25.09.2016
C Ethniki, Gruppe 4 (3. Spieltag)
Stadio Diagora, Rodos (GRE)
Zuschauer: 400
Schon lange hatte ich keinen richtigen Sommerurlaub mehr gehabt, umso schneller und spontaner änderte sich das. Spontan deshalb, weil erst montags die Idee aufkam wegzufahren, dienstags sämtliche Reiseangebote gecheckt wurden und es bereits mittwochs gen Griechenland ging, genauer gesagt nach Rhodos. Trotzdem sollte für mich auch hier der Fußball nicht zu kurz kommen. Obwohl auf Rhodos noch das ein oder andere Spiel machbar gewesen wäre, wurde sich dazu entschieden nur ein einziges Spiel in Angriff zu nehmen. Grund dafür war, dass meine beiden Mitfahrer nicht ganz so begeistert vom unterklassigen griechischen Fußball waren, wie ich es war. So lag das Augenmerk auf der Drittliga-Partie zwischen dem höchstspielenden Verein der Insel und Thyella Rafinas. Die Stadt Rafina liegt auf dem Festland in der Nähe von Athen und ist somit nicht gerade ein Katzensprung von Rhodos. Nachdem wir den Vormittag in der wirklich schönen Altstadt von Rhodos verbracht hatten, ging es für mich bei bestem Fußballwetter zu Fuß in Richtung Stadion. Das in den 30er Jahren erbaute Stadion ist direkt an der alten Stadtmauer gelegen und macht auch von außen durch den außergewöhnlichen Eingangsbereich einiges her. Schon vor Betreten des Stadions hörte man einige Böllerschläge, was eine aktive Fanszene vermuten ließ. Nach dem Kauf der Eintrittskarte für 5 € bestätigte sich das Ganze, denn circa 30 Mann machten sich mitsamt Zaunfahne in einer Ecke des Stadions breit. Das Stadio Diagora besteht auf der einen Seite aus einer überdachten Sitzplatztribüne, während auf der anderen Seite nur ein paar Stufen vorhanden sind. Die Kurve hinter einem der beiden Tore hat ein paar mehr Stufen vorzuweisen, die zu früheren Zeiten sogar bestuhlt gewesen sein sollen. Zusätzlich ist das Spielfeld von einer Radrennbahn umgeben. Zu Beginn des Spiels zeigten die Ultras von Rhodos eine kleine Pyroshow aus grünem Rauch und einem Bengalo. Mit Hilfe von Trommel, Klatschen und Gesang machten sie nun um die 30 Minuten auf sich aufmerksam ehe ihnen langsam die Puste ausging. Auch die zu Anfang erwähnten Böller kamen immer mal wieder zum Einsatz. Gästefans wurden leider keine gesichtet, was aufgrund der großen Entfernung zu Rafina nicht verwunderlich ist. Den allerbesten Fußball bekam man hier zwar nicht geboten, aber das erwartet auch niemand in der dritten griechischen Liga. Richtig spannend wurde es erst in der 60. Minute als Rodos in Führung ging und Rafinas im Gegenzug direkt wieder ausgleichen konnte. Einige Minuten später gab der Schiedsrichter Elfmeter für die Gäste und schon fand etwas Rauch den Weg vom Heimblock aufs Spielfeld. Trotzdem gingen die Gäste in Führung und das obwohl das Heimteam zu keiner Zeit unterlegen war. Der Fußballgott sollte aber gnädig sein, denn Rodos schaffte es kurz vor Schluss doch noch den 2:2-Endstand zu erzielen.