10.12.2016
Primeira Liga (13. Spieltag)
Estádio do Bessa Século XXI, Porto (POR)
Zuschauer: 4.699

Nach einer gut 45-minütigen Fahrt mit der Metro erreichten wir den Stadtteil Boavista. Wie der Name schon sagt, ist das der Stadtteil Portos, in dem der traditionsreiche Fußballclub Boavista Porto beheimatet ist. Die Glanzzeit des Vereins war Anfang des Jahrtausends, als man den Gewinn der portugiesischen Meisterschaft feiern konnte und die Jahre darauf an der Champions League und dem UEFA Cup teilnehmen konnte. Im Jahr 2008 musste Boavista allerdings wegen Spielmanipulation in die zweite Liga zwangsabsteigen. Dort konnte man die Klasse nicht halten und landete schließlich in den Niederungen des portugiesischen Fußballs. Erst zur Saison 2014/15 wurde der Club nach erfolgreicher Klage wieder in die Primeira Liga eingegliedert.
Boavista Porto trägt seine Heimspiele im fast 30.000 Zuschauer fassenden Estádio do Bessa aus. Von außen gleicht der riesige Klotz eher einem Parkhaus als einem Fußballstadion. Das Innere des Stadions weiß mit seinen doppelstöckigen Tribünen aber durchaus zu gefallen.
Die heutige Begegnung gegen Guimarães ist in Porto so etwas wie das kleine Derby oder zumindest ist Vitória eine Art Hassverein für Boavista. Das spiegelte sich auch im ständigen Gepöbel der Zuschauer wieder. Aus dem Gästeblock konnte man des Öfteren ein lautes „Filhos da puta“ vernehmen und auch die Heimfans waren dem Pöbeln nicht abgeneigt. Ob kleines Kind, Frau oder Opi, einfach jeder pöbelte der Gastmannschaft entgegen. Auch dutzende Feuerzeuge und massig Rotze fanden den Weg von der Gegengerade zu einem verletzten Vitória-Spieler. Von den Heimfans insgesamt hatte man sich etwas mehr erhofft. Wirklich überzeugen konnten uns die „Panteras Negras“ heute nicht und spätestens als sich Anfang der zweiten Halbzeit eine Schlägerei zwischen den heimischen Ultras entwickelte, war die Stimmung am Nullpunkt angekommen. Von den knapp 500 mitgereisten Fans aus Guimarães waren wir dagegen positiv überrascht. Mit einem herausragenden Support und einer kleinen Pyro-Aktion zu Beginn des Spiels war Vitória Guimarães auf den Rängen, wie auch auf dem Feld der verdiente Sieger des Abends.
Nach dem Spiel ging es wieder in die City um vor dem Schlafen noch etwas zwischen die Kiemen zu kriegen. Da man nicht wirklich fündig wurde, landeten wir in der bereits von gestern bekannten Dönerbude und ließen uns erneut einen Döner schmecken.