17.04.2018
3. Liga (30. Spieltag)
Ernst-Abbe-Sportfeld, Jena
Zuschauer: 8.194

Direkt von der Ar­beit aus machte ich mich um Punkt 16 Uhr auf in die thü­rin­gi­sche Groß­stadt Jena. Dort sollte am Nach­hol­spiel­tag der 3. Liga das Ost­derby zwischen Carl Zeiss Jena und dem 1. FC Magde­burg statt­fin­den. So hatte ich drei Stun­den Zeit die 130 Ki­lo­me­ter bis nach Jena hin­ter mich zu brin­gen. Die ein­ge­plan­ten 1 ½ Stun­den Zeit­puf­fer waren dabei bit­ter nö­tig, denn be­reits auf dem Weg zur Au­to­bahn gin­gen 30 Mi­nu­ten auf­grund des hohen LKW-Auf­kom­mens ver­lo­ren. In Jena sah es nicht viel bes­ser aus und auch die Park­platz­si­tua­tion in Sta­dion­nähe ver­langte ei­ni­ges an Fin­ger­spit­zen­ge­fühl. In einer freien Lü­cke im Park­ver­bot wurde schließ­lich doch noch ein den Um­stän­den ent­spre­chend ge­eig­ne­ter Park­platz ge­fun­den und im Lauf­schritt ging es weiter zum Ernst-Abbe-Sport­feld. Für 15 Euro besorgte ich mir dort ein Ti­cket für die Ge­gen­ge­ra­de, auf der ich eine Vier­tel­stun­de vor Spiel­be­ginn Platz neh­men konnte. Das Ernst-Abbe-Sport­feld be­steht aus einer gro­ßen über­dach­ten Haupt­tri­büne, einer un­über­dach­ten Ge­gen­ge­rade und Steh­tra­ver­sen hinter den To­ren. Seit An­fang des Jah­res ver­fügt das Sta­dion außer­dem wieder über Flut­licht­mas­ten, die aber bei weitem nicht an die alten „Gi­raf­fen“ ran­kom­men. Das ge­ni­ale am Ernst-Abbe-Sport­feld ist aber, dass die beiden Fan­blö­cke di­rekt ne­ben­ei­nan­der­lie­gen. So war der starke Kon­trast der beiden Fan­la­ger gut zu er­ken­nen. Während die Süd­kurve Jena eher die me­lo­di­öse Schiene be­dient, bleibt Magde­burg dem Old­school-Sup­port treu. Ich per­sön­lich kann beidem etwas ab­ge­win­nen. Auf der einen Seite die Fan­szene Jena mit vie­len Fah­nen und ge­ne­rell viel Be­we­gung im Block. Auf der anderen Seite die Magde­burger, die sich durch bra­chi­ale Schlacht­rufe, Schal­pa­ra­den und Hüpf­ein­la­gen aus­zeich­ne­ten. Aus dem Gäs­te­block, der mit 820 an­ge­reis­ten Magde­burgern heute rest­los aus­ver­kauft war, wurde zudem das ein oder andere Mal die Ab­nei­gung ge­ge­nüber den Haus­her­ren ver­nom­men. Vom Spiel her war das heute eine klare An­ge­le­gen­heit. Auch ohne die drei ge­ge­be­nen Elf­me­ter waren die um den Auf­stieg spie­len­den Magde­burger mit Ab­stand die bes­sere Mann­schaft. Am Ende ge­wan­nen diese hoch­ver­dient mit 5:1, wodurch sie dem Auf­stieg in die 2. Liga wieder einen Schritt nä­her­ge­kom­men sind. Gleich nach Ab­pfiff begab ich mich zurück zum Auto, um we­nigs­tens auf dem Rück­weg vom Ver­kehrs­chaos ver­schont zu blei­ben.