25.11.2018
1. česká fotbalová liga (16. Spieltag)
Generali Arena, Praha (CZE)
Zuschauer: 11.604
Durch Zufall erfuhr ich davon, dass sich Jonas und Antonia ebenfalls in Prag aufhielten und am Sonntag zum Fußball wollten. Nachdem ich im Hostel ausgecheckt hatte, begab ich mich deshalb wieder in die Innenstadt, um mich dort mit den Beiden zu treffen. Da deren Hotel ziemlich zentral gelegen war, konnte ich mein Gepäck glücklicherweise noch im Zimmer der beiden ablegen, bevor wir uns langsam für das Spiel am Abend einstimmten. So zog es uns zunächst auf einen Weihnachtsmarkt und anschließend in eine Sportsbar, wo wir einige überteuerte Glühwein bzw. ein paar nicht so überteuerte Pivo in uns hineinpressten.
Gut 1 ½ Stunden vor Spielbeginn machten wir uns schließlich auf zur Generali Arena, dem letzten mir noch fehlenden Ground der vier großen Prager Fußballvereine. Die Generali Arena liegt auf der Letná-Höhe, sodass erneut ein unangenehmer Anstieg in Kauf genommen werden musste, um selbige zu erreichen. Vor Ort besorgten wir uns jeweils ein Ticket für 250 Kč und begaben uns ins Innere des Grounds. Dieser ist ein reiner All-Seater mit einer Kapazität für ca. 20.000 Zuschauer. Obwohl es sich bei der heutigen Partie zwischen dem Drittplatzierten Sparta Prag und dem Viertplatzierten FK Jablonec um ein Spitzenspiel handelte, fanden sich dennoch nur 11.600 Zuschauer im Stadion ein, sodass dieses heute nur zur Hälfte gefüllt war. Trotzdem verfügt Sparta Prag als erfolgreichster Fußballverein des Landes logischerweise über eine große Fanszene, die auch heute das ein oder andere Mal auf sich aufmerksam machen konnte. Zu Beginn wurde auf Heimseite eine Blockfahne heruntergelassen, deren Inhalt an die großartige Vereinshistorie von Sparta Prag erinnern sollte. Zudem konnte auf der Gegengerade im späteren Verlauf eine blau-gelb-rote Zettel-Choreo mit mittig dargestelltem „S“ bewundert werden. Des Weiteren wurden im Ultras-Block gegen Ende des Spiels etliche Bengalos abgebrannt, sodass schließlich auch der geneigte Pyrotechnik-Liebhaber auf seine Kosten kam. Die 30 anwesenden Gästefans aus der knapp 100 Kilometer entfernten Stadt Jablonec nad Nisou konnten hingegen weder akustisch noch optisch überzeugen. Auf dem Platz entwickelte sich währenddessen ein Spiel, das die Erwartungen an ein Topspiel einer ersten Liga nicht wirklich erfüllen konnte. So war es nicht verwunderlich, dass sich die beiden Mannschaften am Ende torlos voneinander trennen mussten.
Da schon um 21 Uhr der Bus nach Deutschland auf mich warten sollte und ich noch ohne mein eingelagertes Gepäck war, ging es für uns nach Spielende zurück in die City. Um dem vorhandenen Zeitdruck etwas entgegenzuwirken, entschieden wir uns diesmal die S-Bahn zu nehmen, was im Nachhinein allerdings keine gute Idee war. Unser Versuch die kurze Fahrt ohne gültigen Fahrschein anzutreten ging nämlich prompt nach hinten los, wodurch sich mein Zeitpolster deutlich verschlechterte und zudem das unnötige Zahlen eines Bußgeldes fällig wurde. Dennoch schaffte ich es noch irgendwie pünktlich an den Busbahnhof, sodass man gegen 1 Uhr im fränkischen Bayreuth eintrudelte.