18.09.2020
2. Liga interregional, Gruppe 4 (5. Spieltag)
Stadio comunale di Mendrisio, Mendrisio (SUI)
Zuschauer: 450

Nach­dem im Laufe des Frei­tags auch die beiden Nach­züg­ler aus Ham­burg bei uns ein­tra­fen, hieß es ge­gen Nach­mit­tag ins Tessin auf­zu­bre­chen. Spä­tes­tens nach Durch­fahrt des 17 Kilo­meter langen Gott­hard-Tun­nels durfte man sich des­halb ein wenig wie im Ita­lien-Urlaub fühlen. Nicht um­sonst wird das Tessin auch als ita­li­e­ni­sche Schweiz be­zeich­net, denn neben dem Ge­brauch der ita­li­e­ni­schen Sprache, sind auch das all­ge­meine Flair und das kul­tu­relle Leben in der Re­gi­on eher ita­li­e­nisch ge­prägt. So können am Stra­ßen­rand bei­spiels­weise erste Pal­men sowie Gebäude im Italianate-Stil ent­deckt werden und auch das Klima ist etwas milder als auf der Nord­seite des Berg­mas­sivs. Das Ziel unseres heu­ti­gen Ta­ges­aus­flu­ges sollte die 15.000-Ein­woh­ner-Stadt Mendrisio sein, wel­che wahr­haf­tig im süd­lichs­ten Zip­fel des Tessins ge­le­gen ist. Den größ­ten Fuß­ball­ver­ein der Stadt stellt der 1912 ge­grün­dete FC Mendrisio dar, wel­cher bis 1985 re­gel­mä­ßig in der zwei­ten Spiel­klasse an­trat und ein­mal so­gar bis ins Halb­finale des Schwei­zer Cups vor­drin­gen konnte. Zu­letzt spielte der Verein in der Sai­son 2011/12 dritt­klas­sig, be­vor die­ser lang­sam bis in die fünft­klas­sige 2. Liga in­ter­re­gi­o­nal durch­ge­reicht wurde. Seine Heim­spiele trägt der FC Mendrisio im ca. 5.000 Zu­schau­er fas­sen­den Stadio comunale aus. Die­ses ver­fügt über eine kleine, über­dachte Haupt­tri­büne sowie einen neun­stu­fi­gen Aus­bau auf der Ge­gen­seite. Ab­ge­run­det wird das Sta­di­on­bild von der da­hin­ter­lie­gen­den Berg­land­schaft. Um in dieses schmucke Teil zu ge­lan­gen, wurde heute eine Zah­lung von 10 Fran­ken fäl­lig. Eine Ein­tritts­karte wech­selte hin­ge­gen nicht den Be­sit­zer. Ins­ge­samt sollten sich am Ende knapp 450 Zu­schau­er zum heu­ti­gen Derby gegen den AS Novazzano auf dem Sport­ge­lände ein­fin­den. Der FC Mendrisio ist übri­gens einer der weni­gen un­ter­klas­si­gen Ver­eine in der Schweiz, der eine Fan­szene hinter sich ver­eint. Die Ultras um die „Fattanza“ lassen sich mitt­ler­weile je­doch nur noch selten im Sta­dion bli­cken, wo­durch es heute auf den Rän­gen ver­gleichs­weise ruhig blieb. Das Spiel­ge­sche­hen ge­stal­tete sich indes typisch ita­li­e­nisch und war da­her eher tak­tisch be­stimmt. Erst in der letzten Vier­tel­stunde gingen die beiden Kon­tra­hen­ten in die Offen­sive über und schaff­ten es je­weils noch ein Tor zu er­zie­len, so­dass man sich letz­ten Endes mit einem leis­tungs­ge­rech­ten Remis zu­frie­den­ge­ben musste.