09.08.2019
Landespokal Brandenburg (1. Runde)
Erich-Ring-Stadion, Erkner
Zuschauer: 484
Am ersten Pokalwochenende bekam ich endlich mal wieder die Gelegenheit mit Kuwe auf Tour zu gehen. Mit dem Gastspiel seiner Bielefelder Arminen bei Viktoria Berlin nutzten wir die Chance ein paar Tage in der Hauptstadt zu verweilen und so den legendären Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu kreuzen und zudem einige andere Spiele mitzunehmen. Während Kuwe plante mit der Bahn anzureisen, wählte ich die viel bequemere, aber auch umweltschädlichere Variante eines Inlandfluges. Nach meiner Ankunft in Berlin-Schönefeld verfügte ich somit über ausreichend Zeit in unserem Hostel in Schöneberg einzuchecken und dort noch ein wenig auszuspannen, bevor es am Abend zur ersten Partie gehen sollte. Da Kuwes Zug entgegen aller Erwartungen verspätet in Berlin eintreffen sollte und ein Spielbesuch für ihn folglich unmöglich schien, hieß es für mich schließlich alleine aufzubrechen.
Vom Ostkreuz nahm ich die Regionalbahn Richtung Frankfurt an der Oder, um in die beschauliche und am Rande Berlins gelegene Kleinstadt Erkner zu gelangen. Nach dem darauffolgenden 10-minütigen Fußmarsch und dem Begleichen eines Eintrittsgeldes im Wert von 5 €, stand ich nun im Erich-Ring-Stadion, in welchem der heimische FV Erkner am Abend in der ersten Runde des Brandenburger Landespokals auf den Regionalligisten SV Babelsberg 03 traf. Das Erich-Ring-Stadion bietet Platz für insgesamt 4.000 Zuschauer und verfügt einseitig über einen Ausbau, welcher in Form von vier Sitzplatzreihen über die komplette Gegengerade geht. Laut offiziellen Angaben erschienen zum heutigen Kick dennoch nur 484 interessierte Zuschauer, die dem Spitzenspiel gegen den Brandenburgpokal-Rekordsieger Babelsberg folgen wollten. Schon alleine deswegen, weil ca. 250 Schlachtenbummler aus Potsdam den Weg nach Erkner fanden, empfand ich die offizielle Zuschauerzahl etwas zu niedrig angesetzt und hätte diese mindestens auf 600 geschätzt. Zudem finde ich es etwas merkwürdig, dass der Wurstbudenbetreiber bereits bei 484 Zuschauern überfordert ist, weshalb man fast eine halbe Stunde auf Bier und Wurst warten musste. Aber gut, wie dem auch sei. Immerhin fanden sich aus der Babelsberger Fanszene knapp 30 Motivierte, die heute Bock auf Support hatten und so mit Hilfe von Schwenkern und Doppelhaltern auf sich aufmerksam machten. Auf dem Spielfeld zeigte sich indes ein vollkommen gegensätzliches Bild. Ein Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften war dort kaum bemerkbar, sodass die Hausherren frech aufspielten und mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause gingen. In der zweiten Hälfte kamen nun auch die Babelsberger ins Spiel und netzten eine gute Viertelstunde nach Wiederanpfiff zum 1:1 ein. Ein weiterer Treffer blieb den Zuschauern vorerst verwehrt, wodurch es nach 90 Minuten weiterhin Unentschieden stand und somit in die Verlängerung ging. In den folgenden 30 Minuten gelang es den favorisierten Gästen erneut die Kugel ins Tor des heimischen Landesligisten einzuschieben und so als glücklicher Sieger in die nächste Runde des Brandenburgpokals einzuziehen. Nach Spielende ging es für mich per ÖPNV zurück nach Schöneberg, wo inzwischen auch Kuwe schon auf mich wartete. Zu meiner Freude hatte dieser bereits einige Bomben unseres alkoholhaltigen Lieblingsgetränks besorgt, sodass einem fröhlichen Abend nichts mehr im Weg stand.