02.11.2019
Ligue 2 (13. Spieltag)
Stade Bollaert-Delelis, Lens (FRA)
Zuschauer: 32.011
Da das Auswärtsspiel unserer Schängel beim FV Engers bereits am Donnerstag stattgefunden hatte und somit ein spielfreies Wochenende anstand, war der Entschluss schnell gefasst stattdessen eine zweitägige Tour durch unsere westlichen Nachbarländer zu starten. So traf man sich am Samstagmorgen mit Fabi, um zum ersten Spiel nach Lens aufzubrechen. Nach einer ruhigen Fahrt ohne besondere Vorkommnisse fanden wir uns schließlich etwas über einer Stunde vor Spielbeginn in der 30.000-Einwohner-Stadt wieder, sodass wir von unserem Gefühl her gut in der Zeit lagen. Die anschließende Parkplatzsuche war allerdings ein Grauen, wodurch unser Zeitpolster langsam, aber stetig schwand. Zunächst stand man Ewigkeiten im Stau, danach war es fast ein Ding der Unmöglichkeit bei dem Menschenandrang eine Parkmöglichkeit in Stadionnähe zu finden. Die nächste Hürde bestand nun in der Ticketbeschaffung. Einen Ticketshop oder ähnliches konnten wir zunächst nicht ausfindig machen, was uns wiederum Zeit kostete. Als wir dann doch noch fündig wurden, kamen schließlich drei Gestalten auf uns zu und drückten uns zwei Tickets im Wert von jeweils 10 € in die Hand. Danke dafür, man darf auch mal Glück im Unglück haben. Nun hieß es mal wieder ums halbe Stadion herumzulaufen, damit wir unsere Plätze auf der Hintertortribüne einnehmen konnten. Quasi mit dem Einlaufen der Mannschaften enterten wir den Ground, sodass wir die Choreographie der Heimfans fast verpasst hätten. So sah man gerade noch den Schriftzug „Racing Club de Lens toute la Marek avec toi“, zu dem zusätzlich rotes und gelbes Konfetti in die Luft geworfen wurde. Danach machten wir uns auf die Suche nach unseren Plätzen, von wo aus wir das Treiben auf sowie neben dem Spielfeld besser verfolgen konnten. Das Stade Bollaert-Delelis war Austragungsort der Weltmeisterschaft 1998 sowie der Europameisterschaft 2016 und besteht ähnlich wie das Stade Saint-Symphorien in Metz aus vier freistehenden, relativ steilen Tribünen. Demnach bietet das Stadion insgesamt Platz für etwas mehr als 41.000 Zuschauer. Zum heutigen Zweitliga-Kick gegen den FC Lorient fanden sich immerhin stolze 32.000 Zuschauer im Stade Bollaert-Delelis ein. Anhand der Stadionkapazität sowie den Besucherzahlen im Vergleich zur Einwohnerzahl kann man gut einschätzen welch hohen Stellenwert der Racing Club de Lens auch als Zweitligist in der Region genießt. Zu den größten Erfolgen des Vereins zählen der Gewinn der französischen Meisterschaft sowie der dreimalige Triumph im Coupe de France, zudem kann der RC Lens einige Spielzeiten im Europapokal vorweisen. Auch die Fanszene des RC Lens, welche sich auf der „Tribune Marek“ positioniert, kann sich im nationalen Vergleich sehen lassen. Der aktive Haufen im Supporterblock zeigte insgesamt eine gute Mitmachquote und einen ordentlichen Einsatz von Schwenkfahnen und anderem Tifo. Wenn das restliche Publikum dann noch mit in die Gesänge einstieg, konnte es richtig laut werden. Dem Spielverlauf geschuldet, flachte dies in der zweiten Halbzeit jedoch leider ein wenig ab. Im Gästeblock sammelten sich immerhin knapp 100 Reisefreudige aus Lorient, die eine Anreise von ca. 7 Stunden auf sich nahmen, um heute in Lens anwesend zu sein. Auch dort konnte fast durchgehend Support vernommen werden, an welchem schätzungsweise die Hälfte der Gästefans dauerhaft beteiligt war. Da sich unsere Plätze auf derselben Hintertortribüne wie der Gästeblock befanden, fehlte uns de facto der Einblick in diesen, weshalb wir uns heute leider kein genaueres Bild über den Gästemob machen konnten. Das Spielgeschehen auf dem Platz ist hingegen schnell erläutert. Nachdem auf beiden Seiten etliche Chancen vergeben wurden, hatten wir uns kurz vor Schluss bereits mit einem torlosen Unentschieden angefreundet. Durch einen Elfmeter in der 82. Spielminute schaffte es der RC Lens dann schließlich doch noch in Führung zu gehen und so am Ende einen glücklichen 1:0-Heimsieg einzufahren. Nach Spielende begaben wir uns schnellstmöglich zu unserem Auto, um pünktlich zum zweiten Spiel des Tages zu gelangen.