ich Zutritt zum Ground. Ein wirk­lich gutes Spiel bekam man hier jedoch nicht ge­bo­ten. So er­tappte ich mich des Öfte­ren selbst dabei, wie ich die Flieger des Kölner Flug­hafens beim Star­ten beo­bach­tete. Die Halb­zeit­pause nutze ich fast aus­schließ­lich zum Spot­ten des 5.500 Zu­schauer fas­sen­den Brucknerstadions. An­schlie­ßend gönnte ich mir ein Reissdorf Kölsch und eine rote Brat­wurst und begab mich zurück an den Spiel­feld­rand. Pünkt­lich zur zweiten Hälfte fing es dann fürch­ter­lich an zu regnen und zu stürmen. Dem­ent­spre­chend glück­lich war ich im An­schluss des tor­losen Unent­schie­dens wieder im warmen Auto zu sitzen und die Rück­fahrt an­tre­ten zu können.

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