19.08.2018
Liga I (5. Spieltag)
Stadionul Dr. Constantin Rădulescu, Cluj-Napoca (ROU)
Zuschauer: 7.700
Nach einer kleinen Stärkung ging es also gleich weiter ans Stadionul Dr. Constantin Rădulescu, der Heimspielstätte des CFR Cluj. Das Stadion ist aus der Innenstadt recht schnell zu erreichen, sodass wir nach einem 20-minütigem Fußmarsch vor den Eingangstoren standen. Wie schon beim Spiel von „U“ Cluj wollten wir uns auch hier wieder mit VIP-Tickets eindecken. Diese waren jedoch nicht mehr erhältlich, weshalb wir uns beim gemeinen Fußvolk auf der Gegengerade niederließen. Das Stadion bietet Platz für 23.500 Zuschauer und ist bis auf eine Hintertorseite überwiegend mit überdachten Sitzplatztribünen ausgebaut. Der CFR Cluj wurde 1907 als Fußballabteilung der nationalen Eisenbahngesellschaft gegründet, konnte in den Folgejahren allerdings keine größeren Erfolge erringen. Erst als der Verein zu Beginn des neuen Jahrtausends erhebliche finanzielle Unterstützung eines Mäzens erhielt, konnten die Eisenbahner zu den Spitzenteams des Landes aufschließen und seitdem viermal die rumänische Meisterschaft sowie den FRF-Pokal gewinnen. Mit Dinamo Bukarest war zudem einer der erfolgreichsten Fußballvereine Rumäniens zu Gast. So stehen 18 Meistertitel und 13 Pokalsiege auf der Habenseite der Bukarester. Kein Wunder also, dass das Spiel mit 7.700 Zuschauern recht gut besucht war. Am Rand der Haupttribüne sammelten sich davon knapp 100 Motivierte um die aktive Fanszene des CFR Cluj, welche hauptsächlich mit Klatscheinlagen und Schlachtrufen auf sich aufmerksam machen konnte. Aus der Hauptstadt fanden zudem gut und gerne 800 Schlachtenbummler den Weg in den Gästeblock des Stadionul Dr. Constantin Rădulescu. Zusammen mit den Freunden von Universitatea konnte auch hier wieder ein gelungener und lautstarker Auftritt abgeliefert werden. Aufgrund der Rivalität zwischen den Vereinen wurde im Gästeblock der ein oder andere Böller gezündet und des Öfteren ein provokantes „U Cluj-Napoca“ angestimmt. Zu unserer Freude kamen wir zudem in den Genuss einiger pyrotechnischer Hilfsmittel. So konnte man in der ersten Halbzeit eine kleine Pyroshow im Gästebereich bewundern. Während das Kräftemessen auf den Rängen klar an die Gäste ging, nahm das Geschehen auf dem Spielfeld einen anderen Lauf. Der favorisierte CFR Cluj war dort größtenteils spielbestimmend und konnte am Ende einen verdienten 3:1-Heimsieg feiern, mit dem die momentane Tabellenführung weiter ausgebaut wurde.
Nach dem Spiel ging es auf direktem Weg zurück zu unseren Hostels, wo man sich von den beiden Kölnern verabschieden musste. Während die beiden am Montag die Heimreise nach Deutschland antraten, ging es für mich am frühen Morgen weiter nach Debrecen. Der Grund meines Abstechers nach Ostungarn war diesmal allerdings kein Fußballspiel, sondern das Treffen von alten Bekanntschaften. Zudem erhielt ich dort die Möglichkeit den berühmten Blumenkarneval mitzuerleben, welcher alljährlich am ungarischen Nationalfeiertag im August gefeiert wird. Höhepunkt des Blumenkarnevals ist der große Umzug mit Blumen geschmückten und liebevoll dekorierten Karnevalswagen durch die Debrecener Innenstadt. Zum Blumenkarneval werden jährlich mehrere tausend Besucher erwartet, sodass die Stadt auch am heutigen Tag gerammelt voll war. Am späten Abend zog es uns an die Debrecener Universität, an der der Nationalfeiertag traditionell mit einem Open-Air-Konzert und einem großen Feuerwerk zu seinem Ende findet. Das Feuerwerk sollte nicht nur als gelungener Tagesabschluss dienen, sondern auch das Ende meiner 5-tägigen Tour darstellen. Bereits am nächsten Tag hieß es nämlich in den Flieger zu steigen und dem Alltag im heimischen Rheinland entgegenzublicken.