09.07.2019
Testspiel
Illovszky Rudolf Stadion Sportcentruma, Budapest (HUN)
Zuschauer: 200
Anlässlich der 1. Qualifikationsrunde im Europapokal hatten Beni und Matteo eine Groundhopping-Tour durch Österreich und Ungarn geplant. So fasste ich den Entschluss mich zumindest dem ungarischen Teil der Tour anzuschließen. Demnach machte ich mich am frühen Dienstagmorgen auf nach Frankfurt am Main, um von dort mal wieder mit dem pinken Billigbomber von Wizz Air nach Budapest befördert zu werden. Nach meiner Ankunft in der ungarischen Landeshauptstadt hieß es zunächst das gebuchte Hotelzimmer in Bezug zu nehmen. Dafür ging es per Bus und Bahn auf die rechte Donauseite nach Buda, wo ich schließlich mit einem Zimmer im Mathias Corvinus Collegium fündig wurde. Die Ausstattung der Butzen, im auch als Hostel genutzten Studentenwohnheim, war zwar mehr schlecht als recht, für erschwingliche 11 Euronen ließ es sich aber auch hier gut nächtigen. Da die beiden schweizer Hopper-Kollegen erst am nächsten Tag in Budapest aufschlugen, musste ich die Zeit des angebrochenen Tages nun alleine totschlagen. Auch wenn ich die Sehenswürdigkeiten der 1,7 Millionen-Einwohner-Stadt bereits das ein oder andere Mal betrachten konnte, entschloss ich mich dazu, mich erneut auf eine kleine Sightseeing-Runde durch Budapest zu begeben. Als erste Anlaufstelle stand für mich die Zitadelle auf dem Gellértberg auf dem Programm. Da sich mein Hostel in Buda bereits auf halber Höhe zur Zitadelle befand, dachte ich, dass ich von dort aus mit einem erheblich geringeren Anstieg zu rechnen hatte. Dies war allerdings ein Trugschluss, sodass ich genauso fix und fertig am Gipfel des Berges ankam, wie schon bei meinem letzten Aufstieg vor ein paar Jahren. Der atemberaubende Blick auf die Donau und das dahinterliegende Pest wusste jedoch zu entschädigen, weshalb ich noch etwas an der Zitadelle verweilte, bevor ich den Abstieg an die Donau antrat. Unten angekommen schlenderte ich etwas die Donau entlang, vorbei am Burgpalast, bis ich schließlich das ungarische Parlamentsgebäude erreichte.
Nachdem ich einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeklappert hatte, war es nun Zeit zum Spiel des Tages aufzubrechen. Deshalb begab ich mich zur nächstgelegenen Metro-Station, um von dort zum neu errichteten Illovszky Rudolf Stadion zu gelangen. Das 1960 erbaute Illovszky Rudolf Stadion wurde 2016 wegen Umbauarbeiten geschlossen und zu Beginn der Saison mit dem Eröffnungsspiel zwischen Vasas Budapest und dem FC DAC Dunajská Streda neu eröffnet. Nachdem Vasas seine Spiele in den letzten Jahren in Újpest ausgetragen hatte, hat der Verein nun also wieder eine eigene Heimat, auch wenn das neue Stadion, wie bei vielen anderen Budapester Vereinen nicht mit dem Vorgängerstadion mithalten kann. Das heutige Vorbereitungsspiel zwischen Vasas Budapest und dem slowakischen Zweitligisten KFC Komárno sollte hingegen im ebenfalls neu errichteten Sportzentrum nebenan ausgetragen werden. Der Hauptplatz des Sportzentrums verfügt einseitig über eine kleine überdachte Tribüne, welche mit zwei Sitzplatzreihen ausgestattet ist. Auch wenn Vasas mittlerweile nur noch in der zweiten ungarischen Liga an den Start geht, ist der Verein mit 6 gewonnenen Meistertiteln sowie 4 Pokalsiegen immer noch der sechsterfolgreichste Fußballklub des Landes. So ist es nicht verwunderlich, dass der Verein über eine relativ große Anhängerschaft verfügt und auch zum heutigen eher unbedeutenden Testkick immerhin knapp 200 Zuschauer ans Sportgelände fanden. Das Geschehen auf dem Spielfeld sah hingegen nicht so rosig aus. Dort waren die Gäste aus der Slowakei spielangebend, wodurch diese am Ende verdient mit 2:0 gewannen. Nach Spielende begab ich mich zurück in mein Hostel, in welchem ich den Abend so langsam ausklingen ließ.