21.10.2018
Eerste klasse amateurs (8. Spieltag)
Stade de la Rue de la Tonne, Liège (BEL)
Zuschauer: 1.500

Am nächs­ten Tag ging es vom fran­zö­si­schen Sedan ins bel­gi­sche Lüt­tich. Dabei führte uns unser Weg die Maas ent­lang, wo­durch wir in den Ort­schaf­ten Bouillon, Rochefort und Huy kurz Halt mach­ten, um sich dort die In­nen­städte sowie die da­zu­ge­hö­ri­gen Fes­tungs­an­la­gen an­zu­schau­en. Be­son­ders das Stadt­bild von Rochefort konnte mit seiner Zi­ta­del­le auf einem Fels­vor­sprung, der an­gren­zen­den Kirche und den Häu­ser­rei­hen an der Maas über­zeu­gen und da­durch po­si­tiv in Er­in­ne­rung blei­ben. Am Nach­mit­tag tra­fen wir schließ­lich in Lüt­tich ein.
Dort zog es uns zur Dritt­liga-Par­tie zwi­schen dem RFC Lüt­tich und dem KSK Heist. Der RFC Lüt­tich ist einer von vie­len bel­gi­schen Tra­di­tions­ver­ei­nen, die mitt­ler­wei­le den An­schluss an die Spit­zen­teams des Lan­des ver­lo­ren haben. So be­sitzt der RFCL die Stamm­num­mer 4, die den Verein als viert­äl­tes­tes Mit­glied des bel­gi­schen Fuß­ball­ver­bands aus­zeich­net, zu­dem konnte man 1896 mit dem Ge­winn der ers­ten bel­gi­schen Meis­ter­schaft in die Fuß­ball­ge­schich­te ein­ge­hen. Ins­ge­samt wurde man fünf­mal Meis­ter, konnte ein­mal den bel­gi­schen Po­kal ge­win­nen und et­li­che Spiele im Euro­pa­po­kal be­strei­ten. Mitte der 90er Jahre musste der RFC Lüt­tich schließ­lich in die dritte Liga zwangs­ab­stei­gen, sodass man seit­dem zwi­schen zwei­ter und vier­ter Liga hin- und her­pen­delt. Da der Ver­ein da­mals auch das 40.000 Zu­schau­er fas­sen­de Stade Velodrom de Rocourt auf­ge­ben musste, wech­sel­te dieser seit­dem einige Male die Heim­spiel­stät­te. Seit 2015 tritt man nun im neu er­bau­ten Stade de la Rue de la Tonne an. Dieses ist auf drei Sei­ten aus­ge­baut. So ver­fügt das Sta­dion hinter einem Tor über eine über­dachte Steh­platz­tri­büne, auf einer Längs­sei­te über eine über­dach­te Sitz­platz­tri­büne und auf der an­de­ren Längs­sei­te über eine VIP-Loge mit Bal­kon. Am Ein­gangs­be­reich be­sorg­ten wir uns Steh­platz-Ti­ckets für 10 € und en­ter­ten den Ground. Da die bei­den über­dach­ten Tri­bü­nen be­reits prop­pen­voll waren und auch das rest­li­che Sta­dion gut be­sucht war, waren wir froh noch einen freien Platz di­rekt an der Bande er­gat­tert zu haben. Für einen Dritt­li­gis­ten kann der RFCL auf eine recht große Fan­ba­sis bauen, welche ver­mut­lich noch aus er­folg­rei­che­ren Zei­ten stammt. Diese sam­mel­te sich auf der Steh­tri­büne hinter dem Tor und konnte stel­len­weise rich­tig laut werden. Folg­lich legte auch die Mann­schaft des RFC Lüt­tich gut los und konnte früh mit 1:0 in Füh­rung gehen. Auch da­nach blieben die Haus­her­ren größ­ten­teils spiel­be­stim­mend, schaff­ten es al­ler­dings nicht nach­zu­le­gen. Wie es so oft ist, reichte den Gäs­ten aus Heist dem­nach eine der we­ni­gen Chan­cen, um 5 Mi­nu­ten vor Schluss zum glück­li­chen 1:1-End­stand aus­zu­glei­chen. Nach Spiel­ende ging es für uns zurück ins hei­mi­sche Rhein­land, wo man am spä­ten Abend ein­traf.