13.09.2020
Wiener Stadtliga (4. Spieltag)
FavAC-Platz, Wien (AUT)
Zuschauer: 150
Am Sonntag sollte es etwas früher aus den Federn gehen, denn bereits um 10:15 Uhr stand das erste Spiel des Tages auf der Agenda. Somit begab ich mich in den Wiener Gemeindebezirk Favoriten, in welchem der gleichnamige Favoritner AC beheimatet ist. Auch hier sollten wieder 8 € gegen eine Eintrittskarte eingetauscht werden, bevor das nach dem Verein benannte Stadion schließlich betreten werden konnte. Dieses erwies sich als ein kleines fußballerisches Highlight der Tour. So liegt das Stadion inmitten eines Wohnblocks, was definitiv einen gewissen Charme versprüht. Das Herzstück der Anlage stellt dabei die überdachte Haupttribüne dar, welche unmittelbar in den angrenzenden Plattenbau integriert wurde. Auf der Gegenseite befindet sich zudem eine unüberdachte, aus Holzbänken bestehende Sitzplatztribüne. Der Favoritner AC wurde 1910 gegründet und hat eine relativ erfolgreiche Geschichte vorzuweisen. So spielte der Traditionsklub in den 30er und 80er Jahren für mehrere Spielzeiten in der ersten Liga und konnte zweimal das Halbfinale des ÖFB-Pokals erreichen. Zuletzt trat der FavAC Anfang der 90er Jahre zweitklassig an, bevor dieser bis in die viertklassige Wiener Stadtliga durchgereicht wurde. Dort spielt der Verein bis heute. Kein Wunder also, dass der Kult-Klub auch von einer kleinen Fanszene profitieren kann. Diese positioniert sich in der Regel auf einem Wall hinter einem der beiden Tore und wusste heute durch Schlachtrufe sowie das Aufhängen einiger Zaunfahnen auf sich aufmerksam zu machen. Insgesamt zeigten allerdings nur knapp 150 Zuschauer Interesse an der heutigen Partie, was ich persönlich ein wenig enttäuschend fand. Auf dem Spielfeld entwickelte sich indes ein recht turbulentes Spiel. Dort ging der SC Mannswörth relativ früh mit 2:0 in Führung. Der heimische FavAC schaffte es jedoch kurz vor der Halbzeitpause zum Anschlusstreffer einzunetzen und nach Wiederanpfiff zum 2:2 auszugleichen. Am Ende waren es aber erneut die Gäste aus Mannswörth, die zwei Tore erzielen konnten und somit als verdienter Sieger vom Platz gingen.