16.02.2023
UEFA Europa League (K.-o.-Runde Play-offs, Hinspiel)
Johan Cruijff ArenA, Amsterdam (NED)
Zuschauer: 55.585 (ausverkauft)
AFC Ajax – 1. FC Union Berlin 0:0
F91 Diddeleng – KKS Lech Poznań 1:1
25.08.2022
UEFA Europa Conference League (Play-offs, Rückspiel)
Stade de Luxembourg, Luxembourg (LUX)
Zuschauer: 1.935
Eintracht Frankfurt – FC Vaduz 1:0
15.08.2019
UEFA Europa League (3. Qualifikationsrunde, Rückspiel)
Commerzbank-Arena, Frankfurt am Main
Zuschauer: 48.000 (ausverkauft)
FC DAC 1904 Dunajská Streda – MKS Cracovia Kraków 1:1
11.07.2019
UEFA Europa League (1. Qualifikationsrunde, Hinspiel)
MOL Aréna, Dunajská Streda (SVK)
Zuschauer: 9.860
Da die beiden Kollegen zum allerersten Mal in Budapest verweilten und uns am Vortag neben den drei Spielbesuchen nicht mehr viel Zeit für andere Dinge blieb, zog es uns in den frühen Mittagsstunden des Donnerstags erneut ins Zentrum der ungarischen Hauptstadt. Im Schnelldurchlauf klapperten wir mit dem Parlament, dem Burgpalast und der St.-Stephans-Basilika die wichtigen Sehenswürdigkeiten in Donaunähe ab. Leider ist Sightseeing nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung der beiden Schweizer Kulturbanausen, wodurch es schnellstmöglich weiter zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung ging: Essenfassen! So ließen wir uns in einem italienischen Restaurant nieder, um zu touristisch angepassten Preisen Pizza bzw. Pasta zu verzehren. Zugleich berieten wir uns welches der beiden potentiellen Europapokalspiele das passende Abendprogramm für uns darstellen sollte. Zur Auswahl standen zum einem das Spiel zwischen Honvéd Budapest und Žalgiris Vilnius, zum anderen das Spiel zwischen DAC Dunajská Streda und Cracovia Kraków. Obwohl das Heimspiel von Honvéd viel entspannter zu erreichen gewesen wäre, entschieden wir, aufgrund der voraussichtlich besseren Atmosphäre, in die Südslowakei zu fahren.
Gegen Nachmittag machten wir uns also auf die knapp 150 Kilometer lange Reise gen Dunajská Streda, wo wir gut 2 ½ Stunden vor Spielbeginn eintrafen. Dunajská Streda ist eine Mittelstadt, die nicht unweit der ungarisch-slowakischen Grenze liegt und deshalb eine Besonderheit aufweist. Tatsächlich handelt es sich nämlich bei ¾ der 22.700 Einwohner um Magyaren, weshalb Dunajská Streda als wichtigstes Zentrum der ungarischen Minderheit in der Slowakei bekannt ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich beim heutigen Heimverein und dessen Fans alles um das südlich gelegene Nachbarland dreht. So steht das DAC im Vereinsnamen beispielsweise für das ungarische „Dunaszerdahelyi Atlétikai Club“, wie der Fußballklub zu Gründungszeiten noch genannt wurde.
Nach unserer Ankunft am Stadion gingen wir zunächst auf Ticketsuche und wurden schließlich für erschwingliche 10 € fündig. Die MOL Aréna wurde nach dem Umbau des alten Stadions erst in diesem Jahr neu eröffnet und genießt seitdem den Status eines reinen All-Seaters mit insgesamt 13.000 Sitzplätzen. Obwohl unsere Plätze für die Hintertortribüne bestimmt gewesen wären, schlichen wir uns kurz vor Spielbeginn in den Eckblock der Haupttribüne, um das Spiel von dort zu verfolgen. Der ausschlaggebende Punkt dafür war, dass die Gäste aus Polen auf der selbigen Hintertortribüne positioniert waren und uns so der Genuss beide Fanszenen zu beobachten, verwehrt geblieben wäre. Im Nachgang bewahrheitete sich dies als einzig richtige Entscheidung, denn fantechnisch kam man heute voll auf seine Kosten. Gleich zu Beginn durfte man ein Intro bestaunen, welches der polnisch-ungarischen Freundschaft gewidmet war. So sah man auf Heimseite eine Choreo, bei der aus roten und weißen Papptafeln die polnische Nationalflagge entstand und darüber hinaus mittig eine Blockfahne mit der Abbildung eines polnisch-ungarisch kombinierten Wappens heruntergelassen wurde. Zur selben Zeit zeigten die Gästefans ebenfalls mit Hilfe von Papptafeln die Nationalflagge des befreundeten Ungarns. Abgerundet wurde das Ganze, indem die Gegengerade in den blau-gelben Vereinsfarben des DAC hervorstach. Im Anschluss daran bekam man sowohl im Heim- als auch im Gästeblock typisch osteuropäischen Support in Form von Klatscheinlagen und Schlachtrufen geboten. Mal jeder nur für sich, mal zusammen mit den gegnerischen Fans im Wechselgesang à la „Ria, Ria, Hungária“ oder „Polska! Polska!“. Von den 800 Gästen aus Krakau, welche sich zum Teil auch am Rand der Gegengerade sammelten, bekam man zudem eine kleine pyrotechnische Einlage sowie zu Beginn der zweiten Hälfte ein Intro aus einheitlich rot-weiß gestreiften Schwenkfahnen präsentiert. Auf dem Spielfeld ging es ebenfalls heiß her, jedoch war man dem Gegner dort nicht ganz so positiv gestimmt wie auf den Rängen. Weder die eine noch die andere Mannschaft wollte wichtige Punkte herschenken, wodurch schließlich ein faires 1:1-Unentschieden zu Buche stand.
Nach Spielende begaben wir uns sofort zu unserem Gefährt und im Anschluss daran mit selbigem auf den Weg zurück nach Budapest in unser Hostel. Dort ließ man ein letztes Mal gemeinsam den Abend ausklingen, bevor es am nächsten Morgen hieß Abschied voneinander zu nehmen. Während Beni und Matteo auf dem Rückweg in die Schweiz noch ein weiteres Spiel mitnahmen, wurde es für mich Zeit zum Flughafen aufzubrechen und den Rückflug gen Deutschland anzutreten.
Ferencvárosi TC – PFC Ludogorets Razgrad 2:1
10.07.2019
UEFA Champions League (1. Qualifikationsrunde, Hinspiel)
Groupama Aréna, Budapest (HUN)
Zuschauer: 18.115
Am Abend stand mit dem Europapokal-Spiel zwischen Ferencváros Budapest und Ludogorets Razgrad das Zielspiel des Tages auf dem Programm. Da wir hier heute mit einer vollen Hütte rechneten, hatten wir uns schon im Vorfeld mit Tickets versorgt. Die Ticketbeschaffung an sich ging relativ problemlos über die Bühne, lediglich die Unfreundlichkeit der gegenwärtigen Mitarbeiter sowie die Registrierung für die verpflichtende Fancard samt Passfoto und Venenscan nervte etwas. Während sich Beni und Matteo auf der Hintertortribüne einbuchten, gönnte ich mir ein Ticket für die Gegengerade, welches sich auf 7.000 Forint zuzüglich 1.000 Forint für das unfreiwillige Selbstporträt belief. Bei Betreten des Stadions erfüllte das gekaufte Ticket schließlich nur noch eine untergeordnete Funktion, da der Zutritt vorrangig über Venenscan und Fancard gewährt wird. Wie die meisten großen Stadien in Budapest wurde auch das Stadion von Fradi vor einigen Jahren erneuert und 2014 feierlich eröffnet. Seitdem steht in Ferencváros eine moderne Arena, die normalerweise für 23.700 Zuschauer Platz bietet. Bei internationalen Spielen ist die Kapazität des Stadions jedoch um ca. 1.000 Plätze reduziert, wodurch das heutige Spiel mit etwas über 18.000 anwesenden Zuschauern recht gut besucht war. Besonders die Heimkurve von Fradi war gut gefüllt, sodass man auf ein stimmungsvolles Spiel hoffen konnte. Zu Beginn der Partie sah man so beispielsweise eine große Choreographie aus Papptafeln, welche das boxende Konterfei der bekanntesten Ultragruppe von Ferencváros, den „Green Monsters“, darstellte. Sonst gestaltete sich der Support im Heimbereich typisch osteuropäisch und bestand zu einem großen Teil aus Schlachtrufen und Klatscheinlagen. Leider schwappte die Stimmung aus dem Heimblock meist nur in spannenden Phasen aufs restliche Publikum über. Einen souveränen Auftritt kann man den Heimfans allerdings trotzdem bescheinigen. Im Gästeblock tummelten sich währenddessen ca. 100 Bulgaren, die von Rasgrad aus eine Anreise von knapp 1.000 Kilometern hinter sich hatten. Wie zu erwarten, bemerkte man von diesen supportmäßig allerdings wenig bis gar nichts. Auf dem Spielfeld gestaltete sich die Sache hingegen etwas ausgeglichener. Nachdem Fradi früh in Führung gegangen war, gelang es Ludogorets noch vor der Halbzeitpause zum 1:1 auszugleichen. In der zweiten Spielhälfte waren es nun wieder die Ungarn, die zum erneuten Führungstreffer einnetzten und schließlich als Sieger vom Platz gingen. Nach Spielende zog es uns zunächst auf ein paar Kaltgetränke ins Szimpla Kert, bevor wir uns zurück in unser Hostel begaben, um etwas Kraft für den kommenden Tag zu tanken.
FC Progrès Niederkorn – Budapest Honvéd FC 2:0
02.08.2018
UEFA Europa League (2. Qualifikationsrunde, Rückspiel)
Stade Municipal de la Ville de Differdange,
Differdange-Obercorn (LUX)
Zuschauer: 1.852
Wie jedes Jahr am Anfang der Saison, zog es uns auch diesmal wieder ins Großherzogtum Luxemburg, um einem Spiel im Europapokal beizuwohnen. Da bis auf das Stadion von Progrès Niederkorn alle Grounds der potentiellen luxemburgischen Europapokalteilnehmer bereits gekreuzt wurden, lag es dementsprechend nahe wieder den Schwarz-Gelben einen Besuch abzustatten. Das Stade Jos Haupert, in dem Progrès normalerweise seine Heimspiele austrägt, scheint für internationale Spiele jedoch nicht zugelassen zu sein, sodass diese in der Regel im Stadion des FC Differdange ausgetragen werden. Für Fabi und mich war das Stadion in Oberkorn zwar ein alter Hut, mit Honvéd Budapest war aber ein halbwegs interessanter Gegner zu Gast, sodass wir uns doch dazu entschieden die 2-stündige Anfahrt auf uns zu nehmen. Das Stadion, welches einseitig über eine große überdachte Haupttribüne verfügt, war heute mit über 1.800 Zuschauern recht gut besucht. Im Heimbereich auf der Haupttribüne sammelte sich sogar ein kleiner supportwilliger Haufen, der allerdings mit ein paar Trommeln ausschließlich für störenden Krach sorgte. Im Gästeblock auf der Gegengerade fanden sich zudem knapp 150 Fans aus Kispest ein, um den 14-maligen ungarischen Meister zu unterstützen. Zu Beginn lieferten die Ungarn einen angemessenen Support ab, welcher mit fortlaufender Spielzeit aufgrund der spielerischen Leistung ihrer Mannschaft allerdings immer weiter abflachte. Nachdem Progrès im letzten Jahr den großen Rangers FC aus der ersten Quali-Runde schmiss, konnte man sich in diesem Jahr gegen den FK Qəbələ aus dem Aserbaidschan durchsetzen und hatte nun das Ziel erstmals in der Vereinsgeschichte in die dritte Qualifikationsrunde einzuziehen. Zu unserer Verwunderung war Progrès demnach auch über die komplette erste Halbzeit spielangebend und Honvéd absolut chancenlos, sodass es für die Luxemburger mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause ging. In der zweiten Halbzeit sah man dann einen starken Kontrast zur ersten Hälfte. Nun waren die Ungarn am Zug und drängten auf das gegnerische Tor, um der anschließenden Verlängerung nach dem 1:0-Heimsieg im Hinspiel entgegenzuwirken. Der benötigte Treffer blieb allerdings aus und man lief stattdessen in einen Konter der Luxemburger, die so fünf Minuten vor Schluss zum entscheidenden 2:0-Siegtreffer einnetzten. In der dritten Quali-Runde traf Progrès anschließend auf den FK Ufa aus Russland, gegen den man sich allerdings nach einer Niederlage und einem Unentschieden geschlagen geben musste.
Atalanta BC – BV Borussia Dortmund 1:1
22.02.2018
UEFA Europa League (Sechzehntelfinale, Rückspiel)
MAPEI Stadium – Città del Tricolore, Reggio nell’Emilia (ITA)
Zuschauer: 20.000 (ausverkauft)
Kurz nach Bekanntwerden der Ticketvergabe fürs Dortmunder Europapokalspiel bei Atalanta Bergamo klingelte es bei mir am Telefon. Falke hatte glücklicherweise Tickets zugesichert bekommen und bot mir eins davon an. Da ich für den Zeitraum sowieso noch auf der Suche nach einer geeigneten Tour war, zögerte ich nicht lange und sagte zu. Mit Flexi wurde ein weiterer Mitfahrer gefunden und schon wurde der Flug nach Italien gebucht. Am frühen Mittwochmorgen ging es also für erschwingliche 25 € mit Onkel Rainer von Köln nach Bergamo. Pünktlich um kurz nach 10 Uhr landeten wir am Flughafen Mailand-Bergamo, von wo es nach einer kurzen Orientierungsphase mit dem Bus weiter in die Innenstadt von Bergamo ging. Dort angekommen hatten wir noch genügend Zeit, bevor wir um 13 Uhr mit dem Zug weiter nach Reggio nell’Emilia fahren wollten. Wir genehmigten uns ein Menabrea in einer nahegelegenen Kneipe, wo wir auf zwei gleichgesinnte Dortmunder trafen. Die beiden waren überglücklich ein Hotel in unmittelbarer Nähe zum Stadio Atleti Azzurri d’Italia gefunden zu haben. Leider hatten sie nicht auf dem Schirm, dass das Stadion in Bergamo nicht für internationale Spiele zugelassen ist und das morgige Spiel im 200 Kilometer entfernten Reggio nell’Emilia stattfinden sollte. Blöd gelaufen Jungs! In einem Supermarkt besorgten wir uns für die 3 ½-stündige Zugfahrt eine Palette Beck’s und begaben uns zum Bahnsteig. Für 18 € ging es erst mit der Bimmelbahn nach Mailand und von dort mit dem Intercity weiter nach Reggio Emilia. Nachdem man versehentlich den halben Waggon überschwemmt und aufgrund falsch gebuchter Fahrscheine zudem noch die Gutmütigkeit des Schaffners ausgenutzt hatte, erreichte man gegen 16:30 Uhr die 170.000 Einwohner große Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Reggio Emilia. Obwohl man heute Morgen in Bergamo und auch in Mailand noch mit bestem Wetter und Sonnenschein begrüßt wurde, fing es mit unserer Ankunft heftig an zu regnen. Eins sei zuvor gesagt, dies sollte sich so schnell auch nicht mehr ändern. Schnell sprangen wir in den erstbesten Bus um zu unserer Unterkunft in Cavriago, einem Vorort Reggio Emilias, zu gelangen. Cavriago liegt zwar nicht gerade zentral, für 17,50 € die Nacht landeten wir aber einen absoluten Volltreffer. Eine sehr nette Familie, vielleicht sogar etwas zu nett, vermietet dort die untere Etage ihrer Privatwohnung als Apartment „Il Borghetto“. Uns erwartete ein Schlafzimmer mit Doppelbett, ein eigenes Badezimmer und ein Wohnzimmer mit Küche im perfekten Zustand. Da kann man wirklich nicht meckern! Bis auf einen kleinen Abstecher zum Schmanddöner um die Ecke, verbrachten wir den restlichen Abend auf der Couch mit einer gesunden Mischung aus „Best of Arno Dübel“ und den Resten der Beck’s-Palette.
Am nächsten Morgen schliefen wir etwas länger als von vergangenen Touren gewohnt und frühstückten erstmal ausgiebig. Der anschließende Blick aus dem Fenster ließ jedoch nichts Gutes verheißen. Über Nacht hatte sich das Wetter verschlechtert und sogar etwas Neuschnee war liegen geblieben. Unter diesen Umständen entschieden wir uns dazu erst gegen Mittag in die Stadt zu fahren und stattdessen noch etwas in der Bude abzugammeln. Gegen 13 Uhr wurde es dennoch Zeit nach Reggio Emilia aufzubrechen. In der Innenstadt trafen wir uns mit Weber, dem Allzeitreisenden und begaben uns zur BVB-Fanmeile, wo ein erstes Bier und ein undefinierbares Fleischgericht verdrückt wurden. Bei miserablem Wetter und überteuerten Bierpreisen war es für uns allerdings keine Option die nächsten Stunden auf der BVB-Fanmeile auszuharren. Auf der Suche nach einem Supermarkt entdeckten wir die in Stadionnähe befindliche Bar „Burani“. Im warmen Inneren der Bar ließ es sich aushalten und auch die Getränke waren um einiges günstiger als vor dem Stadion. Langsam füllte sich der Laden auch mit Atalanta-Anhängern, welche bereits das ein oder andere Lied trällerten und für einen kleinen Vorgeschmack sorgten. Einzig die Staatsmacht schien sich daran zu stören, weswegen diese im 5-Minutentakt hereinspazierte um nach dem Rechten zu sehen. Eine Stunde vor Kick-off machten wir uns schließlich wieder auf zum Stadion. Jetzt roch es auch auf dem Vorplatz nach Fußball und die Schlange zum Gästeblock wurde länger und länger. Obwohl man im Vorfeld versichert bekam, dass Regenschirme im Stadion erlaubt wären, wurde einem dieser von den Ordnern am Eingangsbereich Widerwillens abgenommen. Diskutieren blieb erfolglos, sodass wir uns bei starkem Schneeregen ungeschützt auf der Hintertortribüne des Stadio Città del Tricolore niederließen. Während die Haupttribüne und Gegengerade überdacht sind, sind sowohl die Heim- als auch Gästefans auf den unüberdachten Hintertorseiten untergebracht. Bei so einem Dreckswetter nicht gerade vorteilhaft! Das Stadio Città del Tricolore, neuerdings auch MAPEI Stadium genannt, ist normalerweise die Heimspielstätte von US Sassuolo, sowie des Drittligisten AC Reggiana und bietet Platz für 29.500 Zuschauer. Wie bereits erwähnt, werden jedoch auch die Europapokalspiele des seit 1990 erstmals wieder international spielenden Atalanta BC im hiesigen Stadion ausgetragen. Kein Wunder also, dass das heutige Spiel mit 20.000 anwesenden Zuschauern restlos ausverkauft war. Darunter ca. 4.000 Schlachtenbummler aus Dortmund, von denen zum Intro eine Choreographie unter dem Motto „Ob du’s glaubst oder nicht – wir tun das alles nur für dich!“ gezeigt wurde. Dazu wurden schwarze und gelbe Folienschals, sowie das BVB-Wappen präsentiert und mit Pyrotechnik untermalt. Auch auf der anderen Seite gab es zu Beginn eine Choreo zu bestaunen. Dort sah man ebenfalls eine von silbernen Folien eingerahmte Blockfahne des Vereinswappens, zudem wurde hinter der Tribüne ein Feuerwerk abgeschossen. Auch während des Spiels wurden in beiden Fanblöcken immer wieder vereinzelte Bengalos gezündet. Auf das mehrmalige Beschießen des Familienblocks mit Leuchtspur aus dem Gästeblock hätte man allerdings gut verzichten können. Nach dem 3:2-Heimsieg im Hinspiel reichte der Borussia nun ein Unentschieden um das Weiterkommen in die nächste Runde klar zu machen. Das dargebotene Spiel der Dortmunder war heute allerdings unter aller Sau. Bereits nach 11 Minuten ging Atalanta in Führung und auch danach kam lange Zeit nicht viel von den Schwarz-Gelben. Während sich Weber frühzeitig vom Acker machte um einer späteren Blocksperre zu entgehen, folgten wir im Dauerregen weiterhin dem grottigen Gekicke auf dem Platz. Als fast niemand mehr mit einem Erfolg der Dortmunder rechnete, fiel in der 83. Minute doch noch der erlösende Ausgleichstreffer. Wirklich schlecht gespielt und doch noch eine Runde weitergekommen, man muss auch mal Glück haben. Nachdem die 45-minütige Blocksperre abgesessen wurde, ging es schließlich zu Fuß zum Hauptbahnhof, in der Hoffnung dort ein Taxi zu ergattern. Am Bahnhof standen aber schon 100 weitere Deutsche auf der Suche nach einer Fahrgelegenheit nach Parma, Bologna oder wie in unserem Fall ins 8 Kilometer entfernte Cavriago. Das grundlegende Problem an der Sache war, dass quasi keine verfügbaren Taxis in Reggio Emilia abrufbar waren. Nach quälenden zwei Stunden Wartezeit erwischte man dann doch noch das scheinbar einzig existente Taxi der Stadt. Mittlerweile waren auch die Straßen 10 cm hoch mit Schnee bedeckt, sodass es nur in Schrittgeschwindigkeit vorwärts ging und erst gegen halb 3 unsere Unterkunft erreicht wurde. Dort wurden sämtliche Klamotten zum Trocknen aufgehangen, bevor es schnellstmöglich ins Bett ging um sich wieder etwas aufzuwärmen und dringend benötigten Schlaf nachzuholen.
PFK Botev Plovdiv – Beitar Jerusalem FC 4:0
20.07.2017
UEFA Europa League (2. Qualifikationsrunde, Rückspiel)
Stadion Lazur, Burgas (BUL)
Zuschauer: 6.400
Zur zweiten Qualifikationsrunde der Europa League planten Fabi und ich einen neuen Länderpunkt einzutüten. So schielten wir in Richtung Bulgarien und entschieden uns dazu die vielversprechende Partie zwischen Levski Sofia und Hajduk Split anzusteuern. Einen Tag nach dem wir die Flüge nach Sofia gebucht hatten, hörten wir dann von der Hiobsbotschaft. Das Spiel sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Für uns ein Schlag ins Gesicht! Schnell wurden die Spielpläne gecheckt und mit dem Europapokalspiel von Botev Plovdiv wurde ein akzeptabler Ersatz gefunden. Etwas problematisch dabei war jedoch, dass das neu angepeilte Spiel in der von Sofia 400 Kilometer entfernten Küstenstadt Burgas stattfinden sollte. In Burgas deswegen, weil die momentane Heimspielstätte in Plovdiv durch ihre zu geringe Kapazität für internationale Spiele nicht in Frage kommt. Dazu aber später mehr.
Am frühen Mittwochnachmittag starteten wir mit dem pinken Billigbomber von Wizz Air in Frankfurt am Main und landeten knapp 2 ½ Stunden später gegen 18 Uhr am Airport in Sofia. Dort angekommen hieß es zunächst die Metro-Station zu finden. Da wir uns am stark heruntergekommenen Terminal 2 befanden, mussten wir zunächst zwei Kilometer latschen um das neuere Terminal 1 und damit auch die Metro-Station zu erreichen. Für kleines Geld kauften wir uns ein Ticket in die Innenstadt und weil uns noch ein paar Stunden Zeit blieben, sollte noch etwas Sightseeing betrieben werden. An der Universität verließen wir die Bahn und begaben uns zum Wahrzeichen Sofias, der bekannten Alexander-Newski-Kathedrale. Die orthodoxe Kirche ist der Sitz des bulgarischen Patriarchen und erscheint durch die vielen Dachkuppeln sehr prunkvoll. Wir schossen etliche Bilder der Kathedrale und machten uns auf den Weg zum nächsten Ziel. Dieses sollten das Nationalstadion und das Stadion von CSKA Sofia sein. Während das Stadion Vasil Levski nur von außen begutachtet werden konnte, standen die Tore im Stadion Bâlgarska Armija offen. Da aber jede Menge Szene-Leute von CSKA in Stadionnähe rumlungerten und uns auch die ersten schiefen Blicke erreichten, sparten wir uns auch das Spotten dieses Grounds. Nun besorgten wir uns Bier und etwas Essbares für die spätere Fahrt und machten uns auf zum Hauptbahnhof, wo um 22:45 Uhr der Nachtzug nach Burgas einfahren sollte. Für 20,90 Lew, umgerechnet ca. 10 €, sicherten wir uns schon im Vorfeld unsere Plätze in einem Abteil für 8 Personen, welches wir uns mit zwei weiteren bulgarischen Mitfahrern teilten. Gegen Mitternacht rollte der Zug dann auch endlich mit einer Verspätung von über einer Stunde los. Wir vernichteten noch schnell ein paar Büchsen Bier, bevor wir uns soweit möglich etwas Schlaf gönnten.
Nach einer viel zu kurzen Nacht standen wir am nächsten Morgen ein wenig unausgeschlafen in Burgas, der viertgrößten Stadt Bulgariens. Als erstes wollten wir uns das Stadion Chernomorets anschauen. Der langjährig in der ersten bulgarischen Liga spielende Chernomorets Burgas trug dort von 1954 bis 2006 seine Heimspiele aus. Nach 2006 sollte das Stadion eigentlich durch eine moderne Arena ersetzt werden, doch wegen des Absturzes von Chernomorets in die unterste Klasse des bulgarischen Fußballs hat sich bis heute nichts am Stadion getan und die leeren Ränge wurden langsam, aber sicher von der Natur zurückerobert. Nach einem 20-minütigen Fußmarsch erreichten wir unser Ziel und beschafften uns unerlaubt Einlass ins Innere des Lost Grounds. Eigentlich schade, dass in dieser geilen Schüssel in naher Zukunft kein Fußball mehr gespielt wird. Nachdem wir eine gute halbe Stunde im völlig zugewucherten Stadion verbracht hatten, ging es mit dem Bus zurück in die City. Dort schlenderten wir ein wenig durch die Fußgängerzone, frühstückten erstmal ordentlich und machten uns anschließend auf zum Stadtstrand. Hier machten wir es uns in der Sonne bequem und holten dringend benötigten Schlaf nach. Von 11-16 Uhr relaxten wir dann in einer Strandbar, in der wir uns so manch frisch gezapftes Burgasko in den Hals schraubten und die Aussicht auf das Schwarze Meer genossen. Im Anschluss daran sollte im Happy Grill unser Hunger gestillt werden. Die Fleischgerichte waren wirklich sehr lecker und mit den fast ausschließlich hübschen, weiblichen Bedienungen gab es sogar noch was fürs Auge. Nach der ausgiebigen Stärkung sollte es jetzt endlich zum eigentlichen Grund der Reise gehen.
Im Stadion Lazur, der Heimspielstätte des Zweitligisten Neftochimic Burgas, fand am Abend das Heimspiel von Botev Plovdiv gegen Beitar Jerusalem statt. Auf dem Weg zum Stadion gerieten wir in den Corteo der Israelis, was uns bereits einen kleinen Vorgeschmack für später gab. Der Gästeanhang aus Jerusalem sang sich in bester Laune ein und ließ dabei auch schon die ersten pyrotechnischen Gegenstände abbrennen. Am Stadion angekommen sicherten wir uns für 15 Lew Tickets für die Gegengerade und enterten den Ground. Das Stadion Lazur bietet insgesamt Platz für 18.000 Zuschauer und war mit den heute anwesenden 6.400 Zuschauern nicht annähernd gefüllt. Der Gästeanhang war mit knapp 600 Schlachtenbummlern hingegen gut vertreten. Wie erwartet machte der Gästeblock um die „La Familia“ zu Beginn ordentlich Lärm, doch mit laufender Spielzeit flachte das Ganze aufgrund des hohen Rückstands leider immer weiter ab. Aber auch die Heimfans um die „Bultras“ sorgten für kontinuierlich gute Stimmung und vor allem gegen Ende des Spiels stieg des Öfteren auch die ganze Gegengerade mit in die Gesänge ein. Vom Spiel her war das heute eine klare Angelegenheit. Der zweimalige bulgarische Meister und Pokalsieger Botev Plovdiv fertigte die Gäste aus Jerusalem mit 4:0 ab und war somit nach dem Remis im Hinspiel sicher in der nächsten Runde der Europa-League-Qualifikation. Dort traf man auf CS Marítimo Funchal aus Portugal gegen die man sich mit einer Niederlage und einem Unentschieden geschlagen geben musste.
Nach dem Spiel ging es noch kurz zurück in die Stadt um uns ein paar Cocktails zu gönnen. Um 1 Uhr wartete dann der Fernbus der Firma Union-Ivkoni am Hauptbahnhof und brachte uns für 25 Lew über Nacht zurück nach Sofia. Dort ging es mit der Metro auf direktem Weg zum Flughafen um die Heimreise nach Deutschland anzutreten.
FC Progrès Niederkorn – Glasgow Rangers FC 2:0
04.07.2017
UEFA Europa League (1. Qualifikationsrunde, Rückspiel)
Stade Josy Barthel, Luxembourg (LUX)
Zuschauer: 5.535
Seit meiner letzten Luxemburg-Tour war noch keine Woche vergangen, da stand schon mein nächster Besuch im Großherzogtum an. Grund meines erneuten Besuches war das Gastspiel der Glasgow Rangers in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League im Stade Josy Barthel. Da die eigentliche Heimspielstätte von Progrès Niederkorn, mit nur einer Kapazität von 2.800 Zuschauern, die Anforderungen dieser Partie nicht erfüllt, wurde das Spiel ins Nationalstadion verlegt. Das Stade Josy Barthel konnte ich zwar schon vor einigen Jahren kreuzen, dennoch wollte ich mir das erste Europapokalspiel der Rangers seit dem Zwangsabstieg 2012 nicht nehmen lassen.
Gerade weil das letzte Spiel im Europapokal für die Rangers schon was länger her ist, rechneten wir mit einer hohen Anzahl von schottischen Fans. Um die 2.000 Schotten folgten ihrem Team nach Luxemburg und auch Beflaggung der befreundeten Hamburger war vereinzelt im Stadion zu sehen. Supportmäßig startete der Gästeblock um die Union Bears gut ins Spiel, doch leider übertrug sich die Stimmung nie auf die anliegenden Blöcke und ebbte im Laufe des Spiels immer weiter ab. Vom Support der Schotten hatte man sich ehrlich gesagt ein kleines bisschen mehr erwartet. Überraschend für uns war hingegen die Unterstützung der Heimfans. Zu Beginn des Spiels wurde von ihnen eine nette Choreo aus schwarzen und gelben Papptafeln, sowie den Vereinsinitialen gezeigt. Danach beteiligten sich ständig 50-60 Leute an Schlachtrufen und Klatscheinlagen, welche von einem Capo vorgegeben wurden.
Aber auch auf dem Platz reichte es heute für eine Sensation. Progrès gewann das Spiel unerwartet mit 2:0 und zog nach der 1:0-Niederlage im Hinspiel erstmals in die zweite Qualifikationsrunde ein. Im 14. Spiel war der heutige Sieg zugleich der erste Sieg in der Europapokal-Geschichte von Progrès Niederkorn. Das Stadion stand Kopf und im Heimblock wurde der Einzug in die nächste Runde mit dem Zünden gelber Rauchtöpfe gefeiert.
CS Fola Esch – FC Milsami Orhei 2:1
29.06.2017
UEFA Europa League (1. Qualifikationsrunde, Hinspiel)
Stade Émile Mayrisch, Esch-sur-Alzette (LUX)
Zuschauer: 989
Wie auch schon die Jahre zuvor zog es mich traditionell zu Beginn der neuen Saison zu einem Spiel der Europa-League-Qualifikation nach Luxemburg. So nutzte ich die Chance den letzten freien Platz im Auto von Hopping Orange Blue zu ergattern und zusammen mit Björn, Dennis und Philipp ging es leicht beengt die 200 Kilometer nach Esch-sur-Alzette. Am Stadion angekommen sicherten wir uns direkt für 10 € Sitzplatz-Tickets für die Gegengerade. Das Stadion von Fola Esch verfügt über eine kleine Haupttribüne und eine unüberdachte mit Sitzplätzen ausgestattete Gegengerade, die über die komplette Längsseite geht.
Heutiger Gast im Stade Émile Mayrisch war der einmalige moldauische Meister FC Milsami Orhei, der in der letzten Saison den dritten Platz der Divizia Națională belegte. In der ersten Halbzeit war das Spielgeschehen relativ einseitig zugunsten von Fola, was mit einem frühen Führungstreffer und einem späteren Führungsausbau belohnt wurde. Erst in der zweiten Hälfte kamen die Gäste aus Moldawien besser ins Spiel, aber trotzdem reichte es nur noch zum 2:1-Anschlusstreffer in der 81. Spielminute. Durch das Unentschieden im Rückspiel zog Fola Esch schließlich in die zweite Quali-Runde ein, in der noch Inter Baku aus Aserbaidschan ausgeschaltet wurde. In der dritten Runde war dann aber Schluss und man musste sich gegen den schwedischen Erstligisten Östersunds FK geschlagen geben.
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