27.04.2018
1. česká fotbalová liga (26. Spieltag)
Stadion Juliska, Praha (CZE)
Zuschauer: 2.527
Dem derzeitigen Aufenthalt in Oberfranken geschuldet, war auch endlich mal wieder eine Tour nach Tschechien geplant. So traf ich mich am Freitagmittag mit Beni und Matteo, die für die Tour extra aus der Schweiz angereist waren. Das erste Ziel der Tour sollte die Erstligapartie zwischen Dukla Praha und Zbrojovka Brno um 18 Uhr sein, wodurch uns nur etwas über vier Stunden blieben um die dreistündige Fahrt hinter uns zu bringen. Während Beni ein wenig Panik hatte den Kick zu verpassen und sich deswegen aufs Lenken konzentrierte, blickten Matteo und ich dem Ganzen entspannt entgegen und gönnten uns einige fränkische Halbe. Im Endeffekt lagen wir gut in der Zeit und schafften sogar noch in einem Vorort von Prag die benötigten tschechischen Kronen zu besorgen, bevor wir das Stadion Juliska erreichten. Für 120 Kč, umgerechnet ca. 4,50 €, erhielten wir dort unser Ticket und Zutritt zum Ground. Das Stadion Juliska ist das drittgrößte Stadion des Landes und bietet Platz für insgesamt 28.000 Zuschauer. Allein die riesige Haupttribüne verfügt über 12.000 Sitzplätze, die restlichen 16.000 Zuschauer sollen wohl auf den Stehrängen unterkommen. Nach einer kurzen Fotorunde nahmen wir bei den restlichen Zuschauern auf der Haupttribüne Platz. Unter den heute anwesenden 2.500 Fußballinteressierten fand sich neben uns noch eine zweistellige Anzahl an Groundhoppern aus dem Umfeld des 1. FC Union Berlin im Stadion ein, zudem fanden 30 Gästefans den 200 Kilometer langen Weg von Brünn in den Gästeblock, von denen aber leider weder optisch noch akustisch etwas zu vernehmen war. Im Heimbereich sammelte sich hingegen ein kleines Grüppchen, das hin und wieder einen Supportversuch startete. Wirklich was reißen konnten die Heimfans aber auch nicht. Während man sich auf der Tribüne die ein oder andere Klobasa mit Pivo in sich hineinpresste, nahm das Spiel seinen Lauf. Dabei war die heimische Elf gegen den Tabellenletzten aus Brünn größtenteils überlegen und konnte am Ende einen verdienten 2:1-Heimsieg einfahren. Für uns ging es gleich weiter gen Ostrau, wo wir eine Unterkunft für die Nacht gebucht hatten. Gut 30 Kilometer vor Ostrau war allerdings auch unser sonst so routinierter Fahrer einmal kurz unaufmerksam und überfuhr ein auf der Autobahn liegendes Metallteil. Der dadurch resultierende platte Reifen machte eine Weiterfahrt vorerst unmöglich. Zwar hatten wir ein Ersatzrad dabei, leider fehlte jedoch das passende Werkzeug um dieses zu wechseln und auch die Tatsache, dass uns der ADAC nicht zur Hilfe eilen wollte, machte unsere Situation nicht gerade einfacher. Zu unserem Glück fuhr auch eine Tschechin über das Metallteil und orderte einen lokalen Abschleppdienst, bei dem wir uns das benötigte Werkzeug ausborgten. Als Tagesvollster durfte ich nun meine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen um die letzten Kilometer bis Ostrau wieder in Angriff nehmen zu können. Gegen halb 4 erreichte man dann doch noch das gebuchte Ranzhostel, wo es auf direktem Weg in die Koje ging.